Schneeschuhwanderung: Wanderparkplatz Gugg bei Kössen – Ochsenalm – Frankenalm – Hirzing-Hütte – Taubenseehütte – Taubensee – und zurück über die Rinderbrachalm
Eine Schneeschuhwanderung zum Taubensee im Kaiserwinkl, bei Kaiserwetter und mit Kaiserblick. Die Taubenseehütte ist sowohl von den Höhenmetern als auch kulinarisch der Höhepunkt unserer Tour. Obwohl wir den Kaiserschmarrn sogar ausgelassen haben. Und sie ist ein fantastischer Aussichtspunkt auf Kössen, das Kaisergebirge und bis in die Hohen Tauern.
Wir haben die Wanderung als Schneeschuhwanderung unternommen. Mit einer nur leicht veränderten Wegführung kann man sie auch als klassische Winterwanderung machen, da es gut präparierte Wanderwege hoch zur Taubenseehütte gibt. Beim finalen Anstieg waren wir mit unseren Schneeschuhen aber klar im Vorteil.
Los geht die Wanderung am Wanderparkplatz Gugg, der auf dem Weg zum Gasthaus Mühlberg liegt. Der Wanderwegweiser zeigt rechts an einer Baumgruppe entlang nach oben. Mit unseren Schneeschuhen gehen wir aber nicht direkt neben den Bäumen hoch, sondern über die freie Almwiese. Diverse Schneeschuh- und Skispuren zeigen, dass wir nicht die einzigen sind, die diese Tour unternommen haben.
Am oberen Rand der Almwiese treffen wir wieder auf den geplätteten Wanderweg. Im Nachhinein hätten wir wohl weiter rechts über die verschneiten Wiesen laufen sollen, um zur Ochsenalm zu kommen. So suchen wir uns nebn dem Wanderweg unsere Wege durch den tiefen Schnee und laufen auf den Hügel hinter der Ochsenalm. Nur um festzustellen, dass wir eigentlich wieder nach Westen müssten.
Der Vorteil unseres Mini-Verlaufens: Jetzt können wir den Hügel hinunterrennen. Es kostet beim ersten Mal immer etwas Überwindung, mit den riesigen Patschen an den Füßen zu rennen, macht aber umso mehr Spaß.
Wir erreichen wieder den Wanderweg und folgen ihm in Richtung Frankenalm. Nicht ohne an einer Bank oberhalb der Rinderbrachalm Pause zu machen und das Panorama zu genießen. Optimal platziert, diese Bank.
Die Frankenalm sehen wir zunächst gar nicht, so tief liegt sie in einem Taleinschnitt verborgen. Wir sehen zunächst die Dichtleralm weiter oben am Berg. Dabei liegt die Frankenalm viel näher.
Direkt hinter der Alm überqueren wir einen kleinen Bach auf einer Mini-Brücke mit einem Mini-Kuhgatter. Mit den Schneeschuhen wird es zum Geschicklichkeitstest, die engen und zackigen Kurven zu gehen, aber es klappt dann doch gut.
Jetzt gehen wir in den Wald. Hier kommt auch das einzige schneefreie Stück, das aber zum Glück nur etwa zehn Meter lang ist. Durch einen kleinen Bach tapsen wir vorsichtig über die Steine und versuchen, die Zacken unserer Schneeschuhe so gut wie möglich zu schonen. Dann führt der Weg aber wieder schneereich und schmal durch den Wald bergauf, bis direkt vor die Hirzing-Hütte, wo wir wieder auf den Wanderweg treffen.
Das letzte Stück hinauf zur Taubenseehütte teilen sich Wanderer und Schneeschuhgeher. Jetzt wird es richtig steil. In einem weiten Linksbogen zieht sich der breite Weg steil den Berg hinauf. Hier sind wir mit unseren Schneeschuhen deutlich im Vorteil. Die Zacken greifen sicher in den Schnee, während die Fußwanderer exrtrem vorsichtig hinauf- oder hinunterstaksen.
Gute zwei Stunden nach dem Start sind wir dann an der Taubenseehütte angelangt. Der Blick auf das Kaisergebirge, auf das gegenüber liegendende Unterberghorn und auf den Talort Kössen ist schon fantastisch. Hinter dem Unterberghorn sehen wir die verschneiten Hohen Tauern.
Nach der Tour haben wir uns eine Stärkung verdient und so sitzen wir bei eine deftigen Suppe und einem Stiegl-Radler (kein “Kaiser”!) auf der Terrasse vor dem Haus und genießen die Sonne und das Panorama. So könnt’s gerne bleiben.
Doch kaum sitzt man da ein Stündchen, wandert die Sonne bedenklich in Richtung Kufstein und Horizont. Höchste Zeit, kurz noch zum Taubensee zu gehen und dann wieder zum Parkplatz abzusteigen.
Der Taubensee liegt etwas tiefer als die Taubenseehütte. Gute fünf Minuten Fußweg sind es nur hinunter zum See, der auch “das Auge des Chiemgaus” genannt wird. Fast rundum von Wald umgeben liegt der See in einem kleinen Talkessel. Im Winter ist er zugefroren und von Schnee bedeckt.
Eine Besonderheit ist, dass die Grenze zwische Deutschland und Österreich genau durch die Seemitte verläuft. Auf dem Weg von der Taubenseehütte zum Seeufer läuft man daher auch ein paar Meter durch Deutschland.
Nun aber zurück zur Hütte und wieder hinunter, die Sonne steht schon wieder tiefer. Wir gehen auf dem Hinweg wieder zurück über die Hirzing-Hütte und die Frankenalm.
Dann biegen wir aber ab zur Rinderbrachalm, die wir auf dem Hinweg ausgelassen haben. Von hier aus geht es nun über die weite Almfläche in der Direttissima hinunter zum Wanderweg, auf dem wir nur wenige Meter gehen. Denn dann gibt es wieder eine Möglichkeit, mit den Schneeschuhen bergab zu laufen. Der Hang, auf dem wir vom Parkplatz aufgestiegen sind, wird jetzt die Piste für unseren “Abfahrtslauf”.
Bei dem tollen Wetter, das wir hatten, ist die Schneeschuhwanderung hinauf zur Taubenseehütte eine richtig schöne Tour. Die Wanderung ist technisch eher leicht und nicht zu lang. Während der Wanderung und oben auf der Hütte hat man eine großartige Aussicht und viel Sonne. Und wer auf die Schneeschuhe verzichten mag, kann die Wanderung mit leicht veränderter Wegführung auch als normale Winterwanderung zu Fuß machen.
Dauer und Schwierigkeit:
Wir haben etwa zwei Stunden vom Parkplatz Gugg bis zur Taubenseehütte gebraucht. Je nach Schneeverhältnissen und genauer Route können die Zeiten variieren. Zum Taubensee und zurück zur Hütte kann man etwa 15 Minuten rechnen. Zurück zum Parkplatz haben wir eine gute Stunde benötigt. Bei den Bedingungen zum Zeitpunkt unserer Wanderung, einer geschlossenen, leicht verharschten Schneedecke, war die Wanderung leicht. Etwa 350 Höhenmeter legt man zurück. Die Schneeschuhrouten sind nicht gesondert ausgeschildert, man kann sich aber an den Wanderwegweisern und Spuren orientieren.
Höhenangaben:
Kössen: 590 Meter
Parkplatz Gugg: 825 Meter
Frankenalm: 990 Meter
Taubenseehütte: 1165 Meter
Taubensee: 1140 Meter
Essen und Trinken:
Im Winter nur auf der Taubenseehütte. Hier gibt es einige Suppen, Hauptgerichte und einen Kaiserschmarrn.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Die Wanderung ist einfach. Wie immer bei Wintertouren gilt auch hier, sich vor Beginn der Wanderung über die aktuelle Wetter- und Lawinensituation zu informieren. Die Wanderung führt auch über freie Flächen, also besonders auf Lawinenwarnungen achten.
Wie komme ich hin?
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man bis Kössen fahren und vom Ort aus loslaufen. Dann verlängert sich die Wanderung aber erheblich.
Mit dem Auto fährt man vom Ortskern Kössen aus Richtung Gemeindeamt, kurz dahinter links in den Mühlbergweg. Diesen durchfahren, erst durch die Siedlung, weiter durch den Wald, am ersten Wanderparkplatz vorbei. Später über einen Hof. Kurz danach befindet sich der Wanderparkplatz Gugg in einer spitzen Kurve. Hinweis: Der Parkplatz ist ziemlich klein und damit schnell voll.
Links:
Homepage der Taubenseehütte
Schneeschuhtouren bei kaiserwinkl.com
Schneeschuhe kann man z.B. bei Sport Mühlberger in Kössen ausleihen
Buchtipps und Wanderkarte:
Bei Kaiserwinkl.com, z.B. im Tourismusamt in Kössen, bekommt man eine Winterkarte, auf der Loipen, Winterwanderwege und Schneeschuhtouren eingezeichnet sind. Diese dient aber nur der groben Orientierung, ich würde immer auch eine echte Wanderkarte mitnehmen.
Buchtipps und Wanderkarte: