Drei-Almen Schneeschuhwanderung im Passeiertal

Schneeschuhwanderung: Walten – Seeberg Alm – Wannser Alm – Mooser Alm – Wannserhof – Walten

Unsere zweite Schneeschuhwanderung im Passeiertal führt uns durch drei Täler und auf drei Almen. Nach der Tour auf das Hahnl ist es nun eine talnahe Wanderrunde mit einer extrem urigen Einkehr kurz vor Schluss der Wanderung. Dank dem optionalen Abstecher zur Mooser-Alm werden es dann aber doch fast 800 Höhenmeter, die wir zurücklegen.

Richtung Gipfel, aber doch nicht ganz hoch: Kurz hinter der Seeberg Alm auf der Schneeschuhtour durchs Passeiertal

Richtung Gipfel, aber doch nicht ganz hoch: Kurz hinter der Seeberg Alm auf der Schneeschuhtour durchs Passeiertal

Ursprünglich sollte die zweite Wanderung auf Schneeschuhen zum Jaufenpass hinaufgehen. Aber da hat das Wetter nicht mitgespielt, oben wäre es zu kalt und stürmisch gewesen. Also hat unser Bergführer Michl eine Alternativtour ausgewählt, die uns durch das Sailertal und das Wannsertal führt, über drei Almen, aber ohne Gipfel.

Ein großer Vorteil: Diesmal kommen wir ganz ohne Bustransfer aus. Wir starten direkt an unserem Hotel Jägerhof, gehen nur ein paar Meter zu Fuß und ziehen am Straßenrand unsere Schneeschuhe an. Gemächlich gehen wir am Hang entlang Richtung Talboden. Wir gehen an zwei Bauernhöfen vorbei, bei Sail gehen wir dann über einen Hof in das Sailertal.

Am Beginn des Sailertals

Am Beginn des Sailertals

Im Sailertal zieht sich der Weg immer leicht bergauf. Teils über verschneite Almwiesen, teils durch lichten Wald gehen wir durch den Schnee. Hier liegt schon spürbar mehr Schnee als im Waltental nebenan. Rechts des Baches ziehen wir unsere Spur, lassen die erste Abzweigung und Brücke links liegen und biegen erst an der Abzweigung zur Seebergalm links ab.

Der Abzweig zur Seeberg-Alm

Der Abzweig zur Seeberg-Alm

Gute 300 Höhenmeter sind es vom Talboden in Walten bis zur Seeberg-Alm. Einen Teil davon haben wir schon im Sailertal zurückgelegt. jetzt wird es deutlich steiler, als wir zur Seeberg Alm aufsteigen. Der Schnee wird tiefer und ist wunderbar pulvrig, da macht der Aufstieg Spaß.

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Wir steigen auf zur Seeberg-Alm

Wir steigen auf zur Seeberg-Alm

Und genau als wir oben ankommen, reißt es auf und wir machen im tiefen Schnee vor der Alm unsere Brotzeit in der Sonne. Ganz wunderbar. Die Alm ist im Winter geschlossen, aber das alte Holzhaus gibt uns schon einen Eindruck davon, dass es hier oben im Sommer wohl ein beliebtes Wanderziel ist.

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Mittagspause an der Seeberg-Alm auf gut 1700 Metern

Mittagspause an der Seeberg-Alm auf gut 1700 Metern

Wir essen unsere vom Hotel mitgebrachten Brote und die selbstgemachten Müsliriegel, genießen die Sonne und ruhen uns vom ersten größeren Anstieg des Tages aus.

Brotzeit an der Seeberg.Alm

Brotzeit an der Seeberg.Alm

Weiter geht es über die hier wirklich tief verschneiten Almwiesen. Nur noch leicht bergauf gehen wir in einer großen Kehre in den Wald. Wieder sind wir die an diesem Tag die ersten Wanderer, die durch den Schnee gehen. Der Wegverlauf ist hier im Wald mehr zu erahnen als zu erkennen. Aber dank unseres Bergführers kommen wir bald auf eine Forststraße, die wir für den Abstieg ins Wannsertal nutzen.

Von der Seebergalm geht es noch ein Stück höher hinauf, dann in den Wald

Von der Seebergalm geht es noch ein Stück höher hinauf, dann in den Wald

Im Tal machen wir auf einer Brücke eine erstaunliche Entdeckung. Mitten auf der Brücke ist ein sehr altes, verrostetes Bayerisches Wappen am Geländer zu sehen. Eine Erinnerung daran, dass Tirol zu Beginn des 19. Jahrhunderts für kurze Zeit einmal zum Königreich Bayern gehörte.

Statt direkt in Richtung Walten zu wandern, machen wir die Extrarunde zur Moseralm

Statt direkt in Richtung Walten zu wandern, machen wir die Extrarunde zur Moseralm

Am Ende der Brücke könnten wir nun nach links gehen, zurück Richtung Walten und zum Wannserhof. Stattdessen gehen wir aber nach rechts, um zur Moseralm aufzusteigen. An der Wannser Alm vorbei gehen wir über den Fahrweg bergauf zur Moseralm .

Der Schnee ist nicht mehr so schön wie rund um die Seeberg Alm. Er ist teils fester, teils an der Obrfläche verharscht, so dass wir bei jedem Schritt durch die erste Schneeschicht treten und erst dann wieder im weichen Schnee stehen.

Kurz vor der Moseralm, dem mit 1865 Metern höchten Punkt der Wanderung

Kurz vor der Moseralm, dem mit 1865 Metern höchten Punkt der Wanderung

Dazu wird es merklich windiger und kälter. Die Sonne, die wir bei unserer Pause noch genießen konnten, ist völlig hinter dichten Wolken verschwunden. Auch oben an der, ebenfalls im Winter geschlossenen Moseralm ist es sehr kalt. Der Wind fegt so um die Alm, dass es keine windgeschützte Ecke gibt. So halten wir uns nur kurz auf dem höchsten Pukt unserer Wanderung auf, um nicht zusätzlich auszukühlen.

Auf dem Weg zur und von der Moseralm passieren wir die Wannseralm

Auf dem Weg zur und von der Moseralm passieren wir die Wannseralm

Größtenteils auf dem Hinweg gehen wir wieder zurück. Kurz habe ich das Gefühl, dass mir die Fingerkuppen erfrieren, aber nach einer Viertelstunde Fingergymnastik im Handschuh geht es wieder. Weiter unte ist es auch nicht mehr so windig und dann zeigt sich sogar die Sonne noch einmal. Erneut gehen wir an der Wannser Alm vorbei, um kurz darauf in Wanns einkehren zu können.

Der kleine Weiler Wanns mit Kirche und Gasthaus

Der kleine Weiler Wanns mit Kirche und Gasthaus

Die Hofgebäude des Wannser Hofs bilden zusammen mit der kleinen Kirche St. Johann des Weiler Wanns. Im Hauptgebäude, das von außen neu verschalt ist, herrscht innen urige Bergbauernhofatmosphäre. Uralte schwere, dunkle Balken lassen nur erahnen, wie alt das Gebäude wohl ist. Ein paar hundert Jahre werden es wohl sein. In der Stube nehmen wir an einem der mächtigen Tische Platz.

In der anderen Ecke des Raumes steht ein großer Kachelofen, darüber ein großes Bett. Die Kinder schliefen früher über dem Ofen und hatten es somit im Winter angenehm warm im Bett. Sogar eine Sofagarnitur und ein Fernseher stehen hier in der Stube. Wir sitzen also gleichsam im Wohnzimmer der Wirtsleute, als wir unseren Kaffe trinken. Der tut nach der Kälte des Auf- und Abstiegs zur Mooser Alm doppelt gut.

Ein alter Stadl am Wannserhof

Ein alter Stadl am Wannserhof

Der Weg zurück zum Hotel ist schnell erledigt. An der Nordflanke des Waltener Tales gehen wir über den Waltener Rundwanderweg wieder fast bis zum Hotel zurück. Erst als wir wieder auf die Jaufenpass-Straße treffen, ziehen wir unsere Schneeschuhe aus und legen die letzten 200 Meter auf der Straße zurück.

Insgesamt war es eine schöne Schneeschuhwanderung durch das Waltener Tal, das Sailertal und das Wannser Tal. Drei Täler, drei Almen. Der Aufstieg zur Mooseralm war dann schon anstrengend und aufgrund des dort widrigen Wetters etwas unangenehm. Aber wenn man es dann geschafft hat und wieder unten ist, ist man doch froh, es gemacht zu haben. Wer diese Schleife auslässt, macht eine ganz gemütliche Schneeschuhtour, so wurde sie etwas fordernder.

Dauer und Schwierigkeit:
Insgesamt sind wir gut fünf Stunden Schneeschuh-gewandert. Zuzüglich Pausen natürlich. Etwa eineinhalb Stunden von Walten bis zur Seeberg-Alm. Von dort eine knappe Stunde durch den Wald bis zur Brücke im Tal. Von dort aus eine Stunde Aufstieg bis zur Moser-Alm und eine weitere Stunde Abstieg bis zum Wannser Hof. Von dort sind es noch vierzig Minuten bis Walten. Die Wanderung ist technisch recht einfach, hat aber immerhin 800 Höhenmeter.

Höhenangaben:
Jägerhof Walten: ca. 1300 Meter
Seeberg Alm: 1712 Meter
Wannser Alm: 1641 Meter
Moseralm: 1865 Meter
Wannser Hof: 1419 Meter

Essen und Trinken:
Im Winter sind der Wannser Hof und das Hotel Jägerhof geöffnet. Seeberg Alm, Wannser Alm und die Moseralm sind im Winter geschlossen.

Warme Getränke im Schnee an der Seeberg-Alm

Warme Getränke im Schnee an der Seeberg-Alm

Wo muss ich besonders aufpassen:
Wie immer bei Winterwanderungen muss man auf Wetter- und Lawinenhinweise achten. Vor allem der Aufstieg zur Moseralm führt über offenes Gelände.

Wie komme ich hin?
Mit dem Auto: Walten (Valtina) erreicht man über die Jaufenpassstraße (SS 44) entweder von Sterzing aus über den Jaufenpass oder über Bozen, Meran und St. Leonhard. Im Winter Straßenverhältnisse beachten. Der Jaufenpass ist im Winter von 18-8 Uhr gesperrt.
Mit der Bahn kann man per Bahn fahren, und dort in den Bus nach St. Leonhard umsteigen. Dort in den Bus nach Walten umsteigen.

Links:
Die Schneeschuhwanderung “3-Almen Rundwanderung in Walten” bei almenrausch.at
Unser Hotel: Jägerhof in Walten im Passeiertal
Artikel über unseren Bergführer Michl.
Ein Interview mit Michael Tschöll – Leidenschaftlicher Bergführer und Outdoor-Fan

Buchtipps und Wanderkarte:

Hinweis: Zu dem Wochenende im Passeiertal hat mich das Geniesser- und Wanderhotel Jägerhof eingeladen, das auch unseren Bergführer Michl gestellt hat.

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3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Oh ja, so eine Schneeschuhwanderung würden wir auch gerne mal machen.
    Sieht super aus!

    Ein echt toller Blog.

    Beste Grüße

    Jojo und Jezz

  2. Hej,
    da habt ihr ja unsere Traumtour gemacht! Wir wollen schon lange mal eine Schneeschuhtour auch mit Hüttenübernachtung dort machen. Die kennt ihr sicherlich auch?
    Grüße, Thomas und Silke.

  3. SIeht nach einer Menge Spaß aus! Ich war auch schon öfter in Südtirol, meist in einem Hotel in Kaltern, aber noch nie im Winter. Werde ich aber sicher bald auch mal machen 🙂

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