Eine Wanderung, die zur Pilzsuche wird
Mit etwas Glück erlebt man im Herbst wunderbare Wandertage mit weichem Sonnenlicht und herbstlich buntem Laub. Wenn man dann hoch genug ist und auf das Wolkenmeer im Tal blicken kann, ist das Wanderglück vollkommen. Es kann aber auch anders kommen: Feuchtkühles Wetter, ein Weg, der über eine lange, breite Forststraße bergauf führt, aber keinerlei Aussicht bietet. Wir sind mitten drin im Wolkenmeer, das uns als Nebel umschließt.
Wenn man dann noch mit Kind unterwegs ist, besteht die Gefahr, dass diese Wanderung ein Reinfall wird. Auch mein Sohn macht ein ziemlich langes Gesicht, als wir zur Hütte hochmarschieren. Zwei Stunden wird es wohl dauern, bis wir dort sind. Oh oh, das wird jetzt schwer, ihn bei Laune zu halten, denn die aktuelle Umgebung bietet wirklich nicht viel Abwechslung.
Doch plötzlich ist alles wie ausgewechselt: Ein Fliegenpilz! Er schwört Stein und Bein, dass es sein erster echter Fliegenpilz überhaupt ist. Und schon wird aus dem langweiligen Hatscher bergauf eine Jagd nach den schönsten, tollsten und ungewöhnlichsten Pilzen.
Dokumentiert werden sie mit Fotoapparat und Smartphonekamera, dazu wird spontan der Wettbewerb „Wer findet die meisten Fliegenpilze“ ausgerufen. Gut, dass es von Beginn an schon zwei zu null für ihn steht. Am Ende des Wochenendes werde ich knapp verloren haben.

Ein kleiner, hellgelber Kelchpilz
Pilzkenner sind wir nicht, aber Fliegenpilze sind nun wirklich leicht zu erkennen. Und da wir auch keinerlei Ambitionen haben, uns im Wald eine Pilzpfanne zusammenzusuchen, folgen wir dem altbekannten Ansatz: „Hinterlasse nichts außer deinen Fußspuren und nimm nichts mit außer deinen Eindrücken“.

Diesen Pilz habe ich Spaltpilz getauft, aber er sieht auch nach einem Gebäck aus
Herausgekommen sind eine überaus gelungene Wanderung, eine Menge Spaß und ein paar Fotos, die und wirklich gut gefallen, auch wenn sie technisch nicht wirklich ideal geworden sind. Dazu unzählige sehr verwackelte Fotos, aber die zeige ich nicht her.
Egal, ob das Kind drei, dreizehn, dreißig oder noch älter ist, so eine fotografische Schwammerlsuche kann zu einem unverhofften Highlight der Wandersaison werden.
- Braune Baumpilze, von der Seie aus gesehen
- Braune Knubbelpilze
- Fächerpilz
- Fächerpilz, von oben gesehen
- Ein großer Fliegenpilz
- Kleine, hellbraune Hutpilze
- Ein heller Fächerpilz, von unten gesehen
- Dieser Pilz hat mich an einen Kaiserschmarrn erinnert
- Eine Gruppe kleiner brauner Pilze am Bach
- Eine Ansammlung von kleinen knubbeligen Pilzen
- Eine Reihe Pilze mit schönen Hüten
- Dieser Pilz sieht aus, als wäre er beim Backen zu stark aufgegangen
- Weisse Hutpilze, dicht gedrängt
- Ein weisser Pilz, der aussioeht, als hätte er sehr viele Wassertropen auf seinem Hut
Weitere Pilzfotos findet Ihr in meinem Album „Pilze“ auf Flickr.
Vielleicht muss ich mir vor der nächsten Pilzsaison doch einmal ein Bestimmungsbuch zulegen. Es ist doch etwas ärgerlich, wenn ich sie immer nur als „großer, orange-gelber Pilz“ oder „Ganz viele kleine weiße Pilze“ benennen kann.
Links:
Weitere Pilzfotos findet Ihr in meinem Flickr-Album „Pilze“
Umfangreiche Informationen über Pilze auf Pilzfinder.de
Pilze bestimmen auf 123pilze.de
Buchtipps: