Von der Gablonzer Hütte über den Gosaukamm zur Unterhofalm

Hüttenwanderung Dachstein Gosaukamm, Tag 3: Von der Gablonzer Hütte über die Stuhlalm, das Stuhljoch und die Hofpürglhütte zur Unterhofalm

Der dritte Tag der Wanderung über den Gosaukamm soll uns wieder zur Hofpürglhütte und zur Unterhofalm bringen. Die Wanderung dorthin verspricht lang, aber schön zu werden, ohne größere Anstiege und mit dem steilen Abstieg zum Schluss. Mittendrin wartet noch eine ausgiebige Pause auf der Stuhlalm auf uns. Aber zunächst stehen wir mal richtig früh auf, um den Sonnenaufgang zu bestaunen.

Sonnenaufgang an der Gablonzer Hütte

Sonnenaufgang an der Gablonzer Hütte

Eigentlich stand noch zur Diskussion, über den Donnerkogel zu gehen. Aber das Gewitter des Vortags hat dazu geführt, dass wir das schnell verworfen haben, weil uns der Weg bei Nässe zu unsicher erschien. So gehen wir also um den Donnerkogel herum.

Nach kaum zehn Minuten Aufstieg sehen wir den Einstieg zum Intersport-Klettersteig am Donnerkogel. Die ersten Klettersteiggeher stehen schon unten und bereiten sich auf die Begehung vor. Wer sich für den Klettersteig interessiert, findet am Ende ein paar Links. Wir sind ihn nicht gegangen.

Der Donnerkogel - von der Gablonzer Hütte aus gesehen

Der Donnerkogel – von der Gablonzer Hütte aus gesehen

Jetzt führt uns der schöne Bergsteig wieder etwas bergab, dann ziemlich auf gleicher Höhe auf dem Bibelsteig auf die Südseite des Gosaukamms. Über diesen Weg brachten vor etwa 300 Jahren Schmuggler lutherische Bibeln und Gesangbücher zu den Höfen in der Ramsau gebracht, daher der Name “Bibelsteig”.

Wir gehen recht bequem auf dem schmalen Weg, der bis zur Hofpürglhütte ein Teilstück des Dachstein Rundwanderwegs und des Austriawegs ist. Mal führt der Weg durch Wälder, dann wieder direkt am Hang entlang. Immer wieder haben wir einen tollen Blick auf die Berge gegenüber.

Dann sehen wir am anderen Ende einer Almfläche die Stuhlalm. Noch kurz den Weg quer durch die Wiese genommen, entscheiden wir uns, hier nach eineinhalb Stunden Wanderung eine erste längere Pause zu machen. Wir könnten noch fünf Minuten zur Theodor-Körner-Hütte gehen. Diese liegt in einem Waldstück, so dass wir nur den Fahnenmast sehen. Aber die Körnerhütte liegt ein wenig abseits des Weges und die Stuhlalm sieht schon sehr urig und verlockend aus.

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Die Stuhlalm am Austriaweg

Die Stuhlalm am Austriaweg

Also machen wir hier Pause. Die Hütte ist klein, aber hat sogar Gästezimmer, das vermutet man auf den ersten Blick gar nicht. Beobachtet von den Almkühen genießen wir die Sonne und das sehr gute Essen auf der Hütte. Mit der Zeit kommen einige Wanderer aus dem Tal auf die Stuhlalm, viele mit kleinen Kindern. Das scheint also eine schöne Familienwanderung zu sein.

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Auf einem Felsen direkt neben der Alm kann man noch prima “Kletter- und Gipfelfotos” machen. Man muss nur den Blickwinkel richtig wählen, denn der Felsbrocken ist gerade mal zwei Meter hoch.

Nach einer sehr ausgiebigen Pause geht es nun weiter, erstmals etwas steiler bergab. Dann gehen wir durch ein Latschengebiet auf das tief eingeschnittene Stuhljoch zu. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Steig zu sehen, der fatal an die berüchtigte Saugasse erinnert, über die wir im letzten Jahr zum Kärlingerhaus gegangen sind. Mit dem Unterschied, dass der Stuhljochsteig wie der große, unfreundliche Bruder der Saugasse aussieht.

Nur einen Monat, bevor wir hier entlang wandern, hat ein Felssturz den alten Weg völlig zerstört. Mitglieder des österreichischen Alpenvereins haben in der kurzen Zeit einen völlig neuen Weg hoch zum Stuhljoch angelegt, über den wir nun wandern.

Aufstieg über die neuen Stufen zum Stuhljoch

Aufstieg über die neuen Stufen zum Stuhljoch

Zunächst geht es immer weiter begab, bis wir den Boden des Jochs erreicht haben. Dann über viele Serpentinen steil bergauf. Die unteren liegen noch im Schatten, in den oberen brät uns die Sonne aufs Hirn. Wenn Ihr hier entlanggeht, achtet auf das Steigbuch, das in einer gelben Kunststoffbox liegt. Immerhin bekommen wir auf unserer Wanderung ja kein Gipfelbuch zu Gesicht. Das kann man sich gut hier eintragen.

Der Austriaweg zur Hofpürglhütte im Rückblick

Der Austriaweg zur Hofpürglhütte im Rückblick

Der weitere Weg zieht sich nun um die Große Bischofsmütze und den Leckkogel herum. Immer auf gleicher Höhe, immer der Sonne ausgesetzt. Dafür aber auch immer mit einer großartigen Aussicht auf die Bischofsmütze und die anderen Berge des Gosaukamms, sowie auf die Bergmassive der Radstädter und Schladminger Tauern jenseits des Tals.

Dann zeigt sich die Hofpürglhütte, auf der wir am ersten Tag übernachtet haben. Allerdings sieht sie noch sehr klein aus. Noch eine Bogen müssen wir wandern, dann folgt ein letzter kurzer Aufstieg und wir sind wieder an der Hofpürglhütte angelangt. Gut zweieinhalb Stunden sind wir nun gewandert, nachdem wir die Stuhlalm verlassen haben. Eine letzte kurze Rast, dann geht es an den letzten Abstieg. Wieder entscheiden wir uns für den steilen Wastl-Lackner-Steig, über den wir in einer knappen Stunde zur Unterhofalm absteigen.

Ein letzter Blick zum Steiglpass

Ein letzter Blick zum Steiglpass

Es war erneut eine gute Entscheidung, den steilen, aber kurzen und schnellen Weg zu nehmen. Zum einen reicht es nun auch, nach drei Tagen Wandern. Zum anderen schaffen wir es gerade, unsere Suppen und Schnitzel auf der Unterhofalm zu essen und das verdiente Radler zu trinken, bevor sich das nächste Unwetter ankündigt.

Höhenangaben:
Gablonzer Hütte: 1550 Meter
Stuhlalm: 1465 Meter
Theodor-Körner-Hütte: 1466 Meter
Hofpürglhütte: 1703 Meter
Unterhofalm bei Filzmos: 1296 Meter

Links:
Gablonzer Hütte
Stuhlalm
Die Theodor-Körner-Hütte beim OEAV
Die Hofpürglhütte beim OEAV
Homepage der Unterhofalm bei Filzmoos

Links zum Intersport-Klettersteig:
alpintouren.com
via-ferrata.de
klettersteig.de

Buchtipps und Wanderkarte:

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