Die Banff Mountain Film Tour 2017

Premiere der Banff Mountain Film Tour in München

Es ist wieder soweit, wie in jedem Frühjahr zieht die Banff Mountain Film Tour durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und die Niederlande. Die Premiere fand am 1.2.2017 in München statt. Und wie so oft kann ich Euch diese Filmtour wirklich empfehlen. Falls Ihr nicht sowieso schon Karten habt und hier nur meine – wie immer grandios subjektive – Einschätzung zu den Filmen lesen wollt.

Die Banff Tour hebt sich etwas von der E.O.F.T, der Herbsttour ab. Hier geht es weniger um reine Outdoor-Action, dafür stehen mehr die Menschen oder auch die Natur im Vordergrund. In diesem Jahr ist mir aufgefallen, dass viele der Protagonisten schon deutlich jeseits der 40 waren, manche waren bei ihrem Abenteuer sogar schon über 50 Jahre alt. Eine der Ausnahmen macht allerdings gleich der erste Film:

Dreamride

Der Mountainbiker Mike Hopkins fährt durch grandiose Wüstengebiete in den USA. Rasant, tolle Bilder, die mit den Farben und Formen der Landschaft spielen. Toll anzusehen, der Off-Kommentar erscheint leider sehr bekannt, ähnliches hat man schon häufig gehört. (5 Minuten)

Four Mums in a Boat

Mit einer halben Stunde Dauer ist “Four Mums in a Boat” der längste Film der diesjährigen Tour. Vier Frauen aus York in Nordengland, alle mindestens 45 Jahre alt und alle keine großen Sportlerinnen, leben ein ganz normales Leben mit Beruf, Familie und Freunden. Und sie fragen sich: Soll das etwa alles gewesen sein? Sie beschließen, an einem Ruderbootrennen über den Atlantik teilzunehmen. Gute 5000 Kilometer. In einem Ruderboot. Wirklich ernsthaft gerudert ist zuvor noch keine von ihnen.

Der Film zeigt ihre Vorbereitungen, die Reaktionen ihrer Familien und natürlich ihre Zeit auf dem Atlantik, mit allen Höhen und Tiefen. Über zwei Monate zu viert auf engstem Raum, dem Ozean fast schutzlos ausgeliefert. Nur zwei winizige Kojen in ihrem Hightech-Ruderboot bieten Rückzugsmöglichkeiten. Ein schöner Film über ganz normale Frauen, die sich einer übermächtig groß erscheinenden Aufgabe stellen.

Die große Überraschung nach dem Film: Zwei der vier Frauen sowie der Regisseur waren in München bei der Premiere dabei und haben noch einmal über ihre Zeit auf dem Meer und den Film gesprochen.

Ace and the Desert Dog

Der Fotograf Ace Kvale lebt ih Utah, direkt am Rand der Wüste. Zu seinem 60. Geburtstag macht er sich selbst ein Geschenk. Er wandert von zu Hause 60 Tage lang durch die Wüste, etwa 650 Kilometer weit. Und natürliuch begleitet ihn sein Hund Genghis Khan.

Der ist nicht nur ein treuer Begleiter, er kommentiert im Film und schreibt sogar sein eigenes Blog: http://desertdawg.acekvale.com/. Welcher Hund schreibt schon ein Blog? Ein ruhiger Film mit einer schön gezeichneten Landkarte und lustigen Hundekommentaren. Den hätte ich länger als die neun Minuten Dauer sehen können.

Metronomic

Wenn in Outdoor-Filmen Musik gemacht gemacht wird und es ganz besonders verrückt wird, könnt Ihr ziemlich sicher sein, dass es sich um Franzosen handelt. So wie ZAZ, die einen unter anderem einen Kontrabaß auf den Mont Blanc geschleppt haben, um auf dem Gipfel zu musizieren. Oder die Kletter- und Basejum-Clowns von Petit Bus Rouge. Jetzt sind es die “Flying Frenchies”, die Musik mit Slackline und Basejumping verbinden. Mit einer riesigen Lust am Quatsch und Nervenkitzel. Ein großer Spaß und tolle Bilder. (5 Minuten)

Abonniere jetzt den aufdenbergde Whatsapp Channel für alle Infos zu neuen Wanderungen und Fotos.

Doing it Scared

Der „Totem Pole“ ist eine über 60 Meter hohe Felsnadel vor der Küste Tasmaniens. Paul Pritchard wurde im ALter von 18 Jahren beim Klettern an dem Fels von einem Felsen am Kopf getroffen. Seitdem ist er halbseitig gelähmt und hat einen Hirnschaden. Über zwanzig Jahre später klettert er mit Hilfe seiner Freunde wieder an dem Felsen, der sein Leben von Grund auf änderte. Ein Film über Freundschaft und darüber, wie man auch mit einer Behinderung große Ziele erreichen kann. Sehr berührend. (11 Minuten)

Iran: A Skier’s Journey

Ein ganz ungewöhnlicher und besonderer Film. Chad Sayers und Forrest Coots fahren zum Skifahren in den Iran. Auf der Reise bekommen sie Einblicke in die Kultur eines Landes, das wir eher mit negativen Nachrichten verbinden. Sie erleben den großen Einfluß der Religion auf das alltägliche Leben der Iraner. Die strengen Regeln, denen einige Iraner beim Skifahren in den Bergen für einige Zeit entfliehen können. Und dort erscheinen sie auch nicht viel anders als Skifahrer in westlichen Ländern.

Fall Winter 2021 - 970x250

Die widersprüchlichen Eindrücke, die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen, die großartige Natur – alles fließt zusammen in diesem Film. Und es kann doch nur ein flüchtiger Blick, ein “Glimpse” auf ein Land sein, das sich so sehr von unserer Welt unterscheidet. Ein toller Film, der auch gerne länger hätte sein können als nur 12 Minuten.

Poumaka

Es wird dreckig, nass und matschig, eine echte Tortur. Mike Libecki und Angie Payne klettern auf den Poumaka Tower, einen Felsberg im französisch-polynesischen Dschungel. Im strömenden Regen, in Dunkelheit, mitten durch tropische Schlingpflanzen. Wer Fan von Seilklettern, dem Tough Run und Überlebenstrainings ist, wird glänzende Augen bekommen sich das als nächstes Reiseziel vormerken. Alle anderen freuen sich, dass sie sich das Spektakel vom bequemen Kinosessel aus ansehen können. Vom Kinosessel aus hat’s mir auch Spaß gemacht. (15 Minuten)

Fledglings

Cedar Wright und Matt Segal aus den USA gehören seit über 20 Jahren zur Weltspitze der Felskletterer. Jetzt wollen sie etwas Neues ausprobieren. Warum nicht mal Paragliden? Sie nehmen Flugunterricht und obwohl sie noch absolute Paragliding-Anfänger sind, nehmen sie sich ein besonderes Ziel vor: Vom Pico de Orizaba in Mexiko, dem dritthöchsten Berg Amerikas, ins Tal fliegen. Warum nicht?

Sie überreden ihren Fluglehrer Matt Henzi, mit auf den 5636 Meter hohen Vulkan zu fahren. Heraus kommt eine verrückte Reise dreier Jungs durch Mexiko, von denen zwei sehr sympathisch durchgeknallt sind. Der Film bietet viel mexikanisches Flair, verrückte Stunts und macht sehr viel Spaß. (24 Minuten)

Insgesamt bietet die Banff Mountain Film Tour 2017 also wieder einmal viel Spaß und Abwechslung. Es ist wieder mal eine tolle Mischung aus Filmen, die irgendwie verrückt sind und ruhigeren Filmen mit Aussage. Ich kann Euch einen Besuch auf jeden Fall empfehlen. Ale Termine und weitere Informationen findet Ihr unter banff-tour.de

Ich habe die Kinokarte für den Film von Moving Adventures zur Verfügung gestellt bekommen.

Gleich weiterlesen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert