Wanderung durch die Rehbachklamm bei Scheffau

Enthält Werbung – Kooperation mit Kaipara

Wanderung: Scheffau am Wilden Kaiser – Rehbachklamm – Hinterschießling-Alm und zurück

Diese leichte und sehr familiengerechte Wanderung fürhrt uns von Scheffau am Wilden Kaiser durch die Rehbachklamm hinauf zur gemütlichen Hinterschießling-Alm, die unterhalb der Felswände des „Koasa“ liegt. Zurück geht’s auf demselben Weg.

Zielpunkt der kleinen Wanderung durch die Rehbachklamm ist die Hinterschießling-Alm

Zielpunkt der kleinen Wanderung durch die Rehbachklamm ist die Hinterschießling-Alm

Eigentlich war der Tag ganz anders geplant. Mit Andreas von gipfelfieber.com wollte ich auf den Scheffauer wandern, die Hinterschießling-Alm sollte dann der Abschluß der Tour werden. Aber da hat uns das Wetter eine Strich durch die Rechnung gemacht.

Bei teils heftigem Regen und tiefhängenden Wolken haben wir den Scheffauer und andere Ersatztouren gestrichen. So wurde die Alm zum Tagesziel und statt auf den Berg ging es durch die Klamm.

An dieser nicht zu übersehenden Skulptur beginnt der Weg durch die Rehbachklamm

An dieser nicht zu übersehenden Skulptur beginnt der Weg durch die Rehbachklamm

Vom Gemeindeamt im Ortzentrum von Scheffau aus folgen wir zunächst der Hauptstraße bergauf zu Ortsteil Leiten. Unmittelbar vor einer Brücke zweigt dann der Weg zur Rehbachklamm rechts ab. Verfehlen kann man den Eingang nicht, eine große Steinskulptur weist darauf hin.

Im unteren Teil der Rehbachklamm

Zunächst geht es sehr leicht ein Stück bergab. Links von uns fließt der Bach, um uns herum wuchert das Grün. Obwohl wir nur wenige Meter von der Straße entfernt sind, laufen wir auf dem breiten Weg durch einen ziemlich dichten Wald, der sich bei unserem Besuch als Regenwald zeigt.

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Am Beginn der Rehbachklamm, die hier noch ein ganz harmloser Bach im Wald ist

Am Beginn der Rehbachklamm, die hier noch ein ganz harmloser Bach im Wald ist

Schon nach fünf Minuten erreichen wir eine Blockhütte, einen Unterstand, der sich heute sehr gut eignet, noch einmal die Regenkleidung zu sortieren und den Rest der Ausrüstung nässesicher zu verstauen.

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Von nun an wird der Weg etwas wilder, bleibt aber immer familienfreundlich. Er wird schmaler und steiniger, mal geht es etwas rauf oder runter und immer wieder wechseln wir die Bachseite. Eine richtige Klammwanderung ist es noch nicht, aber ein schöner Weg entlang des Baches, auf dem es immer wieder Neues zu entdecken gibt.

Die kleine Blockhütte am Beginn der Rehbachklamm

Die kleine Blockhütte am Beginn der Rehbachklamm

Was wir auch sehen: Das Indische oder drüsige Springkraut hat sich auch hier entlang des Rehbachs breitgemacht. Schön anzusehen ist es mit seinen rosa Blüten, aber als Neophyt, der andere Pflnzen verdrängen kann, wird es auch oft bekämpft.

Mehrere Holzbrücken queren den Bach, einige von ihnen sind nur einseitig mit einem Geländer gesichert, aber viel aufregender wird’s nicht. Dafür kommen wir an eine Stelle, die sich hervorragend eignet, um im Bach Steinmandl zu bauen. Auf das Bauen haben wir diesmal verzichtet, aber zum Fotografieren standen auch schon einige da.

Kurz darauf erreichen wir eine „Zwickstelle“, das kenne ich doch vom Schleierwasserfall, der ein Stückchen weiter östlich im Wilden Kaiser liegt. Wenn Ihr dort vorbeilauft: Ist der alte Schuh noch da?

Der Weg wird noch einmal etwas steiniger und wurzeliger und es folgen die ersten Brücken mit Gitterboden. Doch schon bald erreichen wir einen geschotterten Fahrweg und damit haben wir den ersten Teil der Rehbachklamm beendet. Nach ein paar Metern auf dem Fahrweg erreichen wir schon die Straße, an der sich noch ein weiterer Parkplatz befindet.

Kaipara Green Trails: Auf grünen Pfaden zu grünen Hütten

Die „Kaipara Green Trails“ werdet Ihr nicht auf Wanderwegweisern und nicht auf Wanderkarten finden. Es sind keine ausgewiesenen Wege, sondern vielmehr eine Idee. Die Idee, Bergwanderungen in Regionen und zu Hütten vorzustellen, die sich besonders für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität einsetzen.

Kaipara ist ein Unternehmen aus der Nähe von Augsburg, das hochwertige Outdoor-Kleidung aus Merinowolle herstellt, beispielsweise Shirts, Hoodies oder Softshells, aber auch Unterwäsche oder Decken. Die Kleidung wird ausschließlich in Deutschland aus Mulesing-freier Merinowolle hergestellt.

Auf den #kaiparagreentrails ist Andreas schon mit einigen Bloggern zu verschiedenen Bergzielen gewandert. Die Wanderungen findet Ihr z.B. bei mehr-berge.de, airfreshing.com, jaeger-der-berge.de und natürlich bei gipfelfieber.com, dem Blog von Andreas, mit dem ich zusammen unterwegs war.

Auf seinem Blog findet Ihr auch ein Interview mit dem Kaipara-Gründer Frank Selter:
Was Merino so besonders macht
Mehr zu den Kaipara Green Trails findet Ihr auf der Website von kaipara.

Die obere Rehbachklamm

Unter einem Holzdach hindurch betreten wir den zweiten Teil der Rehbachklamm. Nun erreichen wir den richtigen Klammweg, der sich gleich etwas spektakulärer präsentiert. Sogar eine Drahtseilsicherung ist am Fels angebracht. Unbedingt notwendig ist sie nicht, aber mancher Wanderer wird sie nutzen wollen.

Am Eingang zum oberen Teil der Rehbachklamm

Am Eingang zum oberen Teil der Rehbachklamm

Dann geht es neben einem Wasserfall eine recht lange hölzerne Treppe hinauf, an deren oberem Ende eine Plattform einen guten Blick auf den Wasserfall gibt.

Bergbaustollen und Hängebrücke

Etwas weiter oben ist schon eine Hängebrücke zu sehen, die wir gleich erreichen werden. Nach ein paar Metern bergauf kommen wir aber zunächst an einen alten Bergwerksstollen.

Ein erster Blick zur stählernen Hängebrücke

Ein erster Blick zur stählernen Hängebrücke

Dieser stammt aus dem 16. Jahrhundert und wir können ihn ein Stück weit betreten. Am Eingang ist ein Lichtschalter, aber mit einer Stirnlampe ist man auf jeden Fall gut ausgerüstet und kann den Stollen gut ausleuchten. Und für Kinder ist es natürlich viel spannender, den dunklen Stollen selbst zu beleuchten.

Vorsicht mit dem Kopf, der Stollen ist ziemlich niedrig und ein Zusammenstoß mit der Decke schmerzhaft. Im Stollen kann man Versinterungen aus Aragonit, einer Calcitart, sehen. Beim Versintern lagern sich Mineralstoffe, hier das Aragonit, aus dem fließenden Wasser auf einer Oberfläche ab und verkrusten diese.

Nach dem Bergbaustollen folgt unmittelbar das nächste Highlight des oberen Klammteils. Eine kurze, aber leicht schwingende Hängebrücke, die eine schmale Schlucht des Wildbachs überspannt. Die Hängebrücke ist aus Stahl und stabil, er die leichten Schwingungen sind beim drübergehen gut spürbar.

Noch ein kurzes Stück führt der Weg durch die Rehbachklamm geschwungen und mit ein paar Stufen durch den Wald, dann endet er an einem Holztor.

Auf der Hinterschießling-Alm

Nun sind wir auf der Almfläche der Hinterschießling-Alm angelangt. In einem weiten Bogen geht es über die Almwiesen und zwschen ihnen hindurch, an träge grasenden Kühen vorbei zu den Almgebäuden.

An den trägen Rindern vorbei wandern wir zur Hinterschießling-Alm

An den trägen Rindern vorbei wandern wir zur Hinterschießling-Alm

Das alte Almgebäude fällt gleich durch den üppigen Baum auf, der direkt am Haus wächst. Die neuere Hütte, die aus dicken, alten Bohlen besteht, sieht genauso gemütlich aus. Wir haben einen der Tische direkt an der Hütte genommen.

Ein ganz spezielles Baum-Haus. Das alte Almgebäude der Hinterschießling-Alm

Ein ganz spezielles Baum-Haus. Das alte Almgebäude der Hinterschießling-Alm

Wäre der Tag nicht so regnerisch und wolkenverhangen, hätten wir nun einen tollen Ausblick auf die Hohe Salve. So müssen wir Almwirtin Katrin einfach glauben, dasss die Salve dort hinten steht.

Sie bringt uns eine Brettljause, mit Käse und Schinken von den Bio-Angus-Rindern, die hier oben auf der Alm gezüchtet werden. Dazu gibt es noch einen selbstgemachten Zirbenschnaps. Unsere Nachbarn am Nebentisch steht der Sinn nach Süßem, sie machen sich über die stattlichen Kuchenportionen her.

Kurz drauf ist die Katrin auch schon wieder unterwegs Richtung Tal. Falls trotz des schlechten Wetters noch weitere hungrige oder durstige Wanderer zur Alm kommen, können sie sich am Kühlschrank an der Hausseite versorgen, eine Vertrauenskasse steht gleich daneben. Kinder freuen sich über den Spielplatz und über die Alpakas und Kaninchen, die direkt am großen Almgarten stehen.

Jetzt wird es doch wieder kühler und so machen wir uns auf den Rückweg. Da die Wanderung doch viel kürzer war, als wir eigentlichgeplant hatten (Stichwort Scheffauer), nehmen wir auch zurück wieder den Weg durch die Klamm und gehen nicht über die parallel verlaufende, schnellere Forststraße hinunter.

So war es, trotz Regenwetter und wenig Aussicht, doch eine schöne kleine Wanderung durch eine nette, leichte Klamm zu einer sehr urigen Alm. Nicht nur als Schlechtwetter-Alternative ist diese Tour empfehlenswert, sie eignet sich auch sehr gut als Familienwanderung mit kleineren Kindern mit spannenden Elementen wie dem alten Stollen und der Wackelbrücke. Die Alm mit Alpakas und Kaninchen ist dann ein sehr lohnendes Ziel, das auch Kinder zum Wandern motiviert.

Dauer und Schwierigkeit:
Diese Wanderung durch die Rehbachklamm ist wirklich leicht und sehr familiengeeignet. Für den Weg von Scheffau bis zur Hinterschießling-Alm kann man, mit einigen Fotopausen und Besuch des Stollens, etwa eineinviertel Stunden rechnen. Die reine Gehzeit dürfte unter einer Stunde liegen. Bergab geht es dann mit 45 bis 60 Minuten noch einmal schneller. Der Weg ist teils schmal und steinig oder wurzelig, aber nie schwer zu gehen. Auch das kurze seilversicherte Stück stellt keine Schwierigkeit dar.

Höhenangaben:
Scheffau am Wilden Kaiser: 745 Meter
Einstieg Rehbachklamm: 785 Meter
Parkplatz zwischen den Klammteilen: 915 Meter
Hinterschießling-Alm: 1019 Meter

Essen und Trinken:
Auf der Hinterschießling-Alm gibt es Brotzeiten, Kuchen und natürlich Getränke. Shr bekannt ist die Alm für die selbstgemachten Wurstwaren vom Bio-Angus Rind. Montag ist Ruhetag, aber auch dann gibt es am Almgebäude einen Kühlschrank mit Getränken und Speisen zum selbernehmen.

Brettljause auf der Hinterschießling-Alm

Brettljause auf der Hinterschießling-Alm

Wo muss ich besonders aufpassen:
Die Wanderung ist sehr leicht, etws Vorsicht ist bei nasser Witterung geboten, da manche Brücken und Wurzeln rutschig werden. Ansonsten reicht normale Vorsicht. Mit Kindern und Hunden am Wasser muss man immer aufpassen.

Wandern mit Hund:
Die Wanderung ist auch für Hunde gut zu gehen. An vielen Stellen können Hunde in den Bach, es gibt also auch viele Trinkmöglichkeiten. Im Bereich der Hinterschießling-Alm muss man mit Weidevieh rechnen. Der Weg führt über die Weideflächen, man kann den Kühen also sehr nahe kommen. Auf der Alm leben Ziegen und Kaninchen. Einige der Brücken durch die Klamm haben einen Gitterboden, das mag nicht jeder Hund.

Wie komme ich hin?
Mit Bahn und Bus: Von München aus fährt man mit der bis Kufstein. Von dort mit dem Bus 4902 bis Söll und weiter mit dem Bus 4060 nach Scheffau.
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 bis zum Inntaldreieck, weiter über die A93/A12 (mautfrei) nach Kufstein-Süd. Von dort über die Bundesstraßen 173 und 178. Links ab nach Scheffau, direkt am Gemeindeamt ist ein Parkplatz.

Startpunkt:
Google Maps: 47.528684,12.248934
Openstreetmap: 47.528684,12.248934
What3Words: ///feuer.biologischen.tanz

Links:
Die Rehbachklamm und Hinterschießling-Alm bei Wilderkaiser.info.
Andi von Gipfelfieber.com hat die Rehbachklamm auch schon durchwandert.
Informationen zu den #kaiparagreentrails

GPX-Track:

Gesamtstrecke: 6598 m
Maximale Höhe: 1021 m
Minimale Höhe: 730 m
Gesamtanstieg: 405 m
Gesamtabstieg: -419 m
Download file: scheffau-rehbachklamm.gpx

Buchtipps und Wanderkarte:

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