Schneelandschaft ohne Farben

Eine Schneeschuhwanderung im Brixental

Der Schnee liegt angenehm hoch im Brixental, als sich sieben Outdoorblogger die Bindungen ihrer Schneeschuhe festzurren und sich aufmachen zu einer Runde in die Wildschönau. Den Hang hoch, in einer weiten Kurve an den hölzernen Zaunpfählen entlang. Der erste Fixpunkt der Wanderung ist die Nachbarhütte, zwanzig Minuten, zwei Weidegatter, einen kleinen Wald und einen beherzten Schritt über den Bach entfernt.

Eine Schneeschuhwanderung im Brixental

Eine Schneeschuhwanderung im Brixental

Wäre die dichte Wolkendecke nicht, es wäre ein Schneeschuhwandertag wie aus dem Bilderbuch der Tirol-Werbung. Blauer Himmel, gleißendes Sonnenlicht, das den Schnee strahlen lässt, dass man selbst mit Sonnenbrille die Augen zusammenkneift. So hätten wir es gerne. Doch heute ist die Stimmung völlig anders.

Die Wolkendecke ist völlig geschlossen, das Sonnenlicht ist fahl und wirft keine Schatten. Durch die Reflexion des Lichts auf der Schneeoberfläche ist es dennoch ziemlich hell. Aber dieses Licht nimmt der Landschaft nicht nur die Schatten, sondern auch die Farben.

Keine Farben, keine Geräusche, keine Menschen

Allenfalls ein leichter Blauschleier bleibt erhalten, wenn wir über die Umgebung blicken. Ansonsten sind da nur die weiße Schneelandschaft und die dunklen Tannen. Das kräftige Grün der Tannennadeln und das Braun der Stämme und Äste sind, je nach Entfernung, einem Grau oder Schwarz gewichen. Die einzigen Farbkleckse in der Landschaft sind wir mit unseren bunten Outdoorjacken und Rucksäcken.

Mit jedem Schneeschuhschritt sinken wir lautlos ein Stück in den Pulverschnee ein. Hier oben, hoch über dem Talort, ist es fast komplett still. Keine Vögel singen, das aus dem Sommer vertraute Läuten der Kuhglocken ist im Winter natürlich auch nicht zu hören.

Das Gleiten der Skiläufer und das Scharren der Snowboarder am Skihang auf der anderen Bergseite dringt nicht zu uns hinüber. Auf der Straße, die am Talschluss endet, fährt ein Auto. Wir sehen es sehr klein, zu hören ist es hier oben nicht mehr.

Das Wetter ist auch nicht so, dass es viele Menschen hinaustreibt. Erst als wir den steilen Steig durch den Nadelwald verlassen und auf am Rand der Skipiste weiter aufsteigen, sehen und hören wir die ersten Skifahrer, Snowboarder und Rodler. Im Abstieg kommt uns ein Tourengeher entgegen, dann haben wir den Berg wieder für uns alleine.

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Nach einer weiten Runde steigen wir erneut zur Skipiste und zur Skihütte am Rand der Piste auf. Der Gastraum ist gut besucht. Zu gut für uns, die wenigen Tische sind komplett besetzt. So trinken wir unseren Aufwärm-Kaffee draußen auf der Hüttenterrasse. Ein kurzer Besuch, bevor wir uns auf den Rückweg durch den Wald zu unserer Hütte machen.

Ich habe diese Schneeschuhtour genutzt, um ein paar Fotos mit der noch sehr neuen und ungewohnten Kamera zu machen. Nachdem meine Kompaktkamera nach vielen Jahren nun immer deutlichere Ausfallerscheinungen zeigt, habe ich mir eine Sony α6000* gegönnt. Mit dem Kit-Objektiv SEL 16-50* experimentiere ich nun etwas bei den nicht ganz einfachen Lichtverhältnissen und winterlicher Kälte.

Zu Hause gibt es noch ein paar kleinere Lightroom-Korrekturen. Da ist noch viel Luft nach oben, aber mit einigen der Fotos bin ich ganz zufrieden. Besonders die sehr minimalistischen Bilder gefallen mir schon recht gut. Vielleicht sollte ich den Blauschleier doch noch rausnehmen?

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