Wanderung im Moorgebiet: Die Nicklheimer Filze bei Raubling
Eine kleine, einfache Wanderung durch ein Moorgebiet mit Wäldern, einem großen Moorsee, viel Natur und einer alten Bockerlbahn, das verspricht die Wanderung durch die Nicklheimer Filze und Kollerfilze. Auf einem Lehrpfad erhält man Informationen über die Moore und Tiere und Pflanzen, die hier leben.
In Oberbayern heißen Moorgebiete “Moos” oder “Filze”. Wir haben diesmal die Nicklheimer Filze bei Raubling besucht, die gleich neben den bekannteren Sterntaler Filzen liegen.
In den Nicklheimer Filzen wurde bis 2006 Torf abgebaut, erst als Brennstoff, später für Blumenerden. Die Filze waren damals Werksgelände und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Aber schon ab 1989 wurde mit der Renaturierung der Filze, die nun Landschaftsschutzgebiet wurden, begonnen. Die zuvor entwässerten Flächen wirden wieder gewässert, so dass sich wieder ein artenreiches Torfgebiet mit Wald- und Feuchtflächen sowie einem großen Moorsee entwickeln konnte.
Ein Lehrpfad mit Installationen, Infotafeln und einem Aussichtsturm direkt am Moorsee führt durch das Gebiet. Bei der Wanderung durch das Moorgebiet stößt man immer wieder auf Relikte des ehemaligen Torfabbaus.
Schienen der alten Lorenbahn (Bockerlbahn), mit der der Torf abtransportiert wurde, sind zu sehen. Auf dem Weg zum Aussichtsturm kommt man am Moorbahn-Häuschen, dem Lokschuppen der Bockerlbahn, vorbei. Die Loks und Loren haben wir leider nicht gesehen, die befinden sich in einem weiteren Schuppen in Nicklheim.
Ein Stück vor dem Aussichtsturm führt ein unscheinbarer Weg rechts vom Hauptweg ab. Wer ihm folgt, kommt auf eine Wiese, auf der gestochener Torf zum Trocknen aufgeschichtet ist und an deren Ende noch ein kleiner Torfstich zu sehen ist. Dort wird heute noch im kleinen Rahmen Torf gestochen.
Der Weg durch die Nicklheimer Filze ist sehr abwechslungsreich, leicht zu gehen und hat praktisch keine Höhenmeter. Ideal für eine kleine Nachmittags-Wanderung mit der ganzen Familie. Vom See aus hat man noch einen schönen Blick auf die Berge des Inntals und der Chiemgauer Alpen.
Dauer und Schwierigkeit:
Der Weg ist nur etwa eineinhalb Kilometer lang und gut zu gehen. Die Dauer der Wanderung wird somit hauptsächlich von der Länge der Pausen bestimmt.
Höhenangaben:
Der gesamte Weg liegt auf etwa 470 Metern Höhe
Essen und Trinken:
Auf dem Weg gibt es keine Restauration.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Man befindet sich in einem Moorgebiet. Abseits der Wege kann der Boden feucht sein oder man kann im Moor einsinken. Outdoortaugliches Schuhwerk sollte man auf jeden Fall anhaben.
Wandern mit Hund:
An der Leine dürfen Hunde ins Moorgebiet.
Wie komme ich hin?
Mit dem Auto fährt man von München aus auf der A8 bis Bad Aibling, rechts auf die Staatsstraße 2089, links auf die St 2010 bis Westerndorf und dort rechts in den Kehlweg und noch einmal rechts in den Filzenweg. Der Straße bis zur Sportanlage Nicklheim folgen, dort befindet sich rechts ein großer Parkplatz zum Moorgebiet.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich keine sinnvolle Verbindung gefunden.
Links
Die Nicklheimer Filze bei Chiemsee-Alpenland und auf raubling.de
Bei roberge.de findet Ihr einen umfangreichen Artikel zu den Filzen
Das BR-Fernsehen über die Nicklheimer Filze
Der Torfkulturverein D’Fuizler kümmert sich um die Nicklheimer Filze und richtet die Bockerlbahn wieder für Besucherfahrten her
Buchtipps und Wanderkarte: