Mit der Karwendelbahn zur Karwendelgrube

Wanderung: Mittenwald – Karwendelbahn – Karwendelgrube und zurück

Die Werbung der Karwendelbahn verspricht ein “Bergerlebnis ohne Mühen” und es ist auch wirklich eine sehr leichte, kurze Wanderung. Nur wenige Höhenmeter sind zu überwinden, große Herausforderungen gibt es nicht, aber wir befinden uns im Karwendel-Hochgebirge auf über 2000 Metern und können eine grandiose Aussicht genießen.

Karwendelgrube und Bergstation der Karwendelbahn

Karwendelgrube und Bergstation der Karwendelbahn

Die westliche Karwendelspitze ist ein schroffer Felsberg, den man auch zu Fuß erreichen kann, aber die Wege dorthin sind rot bzw. schwarz gekennzeichnet, also für Wanderer, die leichte Touren gehen wollen, nicht empfehlenswert. Für Kinder werden diese Wege mit Ausnahme einer mittelschweren Tour auch ausdrücklich nicht empfohlen.

Wie gut, dass es die Karwendelbahn gibt, die von Mittenwald aus auf den Berg führt. Nachdem der Fahrpreis ein empfindliches Loch in die Familienkasse gerissen hat, geht es mit der Karwendelbahn in nur knapp 10 Minuten zur 2244 Meter hoch gelegenen Bergstation, direkt an der Karwendelgrube. Auf der Fahrt sieht man übrigens einen der Aufstiegswege an der Felswand und sofort ist klar, warum er als “schwarz” gekennzeichnet ist. Gut, dass man in der Bahn fährt.

Direkt an der Bergstation steht seit kurzem auch die große Röhre der Ausstellung “Bergwelt Karwendel”, die wie ein hölzernes Fernrohr aussieht. Den Besuch der Ausstellung haben wir aber an das Ende der Wanderung verlegt, so dass es nun erst einmal gerade aus dem Gebäude herausgeht.

Die Röhre zur Karwendelgrube hin

Die Röhre zur Karwendelgrube hin

Die Karwendelgrube wird von der westlichen Karwendelspitze überragt, die über einen Klettersteig zu erreichen ist. Wir bleiben aber auf dem Panorama-Rundweg, der etwa auf halber Höhe um die Grube führt. Teilweise ist er als Pasamani-Rundweg gekennzeichnet. Zunächst geht es leicht bergauf.

Ein kleiner Stichweg führt an einem ersten kleinen Felsen vorbei zu einem Aussichtspunkt, leicht oberhalb des Hauses. Von hier hat man einen guten Blick steil – und ungesichert – hinunter nach Mittenwald und am südlichen (in Blickrichtung linken) Ortsende kann man im Wald die silberne Panoramabrücke des Weges durch die Leutaschklamm sehen.

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Die deutsch-österreichische Grenze am Ostrand der Karwendelgrube

Die deutsch-österreichische Grenze am Ostrand der Karwendelgrube

Zurück auf dem Hauptweg geht es nun unterhalb der westlichen Karwendelspitze durch ein felsiges Geröllgebiet, aber immer auf einem gut begehbaren Weg. Am Ende des Geröllfeldes zweigt links ein Weg zum Klettersteig ab. Wirklich ausruhen muss man sich nach bisherigen vielleicht 15 Minuten Wanderung sicher nicht, aber die Bänke bieten einen schönen Blick über die Karwendelgrube mit der nun gegenüberliegenden Bergstation und vor allem in die andere Richtung.

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Dort öffnet sich eine wirklich grandiose Sicht auf die südwestlichen Karwendelberge und weit hinein in die österreichischen Alpen. Die sicher beeindruckendste Aussicht des Tages!

Der Blick über die Karwendel-Berge

Der Blick über die Karwendel-Berge

Weiter geht es auf dem Rundweg, der sich wenige Meter später teilt. Der rechte Weg führt auf gleichbleibender Höhe weiter um die Karwendelgrube. Interessanter ist der linke Weg, der zunächst über einige Stufen weiter hoch führt. Das Hinweisschild, dass dieser Weg Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt, bezieht sich auf den folgenden Klettersteig Mittenwalder Höhenweg, nicht auf den Rundweg, der ein leicht zu gehender Wanderweg bleibt. Lediglich im obersten Bereich kann man etwas klettern, bis man auf der Spitze zum Übergang zum Klettersteig gelangt. Diese leichte “Klettereinlage” muss man jedoch nicht machen. Den Blick ist es aber schon wert.

Beginn des Klettersteigs - hier gehen wir nicht weiter

Beginn des Klettersteigs – hier gehen wir nicht weiter

In einigen Serpentinen, teilweise mit Treppen, wandern wir wieder hinunter, zwischendurch treffen sich die beiden Wege wieder. Und schon ist der Rundgang beendet, nun stehen wir direkt unterhalb der großen Holzröhre. Über die Wendeltreppe geht es in die Ausstellung “Bergwelt Karwendel”, die über die Berge des Karwendels, ihre Entstehung, Tier- und Pflanzenwelt, den Wechsel der Jahreszeiten, sowie die Nutzung der Bergwelt durch den Menschen berichtet. Durch Erläuterungstafeln, Filmvorführungen, Diaschauen und Gegenstände ist die Ausstellung auch für Kinder gut verständlich. Der Besuch der Ausstellung kostet übrigens nichts.

Von der Röhre aus gelangt man direkt wieder zum Hauskomplex der Bergstation mit Restaurantbereich und Terrasse mit Liegestühlen. Almhüttenatmosphäre kommt hier zwar nicht auf, aber faul im Liegestuhl zu liegen und die um Futter bettelnden Dohlen zu beobachten hat auch was.

Dauer und Schwierigkeit:
Die reine Gehzeit des Rundwegs ist mit 30 (unterer Teilweg) bzw. 45 Minuten (oberer Teilweg) angegeben, das kann man auch gut schaffen. Mehrere Aussichtspunkte, kurze Stichwege und Rastmöglichkeiten verlängern die Gesamtzeit aber deutlich. Mit insgesamt zwei Stunden für den Rundweg kann man schon rechnen, der Aufenthalt in der Ausstellungsröhre und dem Haus können noch dazukommen.

Höhenangaben:
Mittenwald: ca. 930 Meter
Bergstation: 2244 Meter
Höchster Punkt der Wanderung, am Übergang zum Heinrich-Noé-Klettersteig: ca. 2430 Meter

Essen und Trinken:
An der Talstation der Karwendelbahn gibt es einen Kiosk, an der Bergstation ein Selbstbedienungs-Restaurant mit Kiosk.

Wo muss ich besonders aufpassen?
Der Rundweg um die Karwendelgrube ist leicht zu gehen und wird auch zu recht als für kleine Kinder gut gehbar beworben. Trotzdem muss man beachten, dass man sich im Hochgebirge befindet. An einigen Stellen fällt es neben dem Weg steil ab, eine gewisse Vorsicht, gerade wenn man mit kleineren Kindern wandert, ist also notwendig. Das Wetter kann sich schnell ändern. Sobald Nebel aufzieht, was sehr schnell passieren kann, sowie an windigen Stellen kann es empfindlich kühl werden. Unbedingt warme Kleidung mitnehmen, auch wenn es im Tal heiß ist.
Talfahrt: Die Bahn fährt halbstündlich, die letzte Talfahrt war für 17.00 Uhr angegeben. Man muss an schönen Tagen jedoch damit rechen, nicht mit der ersten Bahn mitzukommen, also besser nicht auf die letzte Bahn spekulieren, es können nur jeweils 30 Personen mitfahren.

Wie komme ich hin?
Mit dem Zug: Bis Mittenwald, dort vom Bahnhof aus zu Fuß in wenigen Minuten zur Talstation der Bahn.
Mit dem Auto: Von München aus über die Autobahn A 95 nach Garmisch-Partenkirchen, von dort aus auf der B2 über Klais nach Mittenwald. Dort Ausfahrt “Karwendelbahn” nehmen. Von dort aus rechts auf den kostenfreien Parkplatz, direkt nachdem man die Seilbahntrasse unterquert hat.

Google Maps Karte:

Links:
http://www.karwendelbahn.de
http://www.bergwelt-karwendel.de/

Wanderkarte:

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