Auf den Monte Brione bei Riva del Garda

Wanderung: Riva del Garda – Monte Brione – Riva del Garda

Diese Wanderung führt auf den Monte Brione, den markanten Berg am nördlichen Gardasee-Ufer zwischen Riva del Garda und Torbole. Mit einer Höhe von nur 376 Metern ist er gegenüber den meisten anderen Gardasee-Bergen ein Winzling, aber seine besondere Form, seine exponierte Lage am Gardasee-Nordufer und auch die über einhundert Jahre alten Befestigungsanlagen machen ihn besonders. Die Wanderung auf den Monte Brione ist nicht schwierig, die Ausblicke sind aber großartig.

Der Monte Brione am Nordufer des Gardasees

Der Monte Brione am Nordufer des Gardasees

Der Monte Brione liegt direkt am nördlichen Ende des Gardasees, er teilt dort die Ebene des Sarcatals. Sichelförmig steigt er an der Westseite von Riva aus gleichmäßig an. Der Osten, in Richtung Torbole, besteht aus einer mächtigen Steilwand. Eine etwas poetische Beschreibung, die ich einmal gelesen habe, sagt, dass er einer großen Scheibe Polenta ähnelt, die aus der Sarca-Ebene herausragt.

Früher war der Monte Brione Teil der Grenzbefestigung des österreichischen Kaiserreiches gegenüber Italien. Die Grenze zwischen beiden Staaten verlief auch hier im Gebiet des nördlichen Gardasees. Da man von hier aus das Sarcatal ideal überblicken kann, befinden sich auf dem Berg drei große Befestigungsanlagen, deren Ruinen heute noch zu sehen sind.

Infotafel zum Sentiero della Pace am Beginn des Monte Brione Wanderwegs

Infotafel zum Sentiero della Pace am Beginn des Monte Brione Wanderwegs

Heute ist der Weg über den Monte Brione Teil des “Sentiero della Pace”, dem Friedensweg, der sich fast 700 Kilometer entlang der früheren Grenze durch das nördliche Italien zieht. Nur unmittelbar an den alten Betonbauten der Befestigungsanlagen erhält man noch eine Ahnung von der militärischen Bedeutung dieses Berges inmitten der heutigen Tourismusregion Gardasee.

Die Wanderung beginnt am Hafen San Nicolò von Riva. Von dort steigen Stufen über das Tunnelportal hinweg zu einer Infotafel über den Sentiero della Pace. Wer mit dem Auto kommt, kann auf der anderen Tunnelseite auf einem Parkdeck parken und dann von dort zur Tafel gehen. Ab der Tafel steigt der Weg schnell an, hier sind einige Stufen zu überwinden. Noch ist es relativ schattig und wir gewinnen schnell an Höhe.

Der Wanderweg am Monte Brione führt manchmal direkt an der Steilkante entlang

Der Wanderweg am Monte Brione führt manchmal direkt an der Steilkante entlang

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Da wir die erste Hälfte der Wanderung fast direkt an der Abbruchkante des Monte Brione entlanggehen, gibt es immer wieder fantastische Ausblicke auf den Hafen, den Gardasee, das Monte Baldo Massiv und Torbole. Die Geländer zur Sicherung sind nur zum Teil vertrauenswürdig, andere sind beschädigt, zum Teil fehlen sie komplett. Wenn man auf dem Weg bleibt, gibt es aber keine Probleme.

Die Befestigungsanlage Forte Garda

Die Befestigungsanlage Forte Garda

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Nach nur etwa 15 Minuten haben wir schon die erste Befestigungsanlage erreicht. Der Weg führt direkt über das flache Betondach mit den zwei Buckeln des Forte Garda und auf der gegenüber liegenden Seite rechts weiter hinauf.

Der Weg führt über das Dach des Forte Garda

Der Weg führt über das Dach des Forte Garda

Grundsätzlich bietet sich der rechte Weg fast immer an, wenn man mehrere Möglichkeiten zur Auswahl hat. In einigen Fällen kommt man auch zu Bänken, von denen aus man die Aussicht auf den Gardasee genießen kann.

Der Gardasee, vom Monte Brione aus gesehen

Der Gardasee, vom Monte Brione aus gesehen

Der Weg führt weiter an der Kante entlang, weiter bergauf zur “Batteria di Mezzo”, der Mittelbatterie, die sich etwa auf der Hälfte des Berges befindet. Zwischendurch sehen wir immer wieder auf Torbole, die Mündung des Flusses Sarca und den nördlichen Gardasee hinab.

Sporthafen und Strand, dahinter die Mündung der Sarca in den Gardasee

Sporthafen und Strand, dahinter die Mündung der Sarca in den Gardasee

Schatten gibt es allerdings fast gar nicht mehr. Erst das große, gut erhaltene Gebäude der Batteria di Mezzo spendet Schatten. Diese haben wir nach knapp einer Stunde Wanderung erreicht.

Das große Gebäude der Batteria di Mezzo

Das große Gebäude der Batteria di Mezzo

Das Gebäude lässt sich komplett umrunden, wobei der Weg auch über das Betondach führt. Besichtigen kann man die Batteria die Mezzo nicht, aber durch die vergitterten Fenster und Tore kann man in die Gänge sehen. Hierfür sollte man eine Taschenlampe oder Stirnlampe mitnehmen. Aus Sicherheitsgründen sollte man auch nicht versuchen, in das Gebäude zu gehen.

Blick in den Hauptgang der Batteria di Mezzo

Blick in den Hauptgang der Batteria di Mezzo

Am Nordende der Batteria die Mezzo führt ein Fahrweg hinauf und hinunter, rechts daneben führt ein schmaler Pfad weiter zum höchsten Punkt des Monte Brione und zu den großen Antennenanlagen. Hierhin kann man einen kurzen Abstecher machen und dann wieder zur Mittelbatterie zurückgehen. Auf dem bergab führenden Weg geht es nun bis zur nächsten Kehre.

Die Sendemasten auf dem Monte Brione

Die Sendemasten auf dem Monte Brione

Dort wandern wir weiter auf dem schmalen Pfad weiter in Richtung der Nordbatterie, dem Forte Sant’Alessandro, die etwa 20-25 Minuten von der Mittelbatterie entfernt liegt. Auf diesem Teil der Wanderung gibt es viel Schatten, da der Weg häufig durch den Wald verläuft. Noch ein Stück über einen breiteren Weg, dann haben wir wieder die Wahl zwischen zwei Wegen.

Ruine des Forte Sant'Alessandro

Ruine des Forte Sant’Alessandro

Wir entscheiden uns wieder für den rechten, der auch für Radfahrer geeignet ist, und steigen weiter zur Nordbatterie auf, der ältesten der drei Anlagen. Sie stammt schon aus der Zeit um 1850, es sind allerdings nur noch einige Mauerreste erhalten.

Blick vom Monte Brione auf das Sarcatal mit Arco und der Burg Arco

Blick vom Monte Brione auf das Sarcatal mit Arco und der Burg Arco

Hier haben wir auch einen großartigen Ausblick auf den Ort Arco mit der Burg Arco und auf das Sarcatal. Dann steigen wir kurz steil durch die Ruinen hinab zum Wanderweg, der in einigen Serpentinen hinab führt. An einer Gabelung auf einer Lichtung nehmen wir wieder den rechten Weg, kurz darauf an einer Gabelung im Wald allerdings den linken (rechts ginge aber auch). Durch zwei große Tore hindurch führt der Weg zur letzten Ruine.

Gebäude des Forte Sant'Alessandro

Gebäude des Forte Sant’Alessandro

Von dort aus geht es auf einem steinigen Weg hinab. Wir wundern uns über die teilweise ungewöhnlich hohen Steinstufen. Durch den Wald, durch dichtes Gebüsch und zuletzt auf einem gepflasterten Weg führt der Weg nun zur Ortschaft Sant’Alessandro. Der letzte Teil der Wanderung führt nun völlig eben durch die Ortschaft zurück zum Hafen.

Auf dem Weg zum Anwesen Colombera

Auf dem Weg zum Anwesen Colombera

Über eine Allee, die nur für Fußgänger und Radfahrer nutzbar ist, kommen wir am alten Anwesen Colombera mit dem markanten Turm vorbei. Hier befindet sich ein Restaurant. Der Weg führt nun noch weiter auf der Straße an einigen Hotels vorbei. An der letzten Querstraße vor der Hauptstraße nach links erreicht man dann das Parkdeck.

Dauer und Schwierigkeit:
Wir haben etwa drei Stunden für den Weg benötigt, kleinere Pausen eingerechnet. Dazu eine halbstündige Pause an der Batteria di Mezzo. Das ist etwas länger als in den Wanderführern angegeben, wozu sicher die heiße Augustsonne ihren Beitrag geleistet hat. Schwierig ist der Weg nicht. Im Bereich des Forte Sant’Alessandro ist es teilweise nicht ganz eindeutig, wo der richtige Weg nun verläuft, aber der Berg ist auch nicht groß genug, um sich wirklich zu verlaufen.

Höhenangaben:
Riva del Garda: 66 Meter
Monte Brione: 376 Meter

Essen und Trinken:
Am Monte Brione gibt es keine Verpflegungsmöglichkeiten, im Sommer sollte man insbesondere genug Wasser mitnehmen. Auf dem letzten Stück der Wanderung befindet sich das Restaurant “Colombera” im gleichnamigen alten Anwesen mit dem Turn, sonst kann man sich natürlich in Riva del Garda verpflegen.

Wo muss ich besonders aufpassen?
Der Weg führt, besonders auf der ersten Hälfte, nah an der Steilkante entlang. Solange man auf dem Weg bleibt, ist das unproblematisch, vor allem mit kleineren Kindern sollte man aufpassen. Einige wenige Stellen führen direkt bis zur Kante. Ebenso sollte man beim Besteigen der alten Befestigungsanlagen aufpassen, hier kann man auch schon einige Meter hinunterfallen, wenn man zu nah an der Dachkante entlanggeht.

Wie komme ich hin?
Der Beginn der Wanderung ist direkt am Hafen San Nicolò von Riva. Das ist nicht der Hafen an der Altstadt, sondern der Jachthafen im neueren Teil von Riva, direkt an der Verbindungsstraße nach Torbole. Von Riva aus zu Fuß. Wer mit dem Auto von Riva aus kommt, fährt unmittelbar vor dem Tunnel links in die Via Brione, dann sofort wieder rechts auf das Parkdeck.

Links:
Ausführliche Informationen zu den Befestigungsanlagen und den Kämpfen am Monte Brione finden sich in dem PDF “Anlagenbeschreibung Festung Monte Brione” bei burgen-web.de.

Buchtipps und Wanderkarte:

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo,
    dieses Jahr ist der Wanderweg auf den Bonte Brione teilweise im Bau und der Bunker mit der tollen Aussicht ist gesperrt.
    Vom Gipfelkreuz aus kann man den See auch sehen, allerdings leider nicht so toll.
    Soweit ich das mitbekommen habe sollen die Bauarbeiten im Herbst 2014, spätestens 2015 beendet sein.
    VG Susann

  2. Perfekte Beschreibung, haben uns super zurecht gefunden.

    Haben mit unseren zwei Jungs (7 und 9) die Tour mit einigen Pausen in 3,5h Stunden geschafft.

    Traumhafte Ausblicke, absolut lohnenswerte Tour.

    Gruß
    Michael

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