Wanderung auf den Kleinen Schönberg bei Gmunden

Wanderung: Gmunden, Unterm Stein – Miesweg – Kleiner Schönberg – Gmunden, Unterm Stein

Direkt über dem Traunsee steht nicht nur der mächtige Felsbrocken des Traunsteins. Direkt daneben, leicht südlich, verspricht auch der Kleine Schönberg einen Panoramablick. Und das bei einem Aufstieg, der deutlich leichter und schneller ist als der auf den großen Nachbarberg. Dass der Kleine Schönberg trotzdem nicht zu unterschätzen ist, zeigt sich im steilen Aufstieg und dem etwas ausgesetzten Abschnitt zum Gipfelkreuz.

Das Gipfelkreuz des Kleinen Schönbergs über dem Traunsee

Das Gipfelkreuz des Kleinen Schönbergs über dem Traunsee

Doch bevor wir den erreichen, steht gleich zu Beginn der Wanderung am Parkplatz „Unterm Stein“ eine Entscheidung an: Schnell zum Einstieg? Dann gehen wir an der Schranke vorbei über die Straße unterhalb des Traunsteins, durchqueren die beiden Tunnel und gehen über die Lainaubrücke. Oder darf es etwas länger dauern, dafür landschaftlich wesentlich reizvoller? Dann nehmen wir zunächst den Seeuferweg und gehen dann über den Miesweg direkt am Ufer des Traunsees entlang.

Über die Straße und durch die zwei Tunnel geht es schnell zur Lainaubrücke

Über die Straße und durch die zwei Tunnel geht es schnell zur Lainaubrücke

Beide Wege treffen direkt hinter der Lainaubrücke zusammen. Wir folgen der breiten Straße noch für wenige Minuten. Am ersten, unbeschilderten, Abzweig nach rechts gehen wir noch vorbei. Nur wenige Meter weiter steht ein Wegweiser. Eine Stunde und fünfzehn Minuten sollen es von hier aus sein, bis zum Gipfelkreuz. Heute wird es aber etwas länger dauern.

Der Einstieg in den Aufstieg beginnt an dieser Felsplatte

Der Einstieg in den Aufstieg beginnt an dieser Felsplatte

Und als ob der Weg gleich zeigen will, dass der Aufstieg kein Speziergang wird, geht es zunächst über eine schräge Felsplatte, bevor der Steig tiefer in den Bergwald führt.

Der Aufstieg verläuft häufig über sehr wurzeliges Gelände

Der Aufstieg verläuft häufig über sehr wurzeliges Gelände

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Ab der ersten Kehre ist der Steig dann durchgehend sehr steil und sehr wurzelig, teilweise felsig. So steigen wir durch den Wald bergauf.

Ein felsiges Stück auf dem Aufstiegsweg

Ein felsiges Stück auf dem Aufstiegsweg

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Immer wieder gilt es, genau nach der nächsten Wegmarkierung Ausschau zu halten. Neben den auf Felsen oder an Baumstämme gemalten rot-weiß-roten Markierungen hängt an einer Stelle auch ein roter Pfeil, gleich darunter ein grünes Notausgang-Schild. Das habe ich mitten im Wald auch noch nicht gesehen!

Dieses Schild hätte ich im Bergwald nicht erwartet!

Dieses Schild hätte ich im Bergwald nicht erwartet!

An dieser Stelle führt der Geradeaus-Weg nur wenige Meter weit zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir einen schönen Blick auf den Traunstein haben. Ganz oben sehen wir das Traunsteinhaus auf dem Fels stehen.

Am Fels entlang bergauf

Am Fels entlang bergauf

Der Weg führt weiter steil bergauf, teils in Serpentinen, teils auch in der Direttissima, immer wieder über Wurzeln. An einer ersten Felswand vorbei und erneut steil über die wurzeligen Bergflanke erreichen wir den Gratweg, der zum Gipfelkreuz führt.

Auf dem Gratweg zum Gipfelkreuz wird es deutlich felsiger als zuvor

Auf dem Gratweg zum Gipfelkreuz wird es deutlich felsiger als zuvor

Jetzt wird der Weg flacher, aber felsiger und ausgesetzter. Mit dem Verlassen des Bergwalds haben wir immer wieder tolle Ausblicke auf den Traunsee und den Traunstein. Doch zunächst gilt alle Aufmerksamkeit dem Weg. Es sind nur noch wenige Meter, die erforden aber Konzentration.

Schon vor dem Gipfelkreuz bietet der Weg tolle Ausblicke auf den Traunsee

Schon vor dem Gipfelkreuz bietet der Weg tolle Ausblicke auf den Traunsee

Um mehrere Felsen herum geht es drahtseilgesichert und über einzelne Trittbügel ein paar Meter bergab. Wieder eine Drahtsicherung und dann wartet ein sehr kurzer Gratweg. Den könnte man als die Schlüsselstelle bezeichnen. Er ist zwar nur vier oder fünf Meter lang, aber schmal und links und rechts geht es senkrecht bergab.

Der Blick auf den letzten Webabschnitt mit dem Minigratweg

Der Blick auf den letzten Webabschnitt mit dem Minigratweg

Aber dann folgt nur noch eine kurze, luftige und drahtseilgesicherte Querung am Fels und schon stehen wir auf der kleinen Felsplattform mit dem Gipfelkreuz.

Großartiger Blick auf den Traunsee: Das Gipfelkreuz des Kleinen Schönbergs

Großartiger Blick auf den Traunsee: Das Gipfelkreuz des Kleinen Schönbergs

Und natürlich ist der Blick hier noch einmal besser als zuvor. Gute 450 Meter unterhalb unseres luftigen Standplatzes liegt der Traunsee. Gegenüber liegt Traunkirchen, links, anch Süden, sehen wir Ebensee. Rechts, nördlich, steht der Traunstein.

Der Traunstein steht direkt nebenan in Norden

Der Traunstein steht direkt nebenan in Norden

Die kalkgrauen Felsspitzen ziehen sich hinter dem Gipfelkreuz noch etwas ein paar Meter weiter, aber der Weg ist am Kreuz zu Ende. Viel Platz ist nicht, der Platz ist klein. Und so geht es auch bald wieder an den Rückweg.

Zurück am letzten Wegweiser steht wieder eine Entscheidung an: Entweder auf dem steilen Aufstiegsweg wieder absteigen oder über den weiteren Verlauf des Grates wandern, weniger steil absteigen und dann noch eine große Schleife über die Forststraße nehmen.

Angesichts des steilen Aufstiegs lockt der längere, aber leichtere Weg für den Rückweg. Dieser führt zunächst wieder leicht ansteigend durch den Wald. Ein paar Minuten später, nach einem kurzen steileren Anstieg, ist der namen- und gipfelkreuzlose höchste Punkt des Grates auf ungefähr 925 Metern Höhe erreicht.

Im Aufstieg zum höchsten Punkt der Wanderung auf etwa 925 Metern Höhe

Im Aufstieg zum höchsten Punkt der Wanderung auf etwa 925 Metern Höhe

Dieser höchste Punkt ist nicht sehr spektakulär, dafür bietet er aber den besten Blick auf den Traunstein. Neben dem Traunsteinhaus ist nun auch die Gmundner Hütte zu sehen, etwa in der Mitte des Gipfelbereichs. Ganz rechts steht das zehn Meter hohe, weiße Gipfelkreuz des Traunsteins.

Noch ein Blick auf Traunstein und Traunsee

Noch ein Blick auf Traunstein und Traunsee

Nun führt der Weg erst leichter abfallend, dann steiler durch den Wald zurück zur Straße. Von hier aus ist es noch ein langer Hatscher zurück zum Ostufer des Traunsees.

Zunächst wandern wir mit Blick auf den Traunsteien. An einer Abzweigung geht es nach rechts in 15 Minuten zur Mair-Alm (Moaralm). Die Einkehr sparen wir uns ab er heute und gehen nach links weiter durch das tief eingeschnitte Lainautal zur Lainaubrücke.

Abstieg mit Traunsteinblick

Abstieg mit Traunsteinblick

Von hier aus führt der Weg durch die beiden Tunnel schnell wieder zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung am Parkplatz „Unterm Stein“.

Die Wanderung auf den Kleinen Schönberg ist relativ kurz, der Berg ist ja auch recht niedrig. Trotzdem sollte man ihn nichunterschätzen. Der Aufstiegsweg ist sehr steil, trittsicherheit ist notwendig. Im Gipfelbereich besteht durchaus Absturzgefahr, auch wenn fast alle Stellen seilversichert sind. Die Weit- und Tiefblicke auf den Traunsee, den Traunsee und die weitere Umgebung ist aber wirklich großartig. Bei passenden, trockenen, Verhältnissen ist die Besteigung des Kleinen Schönbergs tolle Wanderung, trotz Forststraßenhatscher im Abstieg.

Dauer und Schwierigkeit:
Eine Stunde und 45 Minuten stehen auf dem Schild am Parkplatz „Unterm Stein“. Genauso lange soll der Abstieg über den Aufstiegsweg dauern, zwei Stunden, wenn man den Rundweg nimmt. Für den Abstiegsweg passt das ganz gut, für den Aufstieg fand ich es recht knapp. Der Weg ist im unteren Teil und über weite Strecken des Abstiegswegs sehr leicht, da er über die Lainautalstraße führt. Der Aufsteigsweg durch den Wald ist sehr steil. Hier sollte man trittsicher sein, besonders, wenn man über den Weg auch absteigt. Das letzte Stück zum Gipfel ist zum Teil ausgesetzt, und führt seilversichert über Felsen und an Felsen entlang. Der sehr kurze Grat bietet keine Sicherung.

Höhenangaben:
Parkplatz Unterm Stein: 430 Meter
Traunsee: 423 Meter
Lainaubrücke: 480 Meter
Kleiner Schönberg: 895 Meter
Höchster Punkt am Grat: ca. 925 Meter

Essen und Trinken:
Auf dem Weg gibt es keine Einkehr. Mit einem Umweg im Abstieg ist die Mair-Alm (Moaralm) erreichbar. Die in vielen Beschreibungen erwähnte Jausenstation Moaristidl kurz nach dem Start ist mittlerweile geschlossen. An der Traunsteinstraße zurück nach Gmunden liegen mehrere Gasthöfe.

Wo muss ich besonders aufpassen:
Auf dem letzten, felsigen Abschnitt zum Gipfelkreuz besteht Absturzgefahr. Ausgesetzte Stellen sind überwiegend mit Drahtseilen gesichert, der kurze Gratweg jedoch nicht. Auch direkt am Gipfelkreuz geht es steil bergab. Auch der steile Aufstiegsweg durch den Wald verlangt Trittsicherheit. Die Wanderung auf den Kleinen Schönberg sollte man nur bei trockenen Wegverhältnissen machen.

Wandern mit Hund:
Eher nicht. Es gibt sicher Hunde, die den Weg gehen können und Spaß am steilen Aufstieg über Wurzeln und Fels haben. Am gesamten Gipfelbereich herrscht aber Absturzgefahr. Trinkmöglichkeiten gibt es keine, außer im Traunsee und dem Trinkbrunnen der Wasserwerke am Beginn und Ende der Wanderung.

Der Kleine Schönberg, von der Seeseite aus gesehen

Der Kleine Schönberg, von der Seeseite aus gesehen

Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Von Salzburg oder Wien in Attnang-Puchheim in die Salzkammergutbahn nach Gmunden umsteigen. In Gmunden mit der Straßenbahn zum Rathausplatz, dort kann man in den Elektroshuttle umsteigen (Mai bis September), der bis zum Umkehrpunkt/Parkplatz „Unterm Stein“ fährt.
Mit dem Auto: Auf der Autobahn A1 (Salzburg – Wien) bis zur Ausfahrt Regau fahren, weiter nach Gmunden. Über die Traunbrücke und die Traunsteinstraße bis zum Parkplatz „Unterm Stein“. Achtung: Der Parkplatz ist schnell voll und teuer, auch entlang der Straße gibt es nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten.

Links:
Informationen zum Elektroshuttle von Gmunden
Moaralm
Gasthof Hois’s-Wirt

Buchtipps und Wanderkarte:

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