Wanderung: Kesselberghöhe – Jochberg Gipfel – Jocheralm – Sachenbach – Walchensee
Dass der Jochberg nicht gerade ein Geheimtipp, sondern ein sehr beliebter Wanderberg im Münchner Umland ist, zeigt sich spätestens im Bus von Kochel Richtung Walchensee oder auf der Parkplatzsuche in Einstiegsnähe. Der Bus ist gut besucht, die Parkplatzsituation ist an schönen Tagen mir “prekär” freundlich umschrieben. Aber das Ziel lockt, die Aussicht vom Jochberg ist genial, obwohl er gar nicht mal besonders hoch ist. Nur etwa 700 Höhenmeter liegen zwischen dem Einstieg und dem Gipfel.
Der Beginn der Wanderung liegt direkt an der Straße zwischen Kochelsee und Walchensee, an der höchsten Stelle, dem Kesselberg. Von hier aus führen ein paar Stufen in den Wald. Dann geht es recht steil für gut eine Stunde auf einem schönen Bergsteig in Serpentinen durch den Wald bergauf. Der Waldweg ist gut zu gehen, an einigen Stellen sind Stufen eingebaut. Ab und zu sieht man zwischen den Bäumen das Wasser des Kochelsees, manchmal auch die gegenüber liegenden Berge mit dem Herzogstand.
Im oberen Teil wird der Weg, obwohl es weiter durch den Wald geht, sonniger. Nach etwas einer dreiviertel Stunde hat man zum ersten Mal gleichzeitig einen Blick auf den Kochelsee und den Walchensee.
Nach etwa einer Stunde Aufstieg folgt ein kurzes Stück auf einem breiten Weg, der über einige Stufen weiter bergauf führt. Dann steht man auf einem kleinen Platz im Wald, auf dem Wegweiser zur Benediktenwand und der Tutzinger Hütte, aber auch zur Jocheralm zeigen. Die Jocheralm aber sollte man sich für den Abstieg aufheben. Deshalb führt der Weg nun zunächst links vom entlang, dem Wegweiser zum “Jochberg” folgend, dann rechts wieder steiler bergauf.
Jetzt geht der Wanderweg nah an der Felskante entlang. Hinter den Büschen geht es einige hundert Meter fast senkrecht in Richtung Kochelsee hinunter. An mehreren Stellen kann man den Panoramablick auf den See und das Voralpenland wie auf einem Balkon ungehindert genießen.
Etwa 20 Minuten später verlässt man den Wald an einem Weidegatter und der Weg führt auf eine riesige Almwiese. Und wieder lockt die Jocheralm, geradeaus und leicht abfallend führt der Weg in wenigen Minuten dorthin. Aber nochmal sollte man widerstehen und lieber den Weg links aufwärts zum Gipfel nehmen.
Weitere 20 Minuten später, ohne Schatten auf einem teilweise einfach zu gehenden, teilweise steilen und felsigen Weg, steht man am Gipfelkreuz des Jochbergs. Und hier oben ist die Aussicht wirklich grandios. Nach Norden hin sieht man direkt hinunter zum Kochelsee und nach Kochel. Dahinter breitet sich die fast ebene Voralpenlandschaft aus. Der südliche Teil des Starnberger Sees und des Ammersees sind ebenso gut zu sehen wie der Hohenpeißenberg mit dem Sendemast. Wie kleine weiße Golfbälle sieht die Sendeanlage in Raisting aus und im Dunst sind Teile von München zu erkennen. Manchmal soll man sogar den Fernsehturm im Norden von München sehen können.
Nach Süden hin führt die Almwiese bis runter zur Jochbergalm, deutlich weiter unten liegt der Walchensee. Und dahinter zeigt sich ein Bergpanorama unter anderem mit dem Karwendel, den Stubaier Alpen und dem Wettersteingebirge mit der Zugspitze. Die direkten Nachbarn Herzogstand und Heimgarten sind von hier aus natürlich auch zu sehen. Nach Osten hin sieht man die Benediktenwand, die vorher schon ausgeschildert war.
Die nach Süden ausgerichtete Wiese bietet sich für eine längere Pause an. In wenigen Minuten kann man dann wieder zum Abzweig zur Jocheralm absteigen und ist ein paar Minuten später schon wieder im kleinen Biergarten der Alm angelangt. Drum herum gibt es viel Platz auf den Wiesen, so dass Kinder gut toben können. Auf der Wiese neben dem Schuppen steht auch eine Schaukel.
Zum Abstieg Richtung Walchensee bieten sich dann zwei Wege an. Entweder über einen Weg ohne große Höhenunterschiede direkt wieder zum Aufstiegsweg. Man kommt dann am Platz im Wald mit den Wegweisern raus.
Oder direkt zum Walchensee. Hierfür geht es zunächst rechts raus und den Fahrweg geradeaus hinunter. An der ersten Kurve führt dann ein Bergsteig geradeaus weiter.
Dieser Steig ist teils recht steinig und manchmal nicht leicht zu erkennen. Durch viele rot-weiße Markierungen ist er aber doch ganz gut zu finden. Der Weg trifft auf einen breiteren Fahrweg, den man bei der ersten Begegnung quert. Erst beim zweiten Zusammentreffen muss man links auf den Fahrweg schwenken. Dieser Weg ist leider mit extrem groben Schotter belegt, so dass er nicht angenehm zu wandern ist. Obwohl es weiter durch den Wald geht, ist der Weg sehr sonnig.
Nach etwa einer halben Stunde Wanderung zweigt wieder ein schmaler Steig nach links ab, der aber auch schnell wieder zum breiten Weg wird. Jetzt geht es ziemlich flott runter, das Gefälle ist für einen Fahrweg schon erheblich. Weitere 20 Minuten später kann man sich entscheiden: Erneut nach links auf einen kleinen Steig oder geradeaus auf dem breiten Weg bleiben. Der schmale Steig führt als kleiner Umweg nach Sachenbach, dem letzten Ortsteil der Jachenau, direkt am Walchensee. Geradeaus geht es auf direktem Weg in zehn Minuten zum Walchensee. Ausgeschildert sind “Urfeld / Kesselberg”.
An der Stelle, an der der Weg aus dem Wald führt und am Uferweg des Walchensees endet, befindet sich ein Kiesstrand. Eine ideale Gelegenheit, zumindest die Füße ins angenehm kalte Wasser zu halten und das Walchensee-Panorama zu genießen.
Vom Abstiegsweg aus gesehen nach rechts führt dann der asphaltierte Uferweg in gut 20 Minuten nach Urfeld am Walchensee. Hier trifft man dann auch wieder auf die Straße zum Kochelsee. Direkt an der Ecke zur Straße befindet sich auch die Bushaltestelle der Linie 9608 Richtung Kochel.
Dauer und Schwierigkeit:
Der Anstiegsweg ist steil, aber gut zu gehen. Im oberen Teil sehr sonnig. Für den Aufstieg kann man 1,5 bis 2 Stunden rechnen. Vom Gipfel aus ist man in etwa 15-20 Minuten auf der Jochbergalm. Der Abstieg zum Walchensee dauert etwa eine gute Stunde. Am Ufer entlang nach Urfeld dann in gut 20 Minuten.
Höhenangaben:
Kochelsee: 599 Meter
Walchensee: 802 Meter
Kesselberghöhe: 850 Meter
Gipfel Jochberg: 1565 Meter
Jocheralm: 1380 Meter
Sachenbach / Urfeld: 805 Meter
Essen und Trinken:
Während der Wanderung ist im Sommer die Jocheralm bewirtschaftet. Ebenfalls im Sommer gibt es in Sachenbach einen Kiosk. Weitere Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten in Urfeld, Walchensee und Kochel.
Wo muss ich besonders aufpassen?
Im oberen Teil der Wanderung, zum Gipfel hin und auf dem Gipfel gibt es Stellen, die direkt an der Abbruchkante der Steilwand liegen. Der Weg dort ist allerdings immer breit genug. Vorsicht bei Nässe.
Wie komme ich hin?
Mit dem Zug: Von München aus bis Kochel. Von dort aus mit der Buslinie 9608 bis Helmerhütte oder Urfeld.
Mit dem Auto: Von München aus auf der Autobahn A95 bis zur Ausfahrt Murnau/Kochel, dann über die Bundesstraße nach Kochel. Dort der Beschilderung zum Walchensee folgen. Direkt nach dem höchsten Punkt der Straße sieht man auf der linken Seite die Stufen des Einstiegs. Rechts unterhalb der Straße ist direkt ein kleiner Parkplatz. Achtung: Hier wird kreuz und quer geparkt und er ist wirklich klein.
Links:
Walchensee.de
Homepage der Jocheralm
Webcam:
http://www.bayernwebcam.de/webcams/walchensee/
Buchtipps und Wanderkarte:
Hi! Danke für den tollen Beitrag. Die Bilder sind wunderschön, da will ich bestimmt hin.
Der Jochberg bietet eine hervorragende Aussicht nach allen Richtungen und ist mit zwei Stunden Aufstieg vom Kesselberg leicht machbar. Der Abstieg nach Sachenbach ist allerdings nicht schön. Der alte Pfad wird nicht mehr gepflegt und auf der Forststrasse ist viel Geröll. Eine Einkehr auf der Jocheralm erfordert viel Geduld. Selbst an Tagen, an denen nicht besonders viel los ist, und das sind nicht viele, sind die Anstehzeiten sehr groß. Da sind die Selbstversorger im Vorteil.
Jochberg bei Schnee am 24.11.15
Der Jochberg ist einfach mein Lieblingshausberg rund um München, immr wieder wunderschön.
http://diebergnarrische.de/jochberg-24-11-winterwunderland-1/