Wanderung, 400/690 Hm: (Lärchfilzkogelbahn) – Wildseeloderhaus – Henne – Wildseeloder – Wildseeloderhaus – (Lärchfilzkogelbahn)
Diese mittelschwere Wanderung mit gerade einmal 400 Höhenmetern führt vom direkt am Wildsee gelegenen Wildseeloderhaus auf den Berg mit dem etwas seltsamen Namen Henne. Von dort wandern wir hinunter zum Sattel Seenieder und von dort auf den Wildseeloder, bevor wir wieder zum Wildseeloderhaus absteigen. Wer von der Bergstaton der Lärchfilzkogelbahn aus startet muß etwas mehr Zeit, Wegstrecke und zusätzliche 290 Höhenmeter einplanen.
Diese 290 Höhenmeter von der Bergstation zum Wildseeloderhaus sparen wir uns, da wir auf der Berghütte übernachtet haben, was ich sehr empfehlen kann. Das Wildseeloderhaus ist eine wunderbar gelegene, sehr schöne Hütte, auf der wir uns sehr wohlgefühlt haben.
Das Wildseeloderhaus
Auf 1854 Metern Höhe liegt das Wildseeloderhaus direkt am Wildsee, der von den Berghängen der Henne (2078 Meter) und des Wildseeloders (2118 Meter) umgeben ist. Zwischen beiden liegt der Sattel Seenieder auf 1933 Metern Höhe. Nur direkt neben dem Haus ist der Ring unterbrochen, hier befinden sich der Abfluss des Wildsees und daneben der Aufstiegsweg. Dort haben wir einen direkten Blick auf die Loferer Steinberge.
- Die kleine Kapelle neben dem Wildseeloderhaus
- Der Bootssteg des Wildseeloderhauses
Das Wildseeloderhaus bietet Platz für 32 Übernachtungsgäste, in Zimmern und Matratzenlagern. Geöffnet ist das Haus etwa von Mai bis Oktober. Die genauen Daten findet Ihr auf der Homepage.
Im Jahr 1892 wurde das erste Haus eingeweiht. Der erste Hüttenwirt war Christian Dialer. Er erbaute die erste Kapelle neben der Hütte, zum Gedenken an seine Frau, die auf der Hütte bei der Geburt eines Kindes gestorben war.
Nach dem Bau der Sesselbahnen Streuböden und Lärchfilzkogel nahm die Zahl der Besucher stark zu, so dass 1970 eine umfangreiche Erweiterung der Hütte auf die heutige Größe vorgenommen wurde.
Viele weitere Informationen zur Geschichte des Hauses, zum Namen Wildseeloder und zur Entstehung des Wildsees findet Ihr auf der Hüttenhomepage wildseeloderhaus.at.
Von der Lärchfilzkogelbahn zum Wildseeloderhaus
Wer nicht auf der Hütte übernachtet, sondern die Wanderung auf Wildseeloder und Henne als Tagestour macht, muss noch den Auf- und Abstieg von der Bergstation der Lärchfilzkogelbahn zur Wanderung hinzurechnen. Von der Bergstation geht es zunächst auf einem breiten Weg etwas bergab zum Wildalmboden.
- Der Weg vom Lärchfilzkogel über die Wildalm
- An der Wildalm
- Zum Wildseeloderhaus geht es viele Treppenstufen hinauf
An der Wildalm angekommen endet der Fahrweg und geht in einen, ebenfalls ziemlich breiten, Wanderweg über. Dieser steigt zunächst eher flach an. Im letzten Teil des Weges geht es dann in einigen Serpentinen und über viele Stufen steil bergauf, bis der Weg unmittelbar am Wildseeloderhaus endet.
Vom Wildseeloderhaus auf die Henne
Vom Haus aus gehen wir zum See und dort über den kleinen Steg, der über den Bach gelegt ist. Oder auch direkt durch den Bach. Den folgenden Aufstiegsweg in Richtung Seenieder kann man vom Haus aus gut sehen. Etwas unterhalb der Latschen führt er schmal in angenehmer Steigung den Hang hinauf.

Noch liegen der Wildsee und die Hütte im Schatten, die Sonne hat es noch nicht über die Berge geschafft
Wir steigen aber nicht bis zum Seenieder auf, sondern nur bis zur ersten Kreuzung und wechseln dort auf den Weg zur Henne und zur Marokka (oder zum Marocker, die Schreibweise ist uneinheitlich).
- Der erste Teil des Weges ist wirklich leicht zu gehen
- Der weitere Weg ist klar gekennzeichnet
- Ein toller Blick am Abzweig zu Henne und Reckmoos
Nun geht es auf einem schmalen, steinigen Pfad steiler bergauf, etwas wilder als zuvor. Ab und zu gibt es auch mal Felsstufen oder ganz leicht ausgesetzte Stellen. Belohnt werden wir mit schönen Ausblicken ins Tal, zu den Steinbergen und hinüber zur Marokka.
- Ein Blick hinüber zur Marokka. Oder zum Marocker?
- Ein Blick auf die Steinberge
- Ein Mini-Grat kurz vor dem Henne-Gipfel
Der Henne-Gipfel mit dem großen Gipfelkreuz aus Metallstreben ist eingezäunt und groß genug für einige Wanderer. Die Ausblicke sind spektakulär.
Nach unten blicken wir auf den Wildsee und das Wildseeloderhaus, das von hier aus schon sehr klein aussieht. Direkt gegenüber liegt dann der Wildseeloder.
Den größten Teil des weiteren Weges um den Kessel des Wildsees zum Gipfel und wieder hinab zur Hütte können wir von hier aus gut einsehen.
Nach Süden hin sehen wir eine grüne Alpenlandschaft mit unzähligen Gipfeln am Horizont. Im Nordwesten können wir den großen Sendemast auf dem Kitzbüheler Horn erkennen.
- Der Blick vom Gipfel der Henne hinüber zum Wildseeloder. Tief unten liegt der Wildsee, daneben die Hütte
- Wer mag die Gipfel zählen, die man hier sehen kann?
- Links das Kitzbüheler Horn mit der markanten Antenne, dahinter wieder die Steinberge
Von der Henne zum Seenieder
Wir müssen uns entscheiden, ob wir auf dem Aufstiegsweg wieder absteigen oder die Henne überschreiten. Der weitere Weg ist auf der Karte nur noch gepunktet eingezeichnet und ein Schild „Begehung auf eigene Gefahr!“ wirkt nicht gerade vertrauensbildend. Auch der erste Blick hinab sieht bedrohlich aus.
- Upps, das sieht gefährlich aus
- Die ersten Meter sind sehr steil, aber doch nicht so schwer, wie es von oben aussieht
- Nur leicht abfallend am Hang entlang zum Skilift
Letztendlich war es aber genau richtig, hier abzusteigen. Nach den ersten steilen, aber gut machbaren Metern im Fels und auf leichtem Schotter wird der Weg eben.
Er führt schmal und leicht abfallend am Hang entlang, ist aber bei trockenen Verhältnissen gut zu gehen. In wenigen Minuten gelangen wir zur Bergstation des Skilifts Hochhörndl, die auf einer größeren Wiese steht.

Immer wieder verstörend: Der plötzliche Einbruch von Technik mitten in die Natur. Die Bergstation des Skilifts
Auf der Wiese an der Bergstation angekommen gehen wir an Holzzaun entlang, wechseln am Ende auf die andere Seite und folgen dem Weg, der wieder zum Wildseekessel führt. Wieder am Hang entlang, wieder auf schmalem Pfad und wieder gut zu gehen.
- Immer am Zaun entlang
- Über den Wiesenpfad geht es in Richtung Seenieder
- Manchmal ist der Weg schmal, aber gut zu gehen
In den Latschen passieren wir den Abzweig zum Reckmoos, kurz darauf erreichen wir den Seenieder-Sattel. Hier trift der Weg auf den Aufstiegsweg vom hinteren Wildsee und den Weiterweg zum Hohen und Niederen Mahdstein und zur Bochumer Hütte.
Vom Seenieder aus haben wir wieder einen tollen Blick auf den Wildsee, das Wildseeloderhaus und die Steinberge.

Der beste Blick, den man hier haben kann: Vom Seenieder über den Wildsee zum Wildseeloderhaus und zu den Steinbergen
Vom Seenieder zum Wildseeloder
Der Weg führt nun nur noch kurz zwischen den Latschen hindurch, dann durch sehr fesiges Gelände, teilweise geht es über kleinere Felsen. Danach zieht sich der Weg den grasigen Hang hinauf in Richtung Wildseeloder-Gipfel.
- Auf steinigem Weg durch die Latschen
- Der weitere Weg ist gut einzusehen
- Eine kurze Stelle führt der Weg über ein kleines Blockfeld
Ein, zwei schmale und felsige Stellen gibt es, an denen man bei Gegenverkehr warten muss, ansonsten ist der Weg mit ziemlich gleichmässiger Steigung gut zu gehen.
Etwas unterhalb des Gipfels wechselt der Weg auf die linke Seite eines Felsriegels, dann geht es weiter bergauf. Den unmittelbaren Gipfel, ungefähr die letzten zehn oder fünfzehn Meter, habe ich mir dann geschenkt. In den Minuten zuvor hat es deutlich zugezogen und wir wollten vor dem Regen wieder am Haus sein.
- Eine schmale Stelle im Aufstieg zum Gipfel
- Der Weg verläuft nun links vom Felsriegel. Inzwischen hat es deutlich zugezogen
- Unter dem Gipfel des Wildseeloders
Außerdem merkte der Bergkollege an, dass „der Gipfel total zugeschissen“ ist. Die wolligen Verdächtigen dieser Tat haben wir schon unten am Haus getroffen und wir werden sie auch im Abstieg wieder sehen.
Vom Wildseeloder zum Wildseeloderhaus
Also gleich bergab. Wieder ist der Weg schmal, aber gut zu gehen. Sollte es jetzt aber regnen, wird er sehr unangenehm, deshalb ist etwas Eile ohne Hektik angesagt.
- Auf schmalem Weg bergab
- Wieder ein Blikc hinüber zur Henne, der Weg führt über Wiesen
- Eine etwas wildere Stelle, die mit einer Kette gut geschert ist
An manchen Stellen ist der Weiterweg nicht zu sehen, teilweise sieht es unglaublich steil aus. Aber tatsächlich hat der Weg ein ganz normales Gefälle. Über die Wiese geht es bergab, nach einer Kehre auch ein kurzes Stück mit einer Kettensicherung.
- Zwischen den Felswänden hindurch geht es weiter bergab
- In einigen Serpentinen bergab, auch mal direkt am Fels
- Servus, ich bin eine flauschige Wegsperre
Dann führt der Weg zwischen zwei Felswänden hindurch direkt auf den See zu. In einigen Serpentinen gehen wir bergab und kommen dem See schnell näher. Direkt unterhalb der Felswand erreichen wir das Seeufer und damit auch wenige Meter weiter die Wildseeloderhütte.
Fazit
Diese Wanderung ist eine mittelschwere Tour in einer wunderbaren Gebirgslandschaft. Nicht zu leicht, nicht zu schwer, landschaftlich und von den Ausblicken her großartig, kann ich diese Rundtour um den Wildsee jedem fortgeschrittenen Wanderer empfehlen.
Die Gegend rund um Wildsee und Wildseeloder in den Kitzbüheler Alpen ist ein tolles Wandergebiet, das Wildseeloderhaus das ideale Basislager. Neben der beschriebenen Wanderung warten noch der Niedere und Hohe Mahdstein sowie einige Klettersteige, zum Beispiel auf die Marokka, auf Wanderer und Klettersteiggeher.
Dauer und Schwierigkeit:
Für die Wanderung vom Wildseeloderhaus auf Henne und Wildseeloder kann man etwa drei bis dreieinhalb Stunden Gehzeit rechnen. Wer von der Bergstation der Lärchfilzkogelbahn kommt und auch dorthin zurückwandert, muss etwa eine Stunde je Richtung hinzurechnen.
Die Wege sind durchgehend rot markiert und bei trockenen Wegverhältnissen gut zu gehen. Bei Nässe kann es unangenehme Stellen geben, auch der Abstieg vom Wildseeloder zählt dann dazu. Es gibt teils schmale Stellen und Wegabschnitte, die am Hang entlangführen. Trittsicherheit ist notwendig. Überwiegend ist der Weg aber breit und problemlos. Im Aufstieg zur Henne gibt es einige Felsstufen.
Höhenangaben:
Bergstation Lärchfilzkogelbahn: 1650 Meter
Wildalm: 1579 Meter
Wildseeloderhaus: 1854 Meter
Gipfel Henne: 2078 Meter
Seenieder: 1933 Meter
Gipfel Wildseeloder: 2118 Meter
Essen und Trinken:
Während der Wanderung zur Henne und zum Wildseeloder gibt es keine Einkehr. Umso mehr bietet sich die Einkehr auf dem Wildseeloderhaus an, wo man warme und kalte Küche, Kuchen und natürlich Getränke bekommt. Auf dem Weg von und zur Lärchfilzkogelbahn liegt die Wildalm, auf der Getränke und Brotzeiten serviert werden.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Es gibt ein paar schmale Stellen im Auf- und Abstieg der Henne und kurz vor dem Wildseeloder-Gipfel. Sonst ist der Weg bei guten Wegverhältnissen gut zu gehen.
Wandern mit Hund:
Wir haben einige Wanderer mit Hunden getroffen. Die Tour kann man grundsätzlich mit Hunden machen. Im Bereich der Wildalm wird man auf Weidevieh treffen. Rund um die Wildseeloderhütte, aber auch bis zum Gipfel des Wildseeloder leben freilaufende Schafe, weshalb dort Leinenpflicht für Hunde herrscht. Trinkmöglichkeiten gibt es auf der Wanderung keine, daher genug Wasser für Mensch und Tier mitnehmen.
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Mit dem Railjet der ÖBB kann man in zwei bis zweieinhalb Stunden von München nach Fieberbrunn fahren, mit Umstieg in Wörgl. Etwas länger, aber günstiger ist die Fahrt mit der BRB bis Kufstein. Von dort mit dem RJX nach Wörgl und von dort weiter nach St. Johann oder Fieberbrunn. Mit dem Bus (Linien 8301/690) zur Talstation der Streubödenbahn/Lärchfilzkogelbahn.
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 bis zum Inntaldreieck, weiter auf der A93/A12 mautfrei bis Kufstein-Süd. Auf der B173 über Scheffau und Going nach St. Johann in Tirol, von dort weiter nach ins Pillerseetal nach Fieberbrunn. Am Ortsausgang zweigt rechts die Straße zur Lärchfilzkogelbahn ab.
Startpunkt Wildseeloderhaus:
Google Maps: 47.430705,12.541025
Openstreetmap: 47.430705,12.541025
What3Words: ///ortskundiger.passendes.ausgespart
Startpunkt Lärchfilzkogelbahn:
Google Maps: 47.443808,12.543855
Openstreetmap: 47.443808,12.543855
What3Words: ///senf.katze.birke
Links:
Homepage Wildseeloderhaus
Die Wildalm auf fieberbrunn.com
Informationen zu den Bergbahnen Streubödenbahn/Lärchfilzkogelbahn
GPX-Track:
Maximale Höhe: 2108 m
Minimale Höhe: 1837 m
Gesamtanstieg: 454 m
Gesamtabstieg: -441 m
Buchtipps und Wanderkarte:











































