Aktuelles zur Umbenennung des Kaisergebirges
Lange hat es gedauert, aber nun ist der Zeitplan zur Umbenennung des Kaisergebirges bei Kufstein in Tirol endgültig festgelegt. Pünktlich zu den 100-Jahr-Feierlichkeiten der Republik Österreich im Jahr 2018 sollen die letzten monarchischen Überreste in Tirol beseitigt und die Umbenennung des Kaisergebirges offiziell abgeschlossen sein.
Wie seit längerem bekannt ist, sieht der Plan, den der Nationalrat in Wien weitgehend unbeachtet mit großer Mehrheit verabschiedet hat, die Umbenennung der Gebirgszüge Wilder Kaiser und Zahmer Kaiser sowie des Kaisertals vor. Dazu werden einige weitere Umwidmungen vorgenommen. Damit soll die hundertjährige Tradition der Republik Österreich gefeiert werden und das monarchische Erbe endgültig entfernt werden.
Hierzu merkte Hofrat Anton Lirpa in seiner Festrede an: “Nach hundert Jahren ist es an der Zeit, mit den überkommenen Namen zu brechen. Der Kaiser ist tot, der Bürger ist der Souverän, immerhin ist er es auch, der das Bürgergebirge bereits seit vielen Jahrzehnten nutzt.”
Im kleineren Kreis merkte er an, dass es auch immer wieder zu Mißverständnissen, besonders bei deutschen Besuchern, gekommen sei. Diese hätten im Kaisertal ein Schloß erwartet oder gefragt, ob sie ein Selfie mit dem Kaiser oder Kaiserin Sissi machen könnten.
Alle neuen Namen im Detail
Das Kaisergebirge und das Kaisertal heißen ab sofort Bürgergebirge und Bürgertal. Der Zahme Kaiser wird in “Zahmer Bürger” umbenannt. Um keine unwillkommenen Assoziationen zum im nahen Deutschland bekannten Wutbürger aufkommen zu lassen, wird der Wilde Kaiser in “Braver Bürger” umbenannt.
Der Kaiseranstieg heißt künftig Bürgertrepperl, ein Zugeständnis an die Tourismusverbände, die den kraftraubenden Treppenanstieg sprachlich leichter klingen lassen wollten. Der Kaiserlift wird in Treppenlift umbenannt, ein Namens-Sponsor wird zur Zeit gesucht. Vom Treppenlift gelangt man schnell zum Bürgersteig, dem ehemaligen Bettlersteig, welcher frisch asphaltiert werden wird.
Gültigkeit der neuen Namen
Die neuen Namen gelten ab sofort, Karten und Wanderführer mit den neuen Bezeichnungen sind ab sofort in allen Buchhandlungen erhältlich. Altbestände können noch bis 1. Jänner 2017 verkauft werden. Ab 26. Oktober 2018 dürfen Bücher, Karten und GPS-Geräte mit den alten Bezeichnungen nicht mehr nach Österreich eingeführt werden. Kontrollen sind ab der Staatsgrenze möglich, mit Bußgeldern ist zu rechnen.
Die nun historischen Karten dürften bald nur noch zu absoluten Liebhaberpreisen den Besitzer wechseln. Ich werde meine alten “Kaisergebirge” Wanderkarten auf jeden Fall nur noch im Bankschließfach aufbewahren.
Ausnahmeregelung Kaiserschmarrn
Lediglich der Kaiserschmarrn wird weiterhin seinen Namen behalten, hier fürchteten die Verantwortlichen dann doch große Unzufriedenheit im Volk. Hätte man seinen Namen geändert, wären natürlich auch alle Kochbücher mit Kaiserschmarrn-Rezepten ungültig geworden.
Insgesamt ist die Umbenennung schon jetzt als voller Erfolg zu werten. Hofrat Lirpa verwies in seiner Festrede besonders auf das uneigennützige Engagement des Verbandes der Atlanten- und Landkartendrucker, auf dessen Idee die Umbenennung zurückzuführen ist. Mit großem Interesse haben Delegationen aus der deutschen Region Kaiserstuhl, aus Kaiserslautern und sogar aus dem fernen Wilhelmshaven dem Festakt zur Umbenennung beigewohnt. Hier ist wohl einige Dynamik bis nach Deutschland entstanden, die einiges für die Zukunft erhoffen lässt.
P.S.: April, April!
Es ist zwar schon Mai, aber ich habe gerade diese Website für mich entdeckt.
Ein netter Aprilscherz; das möcht ich hiermit sagen, denn noch niemand hat den Beitrag kommentiert.