Berliner Höhenweg – über das Schönbichler Horn zur Berliner Hütte

Hüttenwanderung: Berliner Höhenweg – vom Furtschaglhaus über das Schönbichler Horn zur Berliner Hütte

Der zweite Tag der Wanderung über das Teilstück des Berliner Höhenwegs beginnt recht früh am Furtschaglhaus. Der Aufstieg zum Schönbichler Horn ist noch recht einfach, zunächst wandert man in Serpentinen über die Wiesenhänge hinter der Hütte. Später führt der Weg über ein paar kleinere Schneeflecken, die überquert werden. Wiesen gibt es hier nicht mehr, hier ist nur noch Fels. Das letzte Teilstück ist dann ein drahtseilversicherter Weg über Granitplatten. Direkt am Sattel, über den es später hinunter zur Berliner Hütte geht, zweigt dann der kurze Weg zum Gipfel ab.

Abstieg vom Schönbichler Horn zur Berliner Hütte

Abstieg vom Schönbichler Horn zur Berliner Hütte

Nach nur etwa zehn Metern steht man schon am Gipfel: Das Schönbichler Horn, ein echter Dreitausender, ist erreicht!

Runter ist der Weg dann schon deutlich schwieriger. Auch die Passagen direkt unterhalb des Gipfels über den Grat sind drahtseilversichert. Das ist auch ganz richtig so, denn der Weg, der ausschließlich aus Felsblöcken besteht, ist schon recht ausgesetzt. Gesichert geht und klettert es sich da deutlich sicherer. Sehr lange geht es über Gneis- oder Granitplatten über den felsigen Grat bergab, direkt links und rechts davon liegen größere Schneefelder.

Auch als zumindest wieder ein wenig Gras der Umgebung etwas von der Rauhheit nimmt, wird der Weg nur auf kurzen Stücken leichter, lange Abschnitte geht es weiter von Fels zu Fels, von Stein zu Stein. Hier muss man wirklich über mehrere Stunden praktisch jeden Schritt genau setzen. Dafür kann man bei jeder Pause ein wirklich großartiges Panorama genießen.

Nach mehreren Stunden Wanderung ist bei der Balkenbrücke der tiefste Punkt der Wanderung erreicht. Die Brücke führt über den Bach, über den das Schmelzwasser des Waxeggkees abfließt. Entsprechend kalt, klar und erfrischend ist es. Jetzt geht es noch einmal ein Stück bergauf, ganz kurz runter und dann nur noch ein kurzes Stück über riesige, vom Gletscher glattgeschliffene, Steinplatten direkt zur Berliner Hütte.

Und diese Berliner Hütte ist eine echte Sensation. Sie wurde schon 1879 errichtet, mehrfach erweitert und steht seit 1997 unter Denkmalschutz. Warum, sieht man, wenn man von der Terrasse aus den Speisesaal betritt. Es ist wie in einem Hotel der Jahrhundertwende (der vom 19. zum 20 Jahrhundert, nicht der, die wir miterlebt haben). Emailleschilder an den Türen und ein großes, holzgetäfeltes Treppenhaus unterstreichen den Eindruck eines alten Grandhotels. Die Bezeichnung “Hütte” passt dann höchstens wieder zum Duschraum mit Münzdusche, der schon recht spartanisch ist.

Ein etwa fünfminütiges Video zur Berliner Hütte von ServusTV findet Ihr auf den Seiten des Alpenvereins: Video Berliner Hütte

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Auch zu diesem, besonders zu diesem Stück, des Berliner Höhenweges noch der Hinweis: Diesen zähle ich nicht zu den leichten Wanderungen, die hier sonst beschrieben werden. Ich finde dieses Stück auch nicht für Kinder geeignet.

Der dritte Tag der Wanderung führt dann von der Berliner Hütte zum Gasthaus Breitlahner.

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Höhenangaben:
Furtschaglhaus: 2295 Meter
Gipfel Schönbichler Horn: 3133 Meter
Berliner Hütte: 2044 Meter

Links:
www.berlinerhuette.at linkt zur Seite der DAV Sektion Berlin
Schöne Beschreibung des gesamten Berliner Höhenwegs
Informationen und Downloads zum Berliner Höhenweg vom DAV Berlin
Video zur Berliner Hütte von ServusTV

Google Maps Karte:

Buchtipps und Wanderkarte:
Die Tagesetappen eins und drei dieser Wanderung sind im Buch “Hüttenwandern Ötztal, Stubai, Zillertal: 55 Touren in den Tiroler Zentralalpen” jeweils als Tagestouren beschrieben: Schlegeisspeicher zum Furtschaglhaus sowie Breitlahner bis Berliner Hütte.

In “Hüttentreks: Die 55 schönsten Mehrtages-Wanderungen von Hütte zu Hütte in den Ostalpen” wird die Wanderung über den gesamten Berliner Höhenweg beschrieben, allerdings in umgekehrter Richtung. Die hier beschriebene mittlere Etappe führt im Buch umgekehrt von der Berliner Hütte zum Furtschaglhaus.

Im Alpenvereinsjahrbuch “Berg 2015” mit dem Schwerpunkt Zillertaler Alpen wird die Berliner Hütte näher vorgestellt.

Buchtipps und Wanderkarte:

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6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Vom Grostèpass zur Brentèihütte – Brenta…

    Ich habe ihre Webseite über google gefunden. ich finde ihren blogeintrag interessant….

  2. Wir haben für Juli d.J. diese Tour geplant. Ist auf diesem Teilstück Berliner Hütte – Furtschlaglhaus (oder umgekehrt) Klettersteigerfahrung nötig und evtl sogar Kletterausrüstung erforderlich? Wir werden mit einem (bergerfahrenen) Hund unterwegs sein.

  3. Hallo,

    wir sind vom Furtschaglhaus zur Berliner Hütte gegangen, bei idealem Wetter (nicht nass, kein Schnee). Zum Gipfel des Schönbichler Horns hin sind von beiden Seiten Seilversicherungen. Beim Abstieg Richtung Berliner Hütte habe ich mich eingehakt (leichter Klettergurt und Seilschlingen mit Karabinern), reine Vorsicht, ich fand es sicherer. Es ist kein Klettersteig, aber man klettert über größere Felsen und es ist an der Stelle ausgesetzt. Etwa knapp die Hälfte der Wanderer dort haben sich dort gesichert, die anderen sind ohne Sicherung gegangen. Es waren auch Wanderer mit Hund auf dem Weg unterwegs.

    Viele Grüße,
    Uli

  4. Hallo,
    bin die Tour am 28.8. vom Schlegeisspeicher über Furtschagelhaus, Schönbichler Horn, Alpenrosenhütte zum Bretlahner gegangen. Da war es nicht sehr schwer, da kein Schnee mehr lag. Gesichert hatte sich da keiner, aber bei Schnee sollte man es zur eigenen Sicherheit wohl tun.
    Letztes Wochenende hat es bis zu 40 cm Neuschnee gegeben – da wird es schon schwieriger/gefährlicher, den Auf-/Abstieg ungesichert zu machen.

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