Winterwanderung von Marquartstein zur Schnappenkirche

Winterwanderung: Marquartstein – Schnappenkirche und zurück

Eine kleine, feine Winterwanderung führt von Marquartstein zur Schnappenkirche. Am Ende sind es dann doch etwa 500 Höhenmeter, die wir bei idealen Schneeverhältnissen zur kleinen Kirche aufsteigen. Oben erwartet uns ein Panoramablick, diesmal nicht in die Alpen, sondern über das Alpenvorland mit dem Chiemsee. Und weil es nur das kleine Kircherl und keine Hütte gibt, sind wir auf der Tour auch weitgehend alleine unterwegs.

Das Ziel der Wanderung: Die Schnappenkirche oberhalb von Marquartstein

Das Ziel der Wanderung: Die Schnappenkirche oberhalb von Marquartstein

Wir starten am Wanderparkplatz an der Burg Marquartstein, der schon etwas oberhalb des Ortes im Wald liegt. Zu Beginn der Wanderung gibt es mehrere Kreuzungen und Abzweigungen, die aber alle sehr gut ausgeschildert sind.

Wir folgen den Wegweisern “Schnappenkirche”. Eineinviertel Stunden soll der Aufstieg dauern. In der verschneiten Winterladschaft werden es dann aber doch gemütliche zwei Stunden.

Reichlich Auswahl. Wanderwegweiser am Parkplatz bei Marquartstein

Reichlich Auswahl. Wanderwegweiser am Parkplatz bei Marquartstein

Nach den Abzweigungen im unteren Teil führt dann nur noch ein Weg ohne weitere Abzweigungen bergauf. Ein schöner Bergwanderweg, der nie zu steil wird und immer durch den Wald führt.

Aussicht gibt es nicht viel, nur an zwei Stellen ermöglicht der Wald einen schönen Blick hinunter auf Marquartstein und die gegenüberliegenden Berge, von denen die Hochplatte der höchste und markanteste ist.

Ein Blick über das Tal der Tiroler Ache hinüber in Richtung Hochplatte

Ein Blick über das Tal der Tiroler Ache hinüber in Richtung Hochplatte

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Auf unserer Wanderung ist der Weg im unteren Teil breit gewalzt, im oberen Teil führt eine etwa schlittenbreite Spur nach oben. Zur Talseite hin fällt es teils recht steil ab, der Weg ist aber immer gut zu gehen.

Nach oben hin wird der Aufstiegsweg zur Schnappenkirche schmaler

Nach oben hin wird der Aufstiegsweg zur Schnappenkirche schmaler

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Unmittelbar bevor wir die Kuppel der Schnappenkirche zum ersten Mal sehen, steht der Wegweiser “Schnappenkirche 1.100 m”. Jetzt geht es nur noch einmal um die Ecke, dann stehen wir vor der Schnappenkirche.

Ziel erreicht: Die Schnappenkirche

Ziel erreicht: Die Schnappenkirche

Der Legende nach wurde an dieser Stelle im Jahr 1096 der Ritter Marquart von Hohenstein erschlagen, einer enttäuschten Liebe wegen. Zu seinem Andenken wurde am Schnappenberg über einem Brunnen eine hölzerne Kapelle errichtet, die dem heiligen Wolfgang geweiht war. Viele Wunder soll das Wasser aus dem Brunnen bewirkt haben, so dass viele Wallfahrer die Kapelle besucht haben.

Von 1637 bis 1640 wurde dann die heutige kleine Barockkirche am Schnappenberg errichtet, die aber offenbar nicht dieselbe Anziehungskraft auf Wallfahrer erlangt hat.

In der Schnappenkirche

In der Schnappenkirche

Vom Platz vor der Kirche, auf dem auch eine Picknickbank steht, hat man einen großartigen Blick über den Chiemgau mit dem Chiemsee. Wobei wir den See nicht sehen konnten, da er unter einer dichten Nebelschicht lag. Direkt unterhalb liegt Grassau, etwas weiter Übersee und Bernau. Auch die A8, die direkt am Chiemseeufer vorbeiführt, ist gut zu erkennen.

Derr Blick über Grassau und den im Nebel liegenden Chiemsee

Derr Blick über Grassau und den im Nebel liegenden Chiemsee

Wie weit reicht der Blick wohl bei klarem Wetter? Vielleicht sogar bis München, sicher aber weit in unseren Heimatlandkreis Ebersberg hinein. Dieser Platz vor der Schnappenkirche ist eine erstklassige Aussichtskanzel, 600 Meter oberhalb des Chiemsees.

Noch ein blick über den Chiemgau in Richtung München

Noch ein blick über den Chiemgau in Richtung München

Zurück gehen wir auf dem Hinweg in gut 75 Minuten zurück zum Parkplatz. Es gibt auch einen Rundweg, der um den Schnappenberg herumführt, aber den heben wir uns für den Sommer auf.

Und vielleicht habt Ihr ja, wenn Ihr in den Tagen nach unserem Besuch am Schnappenberg unterwegs wart, auf halber Höhe des Wegs unseren “Schneebert” mit seiner wilden Stockfrisur getroffen.

Schneebert

Schneebert

Der Weg hinauf zur Schnappenkirche ist eine schöne und unkomplizierte Wanderung, die am Ziel einen großartigen Panoramablick bietet. Sehr schön.

Dauer und Schwierigkeit:
Wir haben bei gemütlichem Gehtempo etwa zwei Stunden im Aufstieg und eineinviertel Stunden im Abstieg benötigt. Der Weg hat immer eine moderate Steigung und ist ein relativ breiter Wanderweg, der auf der ganzen Strecke durch den Wald führt und im Aufstieg im Schatten liegt. Bei den Schneeverhältnissen zum Zeitpunkt unserer Wanderung war er sehr gut zu gehen.

Höhenangaben:
Marquartstein: 545 Meter
Parkplatz: ca. 600 Meter
Schnappenkirche: 1100 Meter
(Schnappenberg: 1260 Meter)

Das Tal liegt im leichten Nebel, darüber die Chiemgauer Berge

Das Tal liegt im leichten Nebel, darüber die Chiemgauer Berge

Essen und Trinken:
Auf dieser Wanderung gibt es keine Einkehrmöglichkeit. Oben an der Kirche stehen ein Picknicktisch und Bänke. Entlang des Aufstiegsweg stehen vereinzelt Bänke.

Wo muss ich besonders aufpassen:
Direkt an der Kirche und an einigen Stellen entlang des Wegs fällt es talseitig steil ab. Vor allem mit Kindern und Hunden ist hier Vorsicht angesagt. Allerdings ist der Weg immer breit genug. Wie immer bei Winterwanderungen: Achtet auf den Wetterbericht und Lawineninformationen der Lawinenwarndienste.

Wandern mit Hund:
Im Winter gab es auf dem Weg nur eine Quelle, an der Hunde trinken können. Im oberen Bereich des Weges und an der Kirche besteht Absturzgefahr. Aber da der Weg durch den Wald führt, sollten Hunde auf dieser Wanderung sowieso angeleint sein.

Hundespaß im Schnee

Hundespaß im Schnee

Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Von München Hauptbahnhof aus kommt man in gut anderthalb Stunden nach Marquartstein. Zunächst mit dem Meridian bis Prien, dort in den Bus nach Reit im Winkl bis zum Rathaus Marquartstein. Da die Busse nicht besonders häufig fahren, sollte man genau planen.
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 Richtung Salzburg bis Bernau am Chiemsee. Dann über Grassau nach Marquartstein fahren. Nach der Kurve hinter dem Rathaus links über die Brücke, dann rechts auf die Alte Dorfstraße und an der abknisckenden Vorfahrt geradeaus in dei Burgstraße. Diese bergauf fahren bis zum Wanderparkplatz. Wer mit dem Bus fährt, geht das letzte Stück ab dem Rathaus zu Fuß.

Schattenspiele im Wald

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Es fehlen Angaben zur potentiellen Lawinengefahr. Der Wald sieht sehr steil aus. Da kann es wahrscheinlich bei Erwärmung oder wie jetzt bei Durchfeuchtung zu Abgängen kommen. Ist die Tour bei derzeitigen Verhältnissen überhaupt zu empfehlen? (wie ihr das auf Facebook gemacht habt…)

  2. Hallo Bertl,
    ja, der Wald ist teilweise steil. Der Weg führt komplett durch den Wald, was die Lawinengefahr geringer hält als wenn er über Almwiesen führen oder offene Flächen oberhalb liegen würden. Bei Wintertouren sollte man grundsätzlich aktuelle Warnhinweise und den Lawinenlagebericht prüfen: http://www.lawinenwarndienst-bayern.de/
    Viele Grüße,
    Uli

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