Von Starnberg in die Maisinger Schlucht

Wanderung, leicht, 130 Hm: Starnberg Bahnhof – Sieben Quellen – Maisinger Schlucht – Maising – Maisinger See und zurück

Die sehr leichte Wanderung von Starnberg durch die Maisinger Schlucht bis zum Maisinger See ist immerhin knapp 14 Kilometer lang. Da es aber kaum Höhenmeter zu überwinden gibt und die Wege überwiegend breit und problemlos zu gehen sind, ist die Tour gut als Familienwanderung zu machen. Mit leichten Änderungen am Weg ist es auch eine schöne und beliebte Fahrradtour. In Maising warten zwei Wirtshäuser, eines davon direkt am Seeufer gelegen. Und die Badehose kann man auch gleich einpacken.

Ziel der Wanderung durch die Maisinger Schlucht ist der Maisinger See

Ziel der Wanderung durch die Maisinger Schlucht ist der Maisinger See

Von Starnberg zu den Sieben Quellen

Der Starnberger Bahnhof liegt wunderbar direkt am Seeufer. Und natürlich führt der erste Weg zur Seepromenade, von der aus wir einen Blick über den gesamten Starnberger See bis zu den Alpen haben, mit der Zugspitze als Höhepunkt.

Am Nordufer des Starnberger Sees, direkt am Bahnhof

Am Nordufer des Starnberger Sees, direkt am Bahnhof

Zum Startpunkt der Wanderung gehen wir durch die Bahnhofsunterführung auf die Nordseite, überqueren die Straße und gehen nach links. Wir überqueren eine weitere Straße und gehen auf dem kleinen Platz schräg rechts in die Theresienstraße.

An alten Stadtvillen vorbei erreichen wir die Treppe hinauf zur Hauptstraße. Auf der gegenüber liegenden Seite der Hauptstraße führen weitere Treppen zur Kirche St. Josef hinauf.

Die Kirche St. Josef, erster Fixpunkt der Wanderung

Die Kirche St. Josef, erster Fixpunkt der Wanderung

Vor der Kirche, die schön auf einer Anhöhe liegt, biegen wir rechts ab und gehen an der Mauer des Schlossgartens entlang. Leider waren alle Türen zum Garten versperrt, so dass der Besuch diesmal ausfallen musste. Dafür gibt es von der Anhöhe aus noch einmal einen schönen Blick auf den Starnberger See.

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Im Starnberger Schloss ist das Finanzamt untergebracht. Standesgemäß für den Ort, dem die höchste Millionärsdichte in Deutschland zugeschrieben wird. Das bedeutet aber auch, dass wir das Schloss nicht besichtigen können, sondern nur einen kurzen Blick in den Innenhof werfen können.

Zurück geht es über den Parkplatz hinter dem Schlossgarten und an der Rückseite der Kirche entlang. Wir gehen geradeaus bis zur Hauptstraße, biegen rechts ab und folgen dem Verlauf der Söckinger Straße in einer Links-Rechts-Kurve. Bald darauf kommt eine Fußgängerampel, an der wir die Söckinger Straße überqueren können. Kurz nach der Ampel führt ein schmaler Weg zu dem Sieben Quellen.

Der Weg an den Sieben Quellen

Der Weg zu den sieben Quellen ist als reiner Fußgängerweg ausgeschildert, was auch ganz richtig ist, da er teilweise sehr schmal ist. Radfahrer lassen also diesen Schlenker aus und fahren auf der Söckinger Straße weiter und biegen kurz darauf links in die Maisinger-Schlucht-Straße ein.

Für Wanderer ist der Weg über die Sieben Quellen ein schöner, schattiger Weg, der entlang eines kleinen Bachs durch ein kleines Waldgebiet führt.

Hier, bei den Sieben Quellen, liegen die Fischteiche des Instituts für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Viele unterschiedliche Teiche sind zu sehen. Tafeln erläutern, wie hier zum Beispiel zur Zucht von Bachforellen geforscht wird.

Am Ende des Weges biegen wir rechts ab in eine Siedlung und gehen die Moritz-von-Schwind-Straße bergauf. An deren Ende geht es nach links in die Ottostraße und dann nach wenigen Metern schräg rechts in die Ringstraße. Dort zweigt ein recht unscheinbarer Fußweg rechts ab, den wir nehmen.

Das Starnberger Wasserwerk

Das Starnberger Wasserwerk

Über Treppen geht es bergab zum Starnberger Wasserwerk. Am Fuß der Treppe nehmen wir den Weg nach links und haben damit den Beginn des Wegs durch die Maisinger Schlucht erreicht.

Wanderung durch die Maisinger Schlucht

Es ist kein Zufall, dass der Weg durch die Maisinger Schlucht am Starnberger Wasserwerk beginnt. Denn hier ist der Hauptfassungsbereich für das Starnberger Trinkwasser, mit dem die etwa 25000 Einwohner des Ortes versorgt werden.

Zunächst geht es auf einem schmalen Weg in Richtung Maisinger Schlucht

Zunächst geht es auf einem schmalen Weg in Richtung Maisinger Schlucht

Der folgende Weg ist ein schöner Fußweg, der sich erst schmal durch den Wald schlängelt, ein paar Meter oberhalb eines breiten Fußwegs, der schnurgerade parallel führt. Dieser Weg wird auch von den Radlern benutzt und wird später unser Rückweg nach Starnberg sein.

Am Maisinger Bach treffen beide Wege aufeinander und führen als breiter Weg durch die Schlucht. Der Weg führt jetzt mal durch den Wald, dann wieder über Wiesen und Felder. Ab hier gilt dann auch Leinenzwang für Hunde, bis zum Ende der Schlucht.

Ab einer Brücke über den Bach folgen wir nun dem König-Ludwig-Weg in die Schlucht. Der Weg ist breit und flach und nun sind wir wieder im Wald. Die Maisinger Schlucht ist unglaublich grün, fast wie ein Urwald. Der Wald ist von Laubbäumen, Bergahorn, Esche und Buche sind besonders häufig. Auch Farne und Moose sind häufig zu sehen.

Das Nagelfluhgestein der Hänge der Maisinger Schlucht können wir nur an wenigen Stellen sehen, so dicht ist die Schlucht bewachsen.

Nagelfluh ist ein Konglomeratgestein, bei dem Schotter durch die Ablagerungen von kalkhaltigem Wasser zu einem festen Gestein wird. In den bayerischen Alpen tritt Nagelfluh häufiger auf, so sind im Allgäu die Berge der Nagelfluhkette bekannt.

Eine besonders schön geschwungene Wurzel

Eine besonders schön geschwungene Wurzel

Zu Beginn des Weges durch die Maisinger Schlucht hören wir ein unregelmäßiges metallisches Geräusch. Es klingt wie ein Hammerwerk. Aber es ist nur das Wummern der Autos, wenn sie über die Dehnungsfugen auf die Brücke auf der Staatsstraße St2069 fahren. In sicher 20 Meter Höhe quert die Straße auf der Brücke die Schlucht und den Wanderweg.

Entlang des Schluchtwegs erläutern Tafeln die Flora, die (Fisch-)Fauna und die Geologie des Gebiets. Immer wieder können wir auch direkt an und in den Bach gehen. Am Ufer liegen teils bizarr geformte Wurzeln umgefallener Bäume. Und mit etwas Glück kann man auch intensiv blau schillernde Libellen über das Wasser fliegen sehen.

Was auch immer wieder am Rand des Weges steht: Hinweistafeln auf den Militärischen Bereich Übungsplatz Maxhof der General-Fellgiebel Kaserne, der sich direkt südlich der Maisinger Schlucht liegt. Ein Teil liegt auch nördlich der Schlucht.

Wir wandern im Schatten der großen Bäume durch die Schlucht, mal links, mal rechts des Baches.

Kurz nachdem wir links von Bach und Weg noch einmal schön den Nagelfluh sehen, sehen wir auch schon die ersten Häuser von Maising. An der Einmündung zur Hauptstraße gehen wir nach rechts und folgen der Straße in den Ort.

Durch Maising zum Maisinger See

Nach knapp zehn Minuten erreichen wir die Ortsmitte mit dem Gasthof „Georg Ludwig“. Wirtshaus und Wirtsgarten sehen einladend aus, aber heute soll es weiter zum Maisinger See gehen.

Zum See gibt es nun zwei Wege: Entweder über die Straße, da folgen wir der Hauptstraße, die hinter dem Gasthof eine Rechtskurve und an der Kirche eine Linkskurve macht. Kurz danach zweigt links die Seestraße ab, die direkt zum Maisinger Seehof am Seeufer führt. (Im GPS Track ist das der Hinweg).

Oder, kürzer und schöner, aber etwas schwerer zu finden: Gegenüber der linken Seite des Gasthofs Ludwig führt an den Neubauten ein Weg zum Fußweg zum Seehof. (Im GPS Track ist es der Rückweg)

So oder so: Zwischen Feldern und Wiesen hindurch, an den mobilen Ställen der Maisinger Freilandhühner vorbei, geht es in knapp zehn Minuten zum Seehof. Ein stattliches Gasthaus mit überdachter Terrasse und einem großzügigen Spielplatz mit Sonnenschutz.

Der Maisinger Seehof mit dem Biergarten auf dem Damm

Der Maisinger Seehof mit dem Biergarten auf dem Damm

Die schönsten Plätze sind aber unter den großen Bäumen auf dem Deich zwischen Gasthaus und See. Der Deich ist ein Schutzdamm vor Hochwasser, da der See etwas höher liegt als Teile des Ortes Maising. Oben auf der Krone steht entlang des Seeufers eine lange Reihe von Tischen mit Bierbänken.

Hier, mit Blick auf den See und etwas Wind, lässt es sich auch an heißen Tagen gut aushalten. Das Speisenangebot ist reichhaltig und gut, die Getränke süffig, der Ort schön. Passt. Direkt nebenan ist eine Badestelle.

Der Maisinger See

Wer über den Maisinger See liest, bekommt zwei ganz unterschiedliche Entstehungsgeschichten: Laut Wikipedia entstand der See zum Ende der Würmeiszeit, wie so viele Seen im südlichen Oberbayern.

Auf der Infotafel am Seehof steht aber, dass der See um 1680 von Mönchen zur Fischzucht angelegt wurde, als Maßnahme gegen die Hungersnöte nach dem 30jährigen Krieg. Was stimmt nun? Oder haben die Mönche einen schon bestehenden See großflächig zum Fischteich umgebaut?

Seit 1939 ist der Maisinger See Naturschutzgebiet. Die großen Moor- und Schilfflächen ist der See ein Rückzugsort sowohl für Zugvögel als auch für hiesige Vogelarten.

An der Badestelle am Maisinger See

An der Badestelle am Maisinger See

Der See ist sehr flach, im Mittel ist er nur einen Meter tief, die maximale Tiefe beträgt etwa zwei Meter. Das freut Schwimmer und Eisläufer: Aufgrund der geringen Tiefe wird der See im Frühjahr schnell warm, im Winter friert er schnell zu.

Heutzutage ist der See mit etwa zehn Hektar Größe deutlich kleiner als zur Zeit der Mönche im 17. Jahrhundert. Durch den starken Schilfwuchs verlandet er zusehends.

Rückweg nach Starnberg

Für den Rückweg gibt es mehrere Möglichkeiten: Wer nicht mehr laufen mag, kann mit dem Bus 909 nach Starnberg oder mit dem Bus 976 nach Possenhofen zu den S-Bahnhöfen fahren. Samstags fahren die Busse stündlich, Sonntags im 2-Stunden-Takt.

Man kann auf dem Hinweg durch die Maisinger Schlucht zurückwandern oder auch nach Pöcking zum Bahnhof Possenhofen wandern.

Auf dem Fußweg statt der Seestraße zurück nach Maising

Auf dem Fußweg statt der Seestraße zurück nach Maising

Oder, wie wir nun, auf einem Weg nördlich der Maisinger Schlucht zurück nach Starnberg wandern. Dafür gehen wir zurück nach Maising. An der großen Kreuzung an der Kirche gehen wir in die Söckinger Straße, der wir bis zu einer großen Baumgruppe außerhalb des Ortes folgen.

Dort geht es rechts ab und über einen breiten Weg durch den Wald oberhalb der Maisinger Schlucht.

Kurz nach der Brücke über die Staatsstraße zweigt rechts ein unscheinbarer Pfad ab, den wir nehmen. Nun geht es auf einem teils schmalen Wiesenpfad zwischen Wiesen und Feldern hindurch in Richtung Starnberg. Dann sehen wir etwas unterhalb den Hinweg.

Etwas steiler bergab geht es nun wieder in Richtung Tal und auf eine befestigte Straße, an der wir nach links gehen, aber schon an der nächsten Möglichkeit wieder nach rechts abbiegen. Nun gehen wir auf die Marienkapelle, eine kleine, privat errichtete Kapelle, zu.

Kurz nach der Kapelle treffen wir auf den geraden kombinierten Rad- und Fußweg. Wir gehen nach links und folgen dem Weg bis zum Starnberger Wasserwerk. Weiter geradeaus erreichen wir die Söckinger Straße, auf die wir rechts abbiegen.

Diese führt direkt in Richtung Starnberger Innenstadt und Seeufer und damit auch wieder zum Bahnhof Starnberg.

Zurück am Starnberger Wasserwerk

Zurück am Starnberger Wasserwerk

Die Wanderung von Starnberg durch die Maisinger Schlucht zum Maisinger See ist eine schöne Familienwanderung, die ohne große spektakuläre Höhepunkte auskommt, aber durch eine schöne Voralpenlandschaft führt. Zwei schöne Seen mit Bademöglichkeiten, die Gasthäuser und das Naturerlebnis mit erklärenden Infotafeln machen den Reiz der Wanderung aus.

Wieder zurück am Starnberger See

Wieder zurück am Starnberger See

Dauer und Schwierigkeit:
Bei entspanntem Gehtempo kann man für den Hin- und Rückweg jeweils zwei Stunden rechnen. Der Weg ist sehr leicht zu gehen und hat mit etwa 130 Höhenmetern auf sieben Kilometer Strecke (einfach) nur geringe Höhenunterschiede. Wem Hin- und Rückweg zu lang sind, kann zurück auch den Bus nehmen. Seht Euch dazu schon auf dem Hinweg die Abfahrtszeiten an!

Höhenangaben:
Starnberg Bahnhof: 590 Meter
Kirche St. Josef: 610 Meter
Maising: 645 Meter
Maisinger See: 640 Meter
Aussichtspunkt: 650 Meter

Essen und Trinken:
Auf dem Weg gibt es in den Orten Starnberg und Maising Einkehrmöglichkeiten, auf dem Weg nicht. In der Ortsmitte von Maising liegt der große Gasthof „Georg Ludwig“ mit schönem Wirtsgarten. Das Gasthaus ist ganzjährig geöffnet. Der „Maisinger Seehof“ mit Gasthaus und Biergarten liegt direkt am Maisinger See und ist, bei schönem Wetter, von den Osterferien bis Mitte Oktober geöffnet.

Wo muss ich besonders aufpassen:
Diese Wanderung ist sehr leicht. Die größte Gefahr besteht wohl im Straßenverkehr in Starnberg und Maising. Besonders mit kleinen Kindern sollte man am Wasser achtgeben.

Wandern mit Hund:
Die Wanderung durch die Maisinger Schlucht ist auch für Hunde gut geeignet. Der Hinweg verlauft überwiegend direkt neben dem Maisinger Bach, der an sehr vielen Stellen leicht zugänglich ist. Auf dem Rückweg gibt es keine Trinkmöglichkeiten. Im Bereich der Maisinger Schlucht herrscht Leinenzwang für Hunde.

Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Mit der Regionalbahn fährt man vom Münchner Hauptbahnhof in einer guten Viertelstunde nach Starnberg. Die S-Bahn S6 braucht eine gute halbe Stunde. Direkt am Bahnhof startet dann die Wanderung.
Mit dem Auto: Von München aus über die A95/A952 nach Starnberg fahren und dort parken. Wer nur durch die Maisinger Schlucht wandern möchte, kann am Wasserwerk parken. Am Wochenende kann man auch gut am Schlosspark parken.

Startpunkt:
Google Maps: 47.996135,11.3418363
Openstreetmap: 47.996135,11.3418363
What3Words: ///tisch.reiben.zitate

Links:
Die Homepages vom Gasthaus Georg Ludwig in Maising und vom Maisinger Seehof.
Die Anregung zu dieser Wanderung habe ich mir bei den geschätzten Bloggerkollegen Gitta und Helmut von Hurra, draußen! geholt.

GPX-Track:

Gesamtstrecke: 13939 m
Maximale Höhe: 663 m
Minimale Höhe: 586 m
Gesamtanstieg: 483 m
Gesamtabstieg: -483 m
Download file: starnberg-maisinger-schlucht-see.gpx

Buchtipps und Wanderkarte:

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