Wanderung: Laghel bei Arco am Gardasee – Monte Colodri – Laghel
Eine eher kurze Wanderung auf den Monte Colodri, diesmal nicht direkt am Gardasee, sondern nördlich davon, bei Arco. Dort stehen im Sarcatal drei Felsen, der erste mit der Burg von Arco, der zweite ist der Colodri, auf den es heute geht, dahinter steht dann noch der Monte Colt. Eine gute Aussicht ist versprochen, wenn der Dunst nicht zu sehr über dem Tal und dem Gardasee hängt. Steile Blicke in die Tiefe aber auch.
Der Monte Colodri ist vor allem für seinen leichten Klettersteig Via ferrata dei Colodri bekannt, heute bleibt es aber bei der normalen Wanderung.
Der Wanderführer (nicht der unten verlinkte) gibt den Schwierigkeitsgrad dieser Wanderung mit “T” wie Touristisch an, eine arge Untertreibung, zumindest was den Abstiegsweg dieser Rundwanderung betrifft. Aber erstmal geht es rauf nach Laghel, oberhalb von Arco.
An der Kirche “Santa Maria di Laghel” gibt es kaum Parkplätze, darum wieder zurück über die enge Straße, denn in den darunterliegenden Olivenhainen und am Fuße der Einbahnstraßen den Berg hinauf und hinunter gibt’s genügend legale Parkplätze.
Wieder bei der Kirche angelangt, geht es gleich neben dem Brunnen und dem Schild, das einen “Stimmungsvollen Spaziergang in einer Zone von großem Interesse” verspricht, in den Wald hinein. Noch so eine Untertreibung.
Wer Spziergang wörtlich nimmt und meint, hier in Schläppchen oder Stöckelschuhen raufzukommen, sollte lieber einen Rundgang durch die sehenswerte Altstadt von Arco unternehmen. Um es vorwegzunehmen: Der Weg ist nicht extrem, aber ein Spaziergang ist etwas anderes.
Über den steinigen, teilweise schmalen Weg “431”, der uns in 30 Minuten zum Gipfel Cima Colodri führen soll und wird, geht es sofort recht steil in den Wald hinein. Nach einige Minuten erreichen wir eine Stelle, an der große, flache Felsen an ein schräggestelltes Amphitheater erinnern.
Hier geht es rechts neben den Felsplatten hoch. Es gibt übrigens auf diesem Weg viele große Felsplatten, die häufig größere Löcher oder ungewöhnliche Rillenmuster haben, die wohl durch Verwitterung oder möglicherweise auch den eiszeilichen Gletschern stammen.
Der Weg führt weiter durch den Wald, teilweise bietet er schöne Ausblicke auf das Tal, nicht das Sarcatal, das sehen wir erst vom Gipfel aus, da wir jetzt auf der Westseite wandern. Am Weg befinden sich ein paar Informationstafeln, die die verschiedenen Bäume erklären.
An einem ebenen Wegstück kurz hinter einem Schild zur “Schwarzkiefer” (das auf dem Boden lag, es könnte also inzwischen weg sein) zweigt ein sehr schmaler Weg zum Gipfel rechts hoch ab. Wer weiter geradeaus geht, kommt in Richtung Monte Colt. Gut aufpassen, diese Abzweigung kann man schnell übersehen!
Weiter geht es hoch, links erscheint plötzlich ein kleines Plateau mit einem Kletterfelsen, davor stehen Picknickbänke und -tische. Etwas höher geht es an einer Abzweigung zum “Croce di Colodri, 10 Min.”, dem wir folgen.
Um zum großen Gipfelkreuz zu gelangen, ist eine kleine Klettereinlage nötig. Beim Weg “431b Croce” sind aber nur etwa drei oder vier Meter zu überwinden. Die versprochenen 30 Minuten Gehzeit passen, ein paar Minuten mehr hat es vielleicht gedauert.
Ein großes, felsiges Gipfelplateau bietet einen hervorragenden Blick auf die gegenüberliegende Burg Arco, Teile der Stadt Arco den Monte Brione und den nördlichen Zipfel des Gardasees mit Riva del Garda und Torbole. Links steht auf einem Nebengipfel eine kleine Madonnenfigur, das nächste Ziel.
Von hier aus kann man auch Kletterer an den Felshängen des Colodri Klettersteigs sehen. Arco ist ja gerade bei Kletterern das absolute Topziel in der Gardasee-Region und durch das jährliche Rockmaster Kletter-Festival berühmt. Aber zurück zum normalen Wandern!
Nachdem wir den kurzen Weg “431b” wieder hinuntergeklettert sind, geht es nach rechts, dann scharf nach links. Vorsicht, geradeaus führt der Weg direkt zwischen zwei Felsblöcken ungefähr 300 Meter in die Tiefe!
Der Weg zur Madonna dauert nur etwa drei Minuten. Auch bei der Madonna gibt es einen felsigen Gipfel, der erklettert werden will, allerdings ist dieser wesentlich kleiner als der Hauptgipfel mit dem Gipfelkreuz. Auch hier geht es wieder senkrecht hinunter.
Der Weg zurück führt wieder am Hauptgipfel vorbei bis zum schld “Croce di Colodri 10 Min”. Dort geht es dann weiter über den Weg “431”, der über mehrere Geröllfelder und Felsen, die kleine Klettereinlagen bieten, führt.
Wieder führt der Weg direkt auf eine Steilwand zu, an der es erneut etwa 300 Meter herunter geht ins Sarcatal. Unmittelbar vor dem Sturz ins Nichts knickt der Weg um 90 Grad nach links ab und führt für ein paar Meter direkt an der Abbruchkante entlang. Nichts für schwache Nerven und zittrige Knie!
Weiter geht es, leicht abfallend, durch den Wald. An einer Abzweigung geht es dann ein Stück extrem steil durch den Wald bergab, bevor der Weg flacher wird. Kurz hinter einer Stromleitung biegt der Weg ab zu einem weißen Haus.
Ab dort geht es über eine Betonstraße bergab wieder zurück zur Kirche bzw. zum Parkplatz. Dieses Stück ist leider recht langweilig, wenn man von den zwei arg aggressiv bellenden Hunden absieht, die ein großes Grundstück verteidigen. Zum Glück hinter dem Zaun!
Dauer und Schwierigkeit:
Diese Wanderung auf den Colodri ist ein schöne, nicht zu lange Wanderung, mit kleinen Klettereinlagen, die man ohne Hast komplett in eineinhalb bis zwei Stunden gehen kann. Mit Kindern oder bei Höhenangst sollte man auf den zweiten Teil der Wanderung und auch den Besuch bei der Madonna evtl. verzichten und nach dem Gipfel über den Aufstiegsweg wieder absteigen. Der oben beschriebene Abstiegsweg ist schwerer zu gehen als der Aufstiegsweg, hier ist die Einstufung “Touristisch” für mich nicht mehr nachzuvollziehen.
Höhenangaben:
Arco: 90 Meter
Laghel: ca. 220 Meter
Gipfel Colodri: ca. 400 Meter
Essen und Trinken:
Auf dem Weg gibt es keine Einkehrmöglichkeiten.
Wo muss ich besonders aufpassen?
Wie beschrieben gibt es einige Stellen, an denen es unmittelbar neben dem Weg mehrere hundert Meter in die Tiefe geht. Der Colodri hat einige Steilkanten. Auf auf den beiden Gipfelbereichen ist Vorsicht geboten, vor allem auf dem kleinen Nebengipfel mit der Madonnenstatue. Der Abstiegsweg erscheint schwieriger und gefährlicher als der Aufstiegsweg, daher sollte man im Zweifel eher den Aufstiegsweg wieder als Rückweg nehmen. Mit kleineren Kindern sollte man lieber nur bis zum Hauptgipfel wandern und dann auf dem Hinweg wieder absteigen.
Wie komme ich hin?
Von Riva del Garda aus mit dem Auto Richtung Arco fahren. In Arco erst in Richtung Zentrum, dann den Schildern nach Laghel folgen und bergauf fahren. Parkmöglichkeiten an der Stelle, an der die Straße zur Einbahnstraße bergauf wird. Oder der Einbahnstraße bis zur Kirche folgen. Die letzten 100 Meter ist die schmale Straße keine Einbahnstraße mehr. Wenn man dort keinen Parkplatz findet, zurück und an der Bergab-Einbahnstraße parken oder ganz runter fahren.
Mit dem Bus kommt man mindestens bis Arco.
Buchtipps und Wanderkarte:
Haben den Weg grade (06.07.2016) absolviert. Die Bescheibung ist perfekt und die Hunde gibt es immer noch.
Hallo Sabine, vielen Dank!
Diese Hunde, ich hab mich gleich wieder an das wilde Bellen erinnert.
Viel Spaß noch am Gardasee!
Viele Grüße, Uli