Die Marmitte dei Giganti bei Torbole am Gardasee

Ausflug zu den Marmitte dei Giganti bei Torbole am Gardasee

Wenn man über die Brennerautobahn zum Gardasee fährt, kommt man fast automatisch an den Marmitte dei Giganti, den Töpfen der Riesen, vorbei, wenn man bei Nago die ersten Blicke auf den Gardasee wirft. Am Parkplatz und der benachbarten Bar, die an der Straße hinunter nach Torbole liegen, fährt man meist achtlos vorbei, weil man nur schnell beim Hotel sein will. Damit verpasst man jedoch einen netten kleinen Ausflug und den Anblick der Marmitte, denn die sieht man vom Auto aus nicht.

Ausblick auf den Gardasee vom Parkplatz zwischen Nago und Torbole

Ausblick auf den Gardasee vom Parkplatz zwischen Nago und Torbole

Aber was sind die Marmitte dei Giganti, die Riesentöpfe? Es sind Eislöcher, auch Gletschermühlen genannt, die in der Eiszeit vor 70.000 bis vor etwa 10.000 Jahren entstanden sind. Durch Gletscherschmelzwasser entstandene Strudel haben zu Auswaschungen des weicheren Gesteins geführt. Diese kann man heute hier sehen.

Den großen der Riesentöpfe erreicht man direkt über den Wanderweg. Dann sieht man an den glatten, überhängenden Wänden empor. Es sieht ein wenig wie im Inneren einer halben Höhle aus, denn nach hinten ist es ja offen. Am Boden hat sich ein Teich gebildet, der von einigen Fröschen bewohnt wird.

Streifenmuster an der gebogenen Wand der Marmitte dei Giganti

Streifenmuster an der gebogenen Wand der Marmitte dei Giganti

Links neben dem großen Topf befindet sich ein Eingang zu einer kleinen Höhle, die, wie so oft in den Bergen um den Gardasee, militärischen Ursprungs ist. Nehmt eine Taschenlampe mit, wenn Ihr die nur aus zwei Gängen und einem Raum bestehende Höhle besuchen wollt. Wenige Meter neben dem Höhleneingang befindet sich ein Einstieg für Kletterer.

Der große Riesentopf

Der große Riesentopf

Rechts neben dem “Topf der Riesen” führt eine etwa acht Meter hohe Leiter zum zweiten, allerdings deutlich kleineren, “Riesentopf”. Dieser ist auch nicht so beeindruckend, aber alleine der Aufstieg über die Leiter und der anschließende Rundblick sind es wert, einmal hochzuklettern.

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Die Leiter bei den Marmitte dei Giganti

Die Leiter bei den Marmitte dei Giganti

Insgesamt sind die Marmitte dei Giganti nicht so gigantisch, dass man gleich eine Halbtagestour dorthin einplanen muss. Aber meistens ist man im Laufe eines Gardasee-Urlaubs sowieso mal in der Nähe. Dann lohnt es sich durchaus, eine Stunde einzuplanen, um sich diese eiszeitlichen Riesen anzusehen.

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Blick auf Torbole und den Gardasee

Blick auf Torbole und den Gardasee

Der schnelle Weg zu dem Marmitte dei Giganti beginnt am Parkplatz, der auf der Straße Nago-Torbole, rechts hinter der langen Linkskurve liegt. Leider muss man vom Parkplatz entlang der Straße einen Felsen passieren, die ersten 100 Meter läuft man also an der vielbefahrenen Straße entlang, die weder einen Fußweg noch einen echten Seitenstreifen hat.

Hinter dem Felsen führt der Weg rechts direkt zu den Marmitte dei Giganti herunter. Nach nur gut drei Minuten Weg bergab stehen wir vor den Töpfen der Riesen. Hinauf kann man ebenfalls mit drei bis fünf Minuten Gehzeit rechnen.

Wer sich mehr Zeit nehmen möchte oder sich sowieso schon in Torbole auf Seehöhe befindet, kann von dort aus zu den Riesentöpfen bergauf wandern. Auch diese “Wanderung” dauert kaum länger als 15 Minuten, es ist also eher ein Ausflug als eine echte Wanderung.

Auf dem Weg von Torbole zu den Marmitte dei Giganti

Auf dem Weg von Torbole zu den Marmitte dei Giganti

Los geht es an der Via Strada Granda, die, von Riva del Garda aus kommend, unmittelbar vor der Q8-Tankstelle links abzweigt. Auf der linken Straßenseite befinden sich vor dem Restaurant “Al Rustico” Parkplätze.

Von dort aus folgt man der Straße weitere 100 Meter, dann geht es bei einem Wegweiser zu den Marmitte rechts hinein, am Ende des Weges nach links und wieder rechts. Erst führt der Weg ebenerdig zwischen Weinstöcken und Olivenbäumen hindurch, dann an einem Bach entlang bergauf. Der Weg wird schmaler, steiniger und steiler.

Der Weg wird steiniger und steiler

Der Weg wird steiniger und steiler

Einige größere Stufen müssen von Kindern richtig erklettert werden. Nach etwa 15 Minuten Gehzeit trifft man auf den Weg, der von oben kommt, geht nach links und steht ebenfalls vor den Riesentöpfen. Für die kurze Wanderung zurück kann man ebenfalls ungefähr 15 Minuten einrechnen.

Wie komme ich hin?
Von Nago, oberhalb des Gardasees aus, im großen Kreisverkehr Richtung Torbole fahren, nicht Richtung Arco. An der Straße befindet sich nach einer langen Linkskurve rechts der kleine Parkplatz. Wenn man die Straße nach Torbole hinunterfährt, im Kreisverkehr in Richtung Riva del Garda fahren, dann unmittelbar hinter der Q8-Tankstelle (ehemals Shell) rechts in die Via Strada Granda und bis zum Parkstreifen vor dem Restaurant “Al Rustico” auf der linken Straßenseite.
Zwischen Riva del Garda, Torbole und Nago verkehren Linienbusse. Wer mag, kann die Strecke von Riva aus auch entlang dem Gardasee-Ufer laufen oder mit dem Schiff ab Riva nach Torbole fahren.

Buchtipps und Wanderkarte:

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3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Toller Bericht! Ich bin oft am Gardasee aber heute habe ich zum ersten Mal davon gelesen. Wird gleich ausprobiert. Vielen dank!

  2. Gerade vom Ausflug zurück. Von der Q8 Tankstelle und zurück knappe 5 km, 110hm. Von der beschriebenen Gaststätte aus in etwa 1 km weniger.
    Wobei sich alle Höhenmeter auf die letzten gut 400-500 Meter der Strecke konzentrieren.
    Festes Schuhwerk ist Pflicht, die Steigung, die weitestgehend im Schatten verläuft, kann nach Regen recht rutschig werden und verlangt auch im Trockenen vor allem kleineren Kindern doch
    einiges ab, ist aber mit ein bisschen Unterstützung zu bewältigen.
    Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall, wir haben es zwischen Kaffee und Abendessen eingeschoben und waren nach 1h 30min wieder da.
    Landschaft und Gesteinsformationen so vorgefunden wie beschrieben.

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