Winterwanderung mit Seilbahnunterstützung: Von Bergen auf den Hochfelln
Das war der Plan: Früh raus, schnell nach Bergen, dann auf den Hochfelln wandern. Noch einmal in den Schnee, draußen vor dem Hochfellnhaus sitzen und die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Panoramablick am Gipfel genießen. Und dann mit der Bahn wieder runter. Es kam dann doch ein wenig anders.
Schon der erste Programmpunkt, „früh aufstehen“, hat nur so mitteltoll funktioniert. Entsprechend war ich später als geplant an der Talstation der Hochfellnbahn. Mein Entschluss, hochzuwandern blieb aber bestehen. Obwohl ich mich innerlich auch schon vom Programmpunkt „Panoramablick auf dem Gipfel“ verabschiedet hatte. Denn die Berge lagen im Dunst, das sollte dann wohl oben auch nicht anders sein.
Der Aufstieg zur Mittelstation über den Weg Nummer 8 führt über einen Wirtschaftsweg. Das wusste ich vorher, aber heute hat’s mich dann doch etwas genervt.
Im oberen Teil, kurz vor der Mittelstation der Bahn, lagen noch ein paar Schneeflecken auf dem Weg. Nichts wildes, aber es war klar, dass oberhalb der Mittelstation die Grödel unter die Wanderschuhe mussten.
Nachdem ich mir die Gehzeiten auf den Wanderwegweisern angesehen hatte, hatte ich auch nicht mehr viel Lust, mir die Grödel unterzuschnallen, um unter Zeitdruck durch den Schnee auf den Gipfel zu stapfen. Schließlich wollte ich ja mit der Bahn wieder runterfahren. Und durch den Schnee würde es länger dauern, als es auf den Schildern angegeben war.
Also Einkehrschwung in die Mittelstation und, „hoffentlich erkennt mich keiner“, das 3-Teilstrecken-Ticket Richtung Bergstation und wieder abwärts ins Tal gekauft. Und eigentlich war ich auch vor der Mittelstation schon wieder besserer Laune. Denn der Dunst lichtete sich bereits etwas, so dass der Blick in Richtung Gipfel möglich war. Und der sah recht vielversprechend aus.
So war es dann auch. Der Panoramablick ist weitgehend ausgefallen, aber sonst war es wirklich sehr schön dort oben, weshalb ich gleich eine ganze Fotogalerie angehängt habe.

Am Gipfel des Hochfelln
Einige Wanderer sind dann tatsächlich noch hochgestiegen. Mit Grödeln unter den Schuhen, die bei mir heute im Rucksack blieben. Das letzte Stück ist wirklich steil, aber der Schnee oben war auch sehr gut. Die Skifahrer waren auch zufrieden. Direkt an der Kapelle neben dem Hochfelln-Gipfel kann man den Paraglidern beim Start zusehen. Auf Schnee habe ich die auch noch nicht starten gesehen.

Schöner Blick über dei Skipiste hinweg. Man kann sich den Panoramablick zumindest vorstellen.
Auch mit der deutlich verkürzten Wanderung habe ich den Tag dort oben genossen. Der Blick ließ zumindest erahnen, welches Panorama man dort oben an klaren Tagen hat. Die Suppe im Hochfellnhaus, dem höchstgelegenen Gasthaus im Chiemgau, war gut und Sonne und Schnee gab’s genug.
- Der Blick von der Mittelstation hoch zur Bergstation
- Eine der zwei Gondeln der zweiten Sektion, Mittelstation/Bergstation
- Für einen richtigen Panoramablick war es zu diesig, aber es lässt sich schon erahnen.
- Das Skigebiet sieht gut aus, vor allem ist es nicht zu überlaufen, trotz des schönen Wetters
- Direkt an der Hochfelln-Kapelle starten die Paraglider
- Das sieht schon toll aus, wenn sich die Paraglider in der Thermik hochschrauben
- Ein Holz-Auerhahn steht auf der Terrasse des Hochfelln-Hauses
- Aussichtsbank – Die erste Frühlingssonne geniessen und auf die Berge blicken. Brauchts mehr?
- Der Ausblick vom Hochfelln Richtung Süden. Schön, auch wenn die umliegenden Berge fast im Dunst verschwinden
- Es war der Wind, der die Fahne zerrissen hat, aber Ihr könnt reininterpretieren, was Ihr wollt.
- Frech wie immer, die Dohlen am Hochfelln-Haus
- Das Hochfellnhaus, von der Kapelle aus gesehen
- Und hier die Kapelle, vom Hochfelln-Haus aus gesehen
- Vom Felsen aus könnte man auf das Hausdach steigen
- Auf jeder Leitung, auf dem Dach und den Fensterlden hocken sie. Und dem Chef gehört die Satellitenschüssel
- Was hat diese Markierung zu bedeuten? Ein Blechdreieck an einer Stange
- Direkt hinter dem Hochfelln-Haus ist der Gipfelfelsen mit dem Gipfelkreuz
- Eine kleine, allerdings verriegelte, Hütte knapp unterhalb des Gipfels
- Derzeit liegt der Gipfelrungweg im Schnee
- Die Bäume als Schattenriß vor dem Bergpanorama
- Und noch einmal die Kapelle am Gipfel des Hochfelln
Für mich ist klar, dass ich im Sommer noch mal herkomme. Der Weg zwischen Mittelstation und Gipfel ist sicher klasse, wenn der Schnee dann mal weg ist, so dass ich auch wirklich zu Fuß bis auf den Gipfel wandern werde. Und dann soll die “Aussichtsterrasse des Chiemgaus” ihrem Namen alle Ehre machen. Ich will einen Blick bis zum Großvenediger haben. Mindestens!
Sehr interessant übrigens: In Bergen, ganz am Ortsende in Richtung Wald und Berg, gibt es das „Museum Maxhütte“, in dem 370 Jahre Industriegeschichte in Bergen gezeigt werden. Das werde ich im Sommer bestimmt auch besuchen.
Und wie Ihr im Sommer oder Herbst auf den Hochfelln wandern wollt, habe ich hier beschrieben: Wanderung auf den Hochfelln.
Dauer und Schwierigkeit:
Ich bin über den Weg Nummer 8 von der Talstation der Hochfellnbahn zur Mittelstation gewandert. Der Weg ist breit und ohne Schwierigkeit begehbar. Nur auf den allerletzten Metern vor der Mittelstation wird er schmaler. Angegeben ist er mit zwei Stunden Gehzeit, ich war nach genau 1,5 Stunden dort. Der Weg auf den gipfel ist von der Talstation aus mit vier Stunden angegeben. Im oberen Abschnitt wird es aber deutlich steiler und dort führt der Weg über schmalere Pfade. Aktuell liegt hier noch gut Schnee. Den Teil habe ich aber mit der Seilbahn zurückgelegt.
Höhenangaben:
Talstation Hochfellnbahn: 586 Meter
Mittelstation Hochfellnbahn: 1060 Meter
Bergstation Hochfellnbahn: ca. 1660 Meter
Beggaststätte Hochfellnhaus: 1674 Meter
Gipfel Hochfelln: 1674 Meter
Essen und Trinken:
Auf dem Hochfellnhaus gibt es Brotzeiten und Suppen, hausgemachten Kuchen, selbstgebackenes Bauernbrot und natürlich Getränke. Etwas oberhalb der Mittelstation liegt die Bründlingalm.

Der Hochfelln-Gipfel und das Hochfelln-Haus liegen direkt nebeneinander
Wo muss ich besonders aufpassen:
Der Weg Nummer 8 zur Mittelstation ist ein breiter Weg ohne jede Schwierigkeit. Ein Schild warnt vor Steinschlag und es sind auch einige Abbrüche zu sehen. Im unteren Teil sieht man einen beeindruckend großen Bergabbruch auf der gegenüberligenden Seite Talseite des Baches.

Beeindruckender Begrsturz auf der anderen Talseite
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: In etwa anderthalb Stunden kann man von München bis Bergen fahren, direkt mit dem Meridian oder mit Umsteigen in Traunstein. Vom Bahnhof kann man mit dem Bus in gut fünf Minuten zur Hochfellnbahn fahren (nicht sonntags).
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 bis zur Ausfahrt Bergen, dan den Schildern nach Bergen folgen. In Bergen ist der Weg zur Hochfellnbahn ausgeschildert. Dort parken. Gebühr: 2 Euro pro Tag. Für 4 Euro kann man auf dem Parkplatz übrigens auch eine Nacht lang Campen, längeres Campen ist untersagt. Alternativ kann man bis zum Wanderparkplatz “Kalkofen” fahren und dort starten.
Links:
Hochfelln.de, mit Hochfellnhaus
Homepage der Hochfelln-Seilbahnen
Homepage Bründlingalm
Buchtipps und Wanderkarte: