Wandern auf dem Altmühltal-Panoramaweg: Pappenheim – Solnhofen – Eßlingen – Mörnsheim
Der Altmühltal-Panoramaweg ist ein 200 Kilometer langer Fernwanderweg, der in 15 Etappen von Gunzenhausen bis Kelheim durch das Altmühltal führt. In den drei Tagen, die ich im Altmühltal verbracht habe, bin ich ein paar Etappen gewandert. Die Wegabschnitte, die ich gewandert bin, sind sehr gut zu gehen und schön abwechslungsreich. Eine Mischung aus schattigen Waldwegen, schmalen Trampelpfaden an den Hängen der Höhenzüge links und rechts der Altmühl, Wegen über die für das Altmühltal typischen Trockenwiesen und Querungen der kleinen Dörfer und Orte entlang des Tals.
Es geht immer mal wieder bergauf und bergab, aber wie es für Mittelgebirgswanderungen üblich ist, sind die Höhenunterschiede verglichen zu denen von Alpentouren eher gering. Richtiges Genusswandern also. Das sind die Abschnitte, die ich auf dem Altmühltal-Panoramaweg innerhalb von drei Tagen gewandert bin:
Von Pappenheim nach Solnhofen
6km, 212m Aufstieg, 168m Abstieg. Dieser Abschnitt führt vom Ort Pappenheim über die Altmühl und passiert direkt danach den Waldklettergarten Pappenheim. Von hier aus bin ich losgewandert, nachdem mich die zwei Routen im Kletterwald so richtig wachgemacht haben. Zunächst führt der Weg bergauf durch den Wald, dann über eine der für das karstige Altmühltal typischen Trockenrasen-Wiesen.
Erst als schmaler Trampelpfad über die Wiese, dann ohne Höhenunterschiede durch einen lichten Wald am Hang entlang. Da der Wanderweg weit oben an den Hängen verläuft, hat man einen weiten Ausblick, wenn das Gebüsch nicht zu dicht ist. Schnell kommt der kleine Ort Zimmern in Sicht.
Nach Zimmern steige ich ab, denn hier bin ich mit Heike verabredet, die mich in den drei Tagen immer wieder begleitet und mich zu verschiedenen Orten bringt. Sie arbeitet beim Naturpark Altmühltal, hat den Altmühltal-Panoramaweg entwickelt und betreut auch einen Abschnitt des Weges. Sie ist also die ideale Unterstützung für mich, um in den wenigen Tagen, die ich hier bin, möglichst viel vom Altmühltal und dem Panoramaweg zu erleben.
Ich steige vom Panoramaweg ab in den Ort, denn jetzt geht es zum Mittagessen in den Gasthof Hollerstein. Die fränkische Küche, die hier zubereitet wird kann man in der Gaststube, im Hof und im Biergarten direkt an der Altmühl genießen. Man kann den Gasthof auch als Übernachtungsstation auf einer Altmühltal-Tour nutzen und, wir sind ja direkt an der Altmühl, Tretboote, Kajaks und Canadier ausleihen.
Weiter geht’s nach dem Essen auf dem Altmühltal-Panoramaweg nach Solnhofen, wo ich das Museum Solnhofen mit seinen beeindruckenden Fossilien besuchen werde. Der Abschnitt startet direkt an der Straße und zieht sich, leicht ansteigend, in den Wald hinein. An mehreren Wildgehegen vorbei wandere ich nun gemütlich durch den Wald.
Nur an einer Stelle muss ich aufpassen, nicht falsch abzubiegen, beinahe hätte ich den schönsten Abschnitt des Weges nach Solnhofen verpasst. Kurz hinter einer großen Wegkreuzung im Wald, an der man halbrechts abbiegt und bergauf geht, folgt eine Abzweigung. Jetzt darf ich nicht dem breiten Weg folgen, der als Schotterweg an den Feldern vorbei führt, sondern muss leicht rechts auf den Wiesen-Trampelpfad abbiegen.
Jetzt wird’s richtig schön. Der Weg führt über die Wiese zu einem Aussichtspunkt. Von dort mit gleichbleibender Höhe am Hang entlang, Solnhofen, die Altmühl und das Tal immer im Blick. An alten Bäumen und markanten, aber noch recht kleinen, Felsen wandere ich gemütlich entlang in den Ort. Über die Altmühl geht es dann ins Museum Solnhofen, über das ich im letzten Artikel geschrieben habe.
Von Solnhofen nach Mörnsheim
7km, 198m Aufstieg, 241m Abstieg. Die nächste Etappe des Altmühltal-Panoramawegs wartet gleich zu Beginn mit einem Highlight auf: Kurz nach Beginn unserer Wanderung haben wir einen Blick auf die “Zwölf Apostel”, eine Gruppe von Felstürmen, die an den Hängen des Tals nah an der Altmühl stehen. Sie bestehen aus hartem dolomitischen Schwammkalk und sind stehen geblieben, als das weichere Gestein um sie herum erodiert ist.
Der Wanderweg führt direkt oberhalb der 12 Apostel entlang, auf einen, der an einer Kante steht, kann man gut steigen. Obwohl sie gar nicht so hoch sind, ist der Blick nach unten schon beeindruckend. Ein Geländer ist nicht vorhanden, man muss also sehen, ob und wie weit man sich auf den Felsvorsprung traut.
Schnell wieder zurück auf die Hochebene der Wacholderheide, über die wir hier wandern. Wieder ist es eine Trockenwiese. Um die Wiesen vor der Verwaldung zu bewahren, werden sie von Schafen beweidet. Schafe haben wir leider keine getroffen, ihre Hinterlassenschaften waren aber noch gut zu sehen.
Bei Mörnsheim kommen wir an einem der für das Altmühltal typischen Jurahäuser vorbei. Diese zum Teil mehrere Jahrhunderte alten kleinen Hauser zeichen sich nicht nur durch, teils unter Putz verborgenes, teils offenes Fachwerk und ihre kleinen, quadratischen Fenster aus. Besonders markant sind die Dächer der Jurahäuser, denn sie sind mit Platten aus Solnhofener Plattenkalk gedeckt.
Dazu werden mehrere Schichten der Platten ohne Befestigung auf das Gebälk gelegt. Damit die Platten nicht herunterrutschen, sind die Dächer mit höchsten 30 Grad Neigung relativ flach. So ein viele Tonnen schweres Kalkplattendach kann mehrere hundert Jahre alt werden, bevor es erneuert werden muss. Mittlerweile werden viele der alten Jurahäuser renoviert und teilweise als Ferienwohnungen angeboten. Sicher eine tolle Alternative zu einem Hotel oder einer Pension und ein gutes Mittel zum Erhalt dieser besonderen Häuser!
In Eßlingen queren und verlassen wir die Altmühl, denn die Etappe führt uns nach Mörnsheim, das in einem Nebental, dem Gailachtal, liegt. Durch den Wald gehen wir bergauf, bevor wir über eine weite Hochebene wandern.
Zuvor führt der Weg aber noch direkt über das Werksgelände der “Jurakalkschieferwerke Solnhofener Aktien-Verein”. Ein Gelände von beeindruckenden Ausmassen, über das wir gehen. Überall sind die hellen Jurakalkplatten gestapelt.
Ein Feldweg führt nun über die Hochebene an Feldern entlang, bevor es, an alten Abraumhalden entlang, steil bergab in den Ort Mörnsheim geht. Die Abraumhalden sind interessant, denn der erst so hellbeige gefärbte Kalk dunkelt mit der Zeit bis er fast schwarz wird. Mit der Zeit holt sich die Natur die Halden zurück, naben Grasmatten sehen wir auch Büsche und sogar einige Bäume auf ihnen.
In Mörnsheim hat der Lammauf- und Abtrieb eine lange Tradition. Etwa 1000 Schafe sollen es sein, die jedes Jahr durch das große Tor am Rathaus ziehen, die Gailach überqueren und dann auf ihre Sommerweiden ziehen. Wir gehen genau umgekehrt und kommen an unserem Etappenziel, dem Rathaus in Mörnsheim, an.
In den nächsten Teilen geht es dann auf meine beiden letzten Wanderetappen von Walting nach Kipfenberg und von Riedenburg zur Burg Prunn.
Links:
Naturpark Altmühltal: Pappenheim – Solnhofen
Naturpark Altmühltal: Solnhofen – Mörnsheim
Gasthof Hollerstein in Zimmern
Museum Solnhofen
Mörnsheim: Lammauftrieb und -Abtrieb
Buchtipps und Wanderkarte: