Island: Der Urriðafoss
Auf dem Weg vom Golden Circle in Richtung Osten passieren wir kurz nach der Einmündung von der Straße 30 auf die Ringstraße den Fluss Þjórsá. Kurz vor der Brücke führt rechts die kleine, schlaglochreiche Schotterstraße Urriðafossvegur nach wenigen hundert Metern zum Parkplatz beim Urriðafoss.
Der Urriðafoss ist der wasserreichste Wasserfall Islands und damit sollte man denken, dass er von jedem Touristen besucht wird. Vor allem auch, weil er wirklich nah an der Ringstraße liegt. Es dauert es nur wenige Minuten, um ihn zu erreichen. Dennoch wird er wohl auf der Fahrt Richtung Osten häufig übersehen.
Der breite Wasserfall mit bis zu sechs Metern Fallhöhe wird durch mächtige Felsen in der Mitte geteilt. Die großen Wassermengen von bis zu 360 Kubikmetern pro Sekunde verdankt er dem Fluss Þjórsá, dem mit 230 Kilometern Länge längsten Fluss Islands.
Die Þjórsá entspringt im Hochland und wird von den Gletschern Hofsjökull, Vatnajökull und Tungnafellsjökull gespeist. Für Angler ist die Þjórsá ein beliebtes Revier zum Angeln von Lachs und Seeforellen.
Aufgrund des Wasserreichtums gab es schon Anfang des 20. Jahrhunderts Pläne zur Errichtung eines Wasserkraftwerks, die aber nicht verwirklicht wurden.
Aktuell gibt es neue Planungen, oberhalb der alten Þjórsá-Brücke einen neuen Stadamm zu errichten und die Wasserkraft zur Stromerzeugung zu nutzen. Wenn diese Pläne verwirklicht werden, würde der Urriðafoss einen Großteil seiner Wassermenge verlieren und besonders im Winter nahezu trockenfallen.
Die Dimensionen des Urriðafoss-Wasserfalls sieht man auf dem ersten Foto, auf dem am unteren Bildrand noch ein Angler zu sehen ist.
Aufgrund der Wassermenge ist der Urriðafoss sicher einen Besuch wert, er war für mich aber nicht so spektakulär wie der Gullfoss im Golden Circle, den wir am Tag zuvor besucht hatten.
Dafür spart man sich auch die Menschenmengen. Neben uns war bei unserem Besuch am Wasserfall nur ein anderes Auto auf dem Parkplatz. Neben der Aussicht direkt vom Parkplatz aus kann man auch noch ein Stück weiter gehen, wo sich ein weiterer Aussichtspunkt befindet.
Buchtipps und Wanderkarte: