In den Berg – in das Salzbergwerk in Berchtesgaden

Ausflug: Eine Salzzeitreise ins Salzbergwerk Berchtesgaden

Wenn das Wetter so schlecht ist, dass man wirklich nicht auf den Berg möchte, kann man als Alternative in den Berg fahren und gehen. Gerade im Berchtesgadener Land und im angrenzenden Salzburger Land gibt es da einige Möglichkeiten. Wir haben uns für das Salzbergwerk in Berchtesgaden entschieden.

Das Salzbergwerk in Berchtesgaden

Das Salzbergwerk in Berchtesgaden

Unter dem Motto „SalzZeitReise“ kann man in Berchtesgaden ein aktives Salzbergwerk unter Tage erleben. Dort wird seit 1517 das Salz abgebaut, das wir heute als „Bad Reichenhaller Salz“ in jedem Supermarkt kaufen können. Im Bergwerk kann man erleben, wie es im „Nassen Abbau“, also mit Hilfe von eingepumptem Wasser, gewonnen wird.

Nach einem kurzen Fußweg vom Parkplatz unter der Bundesstraße hindurch und über die Berchtesgadener Ache sind wir schon am Besucherzentrum. Trotz des recht großen Besucherandrangs zu Ostern können wir recht schnell den durchaus stattlichen Eintritt bezahlen. Dann starren wir auf die über uns angebrachten Monitore, denn auf der Karte ist die Nummer der Führung angegeben, an der man teilnimmt.

Viel los an den Kassen und vor den Monitoren

Viel los an den Kassen und vor den Monitoren

Etwa alle sieben Minuten beginnt eine Führung. Dann strömt eine ganze Gruppe mehr oder weniger aufgeregter Teilnehmer zur Kleiderausgabe. Dort bekommt man einen großen dunkelblauen Overall, den man über die eigenen Kleidung zieht.

Dann heißt es noch einmal warten, bis hinter einer Glastür eine kleine grüne Elektrolok um die Ecke biegt. Alle setzen sich rittlings auf die offenen Wagen, schon heißt es “Lächeln” und ein Foto wird gemacht, das man dann nach dem Ende der Besichtigung kaufen kann.

Mit diesen Zügen fährt man ins Bergwerk - Bild: Salzbergwerk Berchtesgaden

Mit diesen Zügen fährt man ins Bergwerk - Bild: Salzbergwerk Berchtesgaden

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Mit dem Zug fahren wir dann einige Minuten lang durch einen engen Stollen in den Berg hinein. Am “Kaiser-Franz-Sinkwerk”, einer unterirdischen Halle mit gewaltigen Dimensionen, endet die Fahrt.

Der Bergmann, der die Führung veranstaltet, wird hier und an den anderen Stationen einiges über die Funktionsweise und die Historie des Salzbergwerks in Berchtesgaden erklären. Mit einer Lichtinstallation wird das Fluten des Sinkwerks zum Salzabbau veranschaulicht.

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Dann können wir zum ersten Mal über die berühmten Holzrutschen eine Etage tiefer rutschen. Wer sich nicht traut, kann aber auch einen Weg bergab gehen.

Das Kaiser-Franz-Sinkwerk - Bild: Salzbergwerk Berchtesgaden

Das Kaiser-Franz-Sinkwerk - Bild: Salzbergwerk Berchtesgaden

Über mehrere Stationen gehen wir tiefer in das Bergwerk. Wir passieren die König Ludwig Grotte, ein Modell des gesamten Bergwerks und gelangen dann zur „Schatzkammer“. In Schaukästen, über Monitore und Modelle erfährt man viel über den chemischen Aufbau des Salzes und die Mengen, die der menschliche Körper benötigt und verträgt.

An Monitoren kann man Salzkristalle extrem vergrößern und so in sie „hineinfahren“. In der Kürze der Zeit kann man sich gar nicht alles genau ansehen, dann geht es auch schon weiter zu den nächsten Stationen.

Neben heutigen und historischen Maschinen und Werkzeugen der Bergarbeiter ist die fast 200 Jahre alte bronzene Reichenbachpumpe einer der Höhepunkte der Tour. Mit Ihr wurde von 1817 bis 1927 das salzhaltige Wasser, die Sole, fast 30 Kilometer weit nach Bad Reichenhall gepumpt.

Die fast 200 Jahre alte Reichenbachpumpe - Bild: Salzbergwerk Berchtesgaden

Die fast 200 Jahre alte Reichenbachpumpe - Bild: Salzbergwerk Berchtesgaden

Ein weiterer Höhepunkt der Tour ist die Fahrt mit dem Floss über den unterirdischen Salzsee. Zum See gelangen wir wieder über eine Holzrutsche. Während der Fahrt werden die Wände mit einer Lichtshow erleuchtet, nach der Fahrt kann man das extrem salzige Wasser probieren. Es ist noch deutlich salziger, als ich gedacht hätte.

Da wir zweimal heruntergerutscht sind, müssen wir auch wieder hinauf. Aber nicht senkrecht mit einem Förderkorb, auch nicht über Treppen, sondern mit einem Schrägaufzug geht es wieder eine Sohle höher. Dort wartet schon der Zug wieder. Jeder bekommt ein Mini-Salzfässchen und dann fahren wir wieder durch den Tunnel zum Ausgangspunkt der Besichtigung.

Am Ende kann man im Salzshop das Bad Reichenhaller Salz oder andere Souveniers kaufen. Empfehlenswert: Für nur 50 Cent gibt es ein schön gemachtes Infoheft über das Salzbergwerk. Diese Broschüre ist auf deutsch und englisch erhältlich.

Das Besucherzentrum des Salzbergwerks Berchtesgaden

Das Besucherzentrum des Salzbergwerks Berchtesgaden

Wer mag, kann die Besichtigung des Salzbergwerks mit der Besichtigung der Saline in Bad Reichenhall verbinden. Hierfür gibt es Kombitickets.

Die Temperatur im Bergwerk liegt übrigens ganzjährig bei etwa 12 Grad. Im Sommer bietet es sich also an, eine Jacke mitzubringen, über die man dann den Overall zieht.

Insgesamt ist es eine tolle, für Kinder und Erwachsene, interessante Tour. Durch die schnelle Taktung der Führungen hat man, besonders in der Schatzkammer, teilweise etwas wenig Zeit, alles genau zu betrachten und auf sich wirken zu lassen. Das wäre vielleicht als Museum, das man nach der Führung in Ruhe ansehen kann, schöner. Aber es ist sehr eindrucksvoll, ein echtes Erlebnis.

Leider ist das Fotografieren während der gesamten Führung verboten. Daher empfehle ich Euch für Eindrücke innerhalb des Berges die Fotos auf der Homepage und die kleine Flickr-Galerie.

Bergeinfahrt 100 Meter

Bergeinfahrt 100 Meter

Alle Infos zu Preisen, Öffnungszeiten, Anfahrt und Sonderveranstaltungen findet Ihr auf der Homepage www.salzbergwerk.de.

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. “Wenn das Wetter so schlecht ist”…
    Genau so ist es uns in Berchtesgaden ergangen. Aber ich hab mich nicht ins Bergwerk getraut. Leider, wie ich jetzt feststellen muss. Naja – jetzt war ich dann doch noch irgendwie da. Danke 🙂

  2. Hallo an die Dame, die mich angerufen hatte,

    bitte schreiben Sie mir doch eine Mail, dann kann ich Ihnen mehr zu dem Foto sagen!

    Viele Grüße,
    Uli

  3. Da ich nicht gut laufen kann ( Lunge) würde ich gern wissen wiegelt Meter man gehen muss in dem Bergwerk.LG Edith

  4. Hallo Edith,

    da musste ich jetzt selbst noch einmal nachsehen. Durch die Fahrt mit der Bahn spart man sich schon lange Strecken. Auf der Seite http://www.salzbergwerk.de/de/besucherinfo/haeufige-fragen-sbw habe ich die Information gefunden, dass der Fußweg insgesamt etwa 800 Meter lang ist.
    Im Zweifel empfehle ich aber, direkt beim Salzbergwerk-Service nachzufragen, die können sicher genauere Auskunft geben: http://www.salzbergwerk.de/de/service/kontakt

    Viele Grüße und viel Spaß im Berg,
    Uli

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