Wanderung zur Tischoferhöhle im Kaisertal

Wanderung: Kufstein – Theaterhütte – Vorderes Kaisertal – Sparchenschlucht – Tischoferhöhle – Veitenhof – Kaiseraufstieg

Zum Start der Wandersaison gibt es eine kurze und abwechslungsreiche Wanderung am Eingang zum Kaisertal. Als Motto könnte man sagen: Über tausend Stufen in die Steinzeit. Denn der Weg führt sehr abwechslungsreich über viele Treppen hinauf und hinab zur Tischofer Höhle bei Kufstein.

Die Tischofer-Höhle im Kaisertal

Die Tischofer-Höhle im Kaisertal

Startpunkt dieser kurzen Wandertour ist der bekannte Wanderparkplatz Sparchen am Kaiseraufstieg zwischen Kufstein und Ebbs. Allerdings wandern wir heute nicht die bekannten Stufen des Kaisertalaufstiegs ins Kaisertal hoch, sondern gehen zunächst in Richtung Kufstein über den Kaiserbach.

Achtung: Nach einem Bergrutsch ist der Weg zwischen Theaterhütte und Brücke über den Kaiserbach verschüttet worden und die Brücke derzeit (2022) nicht begehbar. Die Tischoferhöhle ist aber über den Kaiseraufstieg weiterhin zu erreichen.

Direkt dahinter steht, etwas von der Straße zurückgesetzt, ein Haus. Hieran gehen wir noch vorbei, dann führt direkt von der Straße aus eine erste Treppe nach oben. Hier geht es hoch, oben dann scharf nach links und in den Wald hinein.

Kurz vor der Theaterhütte: Blick auf Kufstein

Kurz vor der Theaterhütte: Blick auf Kufstein

Auf einem schönen Waldweg, mit einigen weiteren Stufen, geht es hinauf zur Theaterhütte. Zu Beginn und direkt bei der Theaterhütte haben wir einen schönen Ausblick in Richtung Festung Kufstein und hinüber zum Pendling mit dem Pendlinghaus.

Der Weg endet nach gut zehn Minuten Gehzeit direkt unterhalb der Sonnenterrasse der, derzeit geschlossenen, Theaterhütte.

Die Theaterhütte oberhalb von Kufstein

Die Theaterhütte oberhalb von Kufstein

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Mitten über die Terrasse geht es dann weiter, über den großen Vorplatz und gegenüber nach links, dem Wegweiser zur Tischofer-Höhle folgend. In einer dreiviertel Stunde soll die Höhle dann erreicht werden.

Allerdings wartet nur zwei Minuten später der Kufsteiner Waldspielplatz. Der ist sehr weitläufig und mit Seilbahn, Holzzug, Schukeln und Sandkasten für Kinder natürlich extrem anziehend. Zur Dreiviertelstunde sollte man also noch einige Zeit hinzurechnen. Immerhin hat die Wanderung bis hierhin auch schon fast 15 Minuten gedauert, eine Pause ist also sinnvoll.

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Auf dem schön angelegten Waldspielplatz Kufstein

Auf dem schön angelegten Waldspielplatz Kufstein

Direkt neben dem Spielplatz führt eine Treppe auf den unter einer Wiese verborgenen Kufsteiner Wasserspeicher. Oben drauf befindet sich ein aus Steinen gelegtes keltisches Labyrinth.

Direkt neben dem Spielplatz ist ein keltischer Steinkreis nachgebildet

Direkt neben dem Spielplatz ist ein keltischer Steinkreis nachgebildet

Auf der anderen Seite des Labyrinths führt dann ein Pfad wieder auf den Hauptweg. Hier halten wir uns links und folgen nicht dem nach rechts abbiegenden Weg. Nach kurzer Zeit führt der breite Fahrweg nach rechts, geradeaus geht es nun einen schmaleren Steig bergauf. Diesen nehmen wir. Kurz darauf geht es über Treppen nach unten.

Unser erster Blick auf die Tischoferhöhle

Unser erster Blick auf die Tischoferhöhle

An einer Bank, die direkt neben dem Weg nah am Abgrund gebaut ist, sieht man zum ersten Mal die breite Öffnung der Tischoferhöhle. Dann geht es weiter bergab zur nächsten Bank, an der der Rabe, der die Sagen des Kaisertals erzählt, vom Riesenofen und den Höhlenbären in der Tischoferhöhle erzählt.

Der Rabe erzählt Sagen aus dem Kaisertal

Der Rabe erzählt Sagen aus dem Kaisertal

Danach geht es auf dem schmalen Bergpfad weiter bergab zum Kaiserbach (auch Sparchenbach genannt) hinunter. Zunächst wieder einmal über Stufen, dann steil über Treppen, mit und ohne Geländer. Diese Treppen führen direkt an einer breiten Wasserrinne entlang, die aber jetzt Anfang April schon trocken lag.

Wilde Stufen führen bergab zum Kaiserbach

Wilde Stufen führen bergab zum Kaiserbach

Fast ganz unten im engen Tal angelangt, überqueren wir den Kaiserbach auf einer nur knapp zwei Meter breiten gemauerten Brücke, die nur an einer Seite ein Geländer hat.

Die Brücke über den Sparchenbach

Die Brücke über den Sparchenbach

Einige Meter unterhalb rauscht der Bach durch die enge Schlucht dem Ende des Kaisertals entgegen. Die reine Gehzeit bis hierhin betrug übrigens nur knapp 30 Minuten. Dafür gab es schon einiges zu sehen.

Die Brücke über den Sparchenbach hat nur auf einer Seite ein Geländer

Die Brücke über den Sparchenbach hat nur auf einer Seite ein Geländer

Auf der anderen Seite führt der Weg dann sofort wieder hinauf. Über steile Stufen und steile Serpentinen gewinnen wir schnell wieder an Höhe, jetzt auf der Sonnenseite des Kaisertals. Nach zehn bis 15 Minuten ist dann aber die Höhle angelangt.

Der Sparchenbach

Der Kaiser- oder Sparchenbach

Zunächst erreicht man die kleine Hyänenhöhle. Wenige Meter später öffnet sich das Portal der Tischofer Höhle wie ein aufgerissener Schlund. Über acht Meter hoch und etwa 20 Meter breit ist der Eingang der Höhle. Innen steigt der Boden leicht an und man kann etwa 40 Meter weit in den Berg hinein gehen. Eine Tafel informiert über die Höhle und die Fundorte der verschiedenen Skelette und Gegenstände.

Am Eingang der Tischoferhöhle

Am Eingang der Tischoferhöhle

In der Tischofer Höhle wurden bei Ausgrabungen im Jahr 1906 über 300 Skelette von Höhlenbären und anderen Tieren gefunden. Auch menschliche Skelette und Werkzeuge, Scherben und andere Gegenstände wurden gefunden. So hat man herausgefunden, dass die Höhle schon vor etwa 30.000 Jahren von Menschen genutzt wurde.

Tausende Jahre später, im Krieg gegen die napoleonische Herrschaft diente die Höhle als Versteck der Tiroler Schützen. Heute findet man in der Höhle selbst keine Fundstücke der Vergangenheit mehr. Viele Funde sind aber im Kufsteiner Heimatmuseum auf der Festung Kufstein ausgestellt.

In der Tischofer Höhle

In der Tischofer Höhle

Vor der Höhle steht eine Bank, auf der man gut Brotzeit machen kann, bevor der Weg wieder zurück führt. Nach wenigen Metern kommt eine Abzweigung. Entweder wieder runter zur Brücke oder hinauf zum Kaisertal-Weg. Also bergauf.

Erneut geht es einige Serpentinen steil hoch. Aber nur etwa zehn Minuten lang, dann stehen wir oben am Kaisertal-Weg. Hier wird es auch gleich richtig voll, denn das ist ja der Weg, den fast alle Wanderer im Kaisertal nehmen. Der bisherige Weg war dagegen angenehm leer.

In vielen Beschreibungen steht noch, dass dieser Einstieg, falls man über den Kaiseraufstieg kommt, schwer zu finden ist, da es nur ein kleines Schild zur Tischofer Höhle gibt. Das wurde inzwischen geändert. Eine große Tafel mit vielen Informationen und Fotos zur Höhle markiert den Abzweig.

Eine Infotafel zur Tischoferhöhle am Kaisertal-Wanderweg

Eine Infotafel zur Tischoferhöhle am Kaisertal-Wanderweg

Der kurze Weg führt nun nach links, an der Neapelbank vorbei, die vielen Stufen des Kaiseraufstiegs hinunter zum Parkplatz. Nach rechts gehend gelangt man weiter ins Kaisertal hinein und kann die Wanderung beliebig fortsetzen.

Man kann nun durch das Tal zur Antoniuskapelle oder bis zum Talschluss zum Anton-Karg-Haus nach Hinterbärenbad wandern. Oder hoch zur Vorderkaiserfeldenhütte. Mindestens aber sollte man die wenigen Minuten bis zum Veitenhof gehen. Dort gibt es nicht nur Essen und Trinken sowie einen kleinen Spielplatz, sondern man hat hier auch einen ersten der großartigen Ausblicke auf das weite Kaisertal und die Berge des Wilden Kaisers.

Zurück führt der Weg dann über den Kaiseraufstieg direkt wieder zum Parkplatz.

Insgesamt vier Höhlen werden als “Inntaler Unterwelten – Familien-Touren zu Erlebnis-Höhlen in Bayern und Tirol” beworben. Neben der Tischofer Höhle sind das noch die Wendelsteinhöhle, das Grafenloch bei Oberaudorf und die Hundalm Eishöhle hinter Kirchbichl.

Dauer und Schwierigkeit
Den gesamten Weg kann man in etwa zwei Stunden wandern. Technisch ist er leicht, für die geringe Gesamthöhe verlangt er aber schon etwas Kondition. Es geht rauf und runter, vielfach über Treppen und Stufen, teils ist der Weg recht steil. Nach Niederschlägen würde ich den Weg nicht gehen, da er bei Nässe gefährlicher sein kann.

Höhenangaben:
Kufstein: 500 Meter
Theaterhütte: 650 Meter
Tischofer Höhle: ca. 650 Meter
Veitenhof: 715 Meter

Essen und Trinken:
Der Veitenhof im Kaisertal ist aktuell (2022) geschlossen. Meines Wissens nach ist auch Theaterhütte zu Beginn der Wanderung derzeit noch geschlossen. Die nächste Einkehr ist der Pfandlhof, etwas weiter ins Kaisertal hinein.

Wo muss ich besonders aufpassen?
Zu Beginn gibt es keine besonderen Stellen, nach dem Waldspielplatz wird der Weg aber zum Teil steil. Er führt teils am Abhang entlang, es gibt ungesicherte Treppen und Serpentinen. Geländer sind teilweise vorhanden. Die Brücke ist auf der einen Seite ungesichert. Bei Nässe sollte man eher nicht gehen. Auf Kinder sollte man besonders acht geben. Aber nicht abschrecken lassen, solange das Wetter schön ist.

Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Per Regionalzug fährt man von München in knapp als eineinhalb Stunden bis Kufstein, meistens mit Umstieg in Rosenheim. IC/EC geht auch, ist aber teurer. Ab Kufstein Bahnhof fahren Linienbusse (z.B. Richtung Ebbs) bis zum Parkplatz Sparchen.
Mit dem Auto: Von München aus auf der Autobahn A8 Richtung Salzburg, am Inntaldreieck auf die A93 Richtung Innsbruck/Brenner bis Kufstein Nord (Mautpflicht). Dann Richtung Kufstein Zentrum fahren, auf Ausschilderung “Kaisertal” bzw. “Kaiseraufstieg” achten. Nicht zum “Kaiserlift” fahren. Der Parkplatz in Kufstein-Sparchen befindet sich direkt am Ortsausgang.

Startpunkt:
Google Maps: 47.59405,12.18769
Openstreetmap: 47.59405,12.18769
What3Words: ///wundervoll.teile.gezeigt

Links:
Inntaler Unterwelten
Veitenhof im Kaisertal
Pfandlhof

Buchtipps und Wanderkarte:

Gleich weiterlesen:

9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Schöner Bericht, kommt auf meine Liste für die nächsten Ziele. Kinder können ja zum Glück immer Pause am Spielplatz machen, auch wenn es erst nach 15 Minuten ist. 🙂

    Viele Grüße (zurück),
    Vincent

  2. Wir sind am 28.10.2015 vom Kufsteiner Bahnhof mit 4 Leuten über die Theaterhütte zur Tischofer Hohle gegangen-das Wetter war meist trocken und die Sicht gut. Kurz nach der Höhle kam uns eine junge Familie mit Kinderwagen und drei kleinen Kindern vom Kaisertalweg entgegen. Wir haben sie vor dem Weitergehen über die steilen Stufen gewarnt. Der Weg ist sehr schön ; ihre Beschreibung mit Fotos sehr gut. Insgesamt haben wir zurück bis zum Bahnhof 3 Stunden gebraucht. Ab der Sparchenstiege kann man auch mit dem Stadtbus zum Bahnhof zurückfahren (10 min. 1,20 €) Der Meridian fährt in einer guten Stunde von München nach Kufstein und kostet für 4 Personen 36 €.

    Jürgen W. Heinrich

  3. Eine sehr schöne Tour, abgesehen von den gefühlten einemilionen Stufen. Schade das die Theaterhütte seit 2 Jahren nicht mehr bewirtschaftet wird. Dafür ist das kleine Lokal an der Talstation der Sesselbahn sehr gemütlich eingerichtet und auch die Bedienung ist sehr freundlich. Auch sehr gut geeignet für kurz entschlossene, die Tour dauert je nach dem 2-3 Stunden.

  4. Hallo Manfred,
    vielen Dank für den Hinweis! Ich habe den Eintrag jetzt aktualisiert!
    Viele Grüße
    Uli

  5. Leider wegen eines massiven Erdrutsches vor der Brücke nicht passierbar. Die Instandsetzung wird vermutlich länger dauern. Wir mussten umkehren und die Höhle über den Kaiseraufstieg erwandern. Von dort sieht man auch, das von dem Weg überhalb der Brücke nichts mehr übrig ist.

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