Winterwanderung durch die Partnachklamm zur Partnachalm

Winterwanderung: Garmisch-Partenkirchen Skistadion – Partnachklamm – Wettersteinalm – Partnachalm – Garmisch-Partenkirchen Skistadion

Eiszapfen, die turmhoch sind und zu Dutzenden zusammengewachen an den Felsen hängen, blauschimmernde Eisvorhänge und Felsen, die scheinbar von einer kalten Glasschicht überzogen sind. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll. Die Partnachklamm im Winter ist ein ganz besonderes Erlebnis. Und obwohl der Weg derselbe ist wie im Sommer, bieten sich völlig andere Eindrücke. Nach der Wanderung durch die Klamm besuchen wir noch zwei Berggasthöfe, die beide eine Sonnenterrasse mit tollem Wetterstein-Panorama bieten.

Wilde Eiszapfen in der Partnachklamm

Wilde Eiszapfen in der Partnachklamm

Im Gegensatz zur Höllentalklamm, die jeden Herbst geschlossen wird, ist die Partnachklamm auch im Winter fast durchgehend geöffnet. Und obwohl die Partnachklamm so tief eingeschnitten und so schmal ist, dass die Sonne kaum eine Chance hat, haben wir uns einen schönen Winter-Sonnentag für die Wanderung ausgesucht. Denn im Anschluss an die Klammwanderung können wir die Wintersonne noch genießen.

Licht- und Schattenspiele kurz vor dem Eingang zur Partnachklamm

Licht- und Schattenspiele kurz vor dem Eingang zur Partnachklamm

Wir beginnen unsere Wanderung am Eissstadion im Ortsteil Partenkirchen. Rechts vom Skistadion führt die Wildenauer Straße direkt zum Beginn der Partnachklamm. Nach knapp zwanzig Minuten stehen wir vor dem Kassenhäuschen. Drei Euro 50 kostet der Eintritt inzwischen, das war doch mal günstiger? Die Vergünstigung für Alpenvereinsmitglieder gibt’s ja schon länger nicht mehr. Aber man sollte sich nicht anstellen, der Preis passt schon. Dafür bekommen wir in der nächsten Dreiviertelstunde wirklich viel zu sehen.

Die ersten großen Eiszapfen in der Partnachklamm

Die ersten großen Eiszapfen in der Partnachklamm

Sofort beginnt das beeindruckende Schauspiel in der Eiswelt der Partnachklamm. Auf der gegenüberliegenden Klammseite hängen riesige Eisgebilde am Fels, mehrere Dutzend Meter sind sie hoch. Sie wachsen über die Felsen und hängen teilweise fast bis in die Partnach hinein. Direkt am Weg hängen mehrere Meter lange Eisvorhänge, selbst in den vielen Tunneln hängen Eiszapfen oder die Felswände sind mit glasklarem Eis überzogen.

Eiszapfen und Blumenkohleis an der gegenüberliegenden Felswand

Eiszapfen und Blumenkohleis an der gegenüberliegenden Felswand

Hoch über uns sehen wir die Eisenbrücke, über die wir später noch gehen werden. Es ist immer wieder sehr beeindruckend, obwohl ich immerhin schon dreimal im Winter hier war. Gegen Ende der Klammwanderung kommt auch die Sonne durch und strahlt einen gefrorenen Wasserfall direkt an. Was für ein Anblick, das lässt sich auf dem Foto gar nicht richtig festhalten.

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Ein gefrorener Wasserfall, genau von der Sonne angestrahlt

Ein gefrorener Wasserfall, genau von der Sonne angestrahlt

Manchmal reicht die Sonne so weit in die Klamm, dass sie die Eiszapfen anstrahlen kann

Manchmal reicht die Sonne so weit in die Klamm, dass sie die Eiszapfen anstrahlen kann

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Eine völlig vereiste Verankerung des Sicherungsseils

Eine völlig vereiste Verankerung des Sicherungsseils

Dieser Eisvorhang ist einer der kleineren in der Partnachklamm

Dieser Eisvorhang ist einer der kleineren in der Partnachklamm

Ein Tunnelfenster am Ende des Klammwegs erlaubt den Blick auf die sonnendurchflutete Partnach

Ein Tunnelfenster am Ende des Klammwegs erlaubt den Blick auf die sonnendurchflutete Partnach

Nach einer knappen Dreiviertel Stunde sind wir am Klammausgang angekommen. Sofort weitet sich das Tal deutlich und wir können in der Sonne sitzen. Einfach schön. Ein Stück unter uns liegt das breite Ufer der Partnach, das im Sommer ein beliebter Picknickplatz zum Sonnenbaden ist. Und im Hintergrund sehen wir die Berge des Wettersteins.

Im Sommer eine beliebte Badestelle: Das Ufer der Partnach, kurz vor dem Beginn der Klamm

Im Sommer eine beliebte Badestelle: Das Ufer der Partnach, kurz vor dem Beginn der Klamm

Unser Weg soll uns zunächst zur Wettersteinalm am Vordergraseck führen. Vielleicht gehen wir von dort hoch zum Eckbauer, vielleicht aber auch zur Partnachalm. Also gehen wir erst einmal das kurze Stück oberhalb der Partnach entlang, bis zur ersten Abzweigung nach links. Der Weg hoch zum Vordergraseck führt über viele Stufen etwa 130 Meter bergauf. Wir gehen auf Schnee, aber der Weg ist gut geräumt und mit Splitt gestreut, so dass man wirklich problemlos hochkommt.

Der Aufstieg zum Vordergraseck und der Wettersteinalm ist gut geräumt

Der Aufstieg zum Vordergraseck und der Wettersteinalm ist gut geräumt

Ober auf der Almfläche scheint die Sonne. Damit ist auch klar, dass wir auf der Wettersteinalm, der ersten Alm am Vordergraseck, schön in der Mittagssonne sitzen und das Bergpanorama betrachten. Gibt es einen besseren Platz für eine Russnhalbe im Winter? Wahrscheinlich nicht.

Die Wettersteinalm am Eckbauer und der Blick zum Wettersteingebirge

Die Wettersteinalm am Eckbauer und der Blick zum Wettersteingebirge

Doch irgendwann können wir uns losreissen und gehen weiter, direkt auf das große Hotel Vordergraseck zu. Etwa auf halbem Weg zweigt nach links der Pfad zur Eisenbrücke ab. Der ist schon rutschiger, aber wir lassen die Grödel doch im Rucksack. Wieder über einige Stufen und Serpentinen führt der Weg ein paar Meter bergab zur Eisenbrücke, die die Partnachklamm überspannt.

Auf der eisernen Brücke über die Partnachklamm

Auf der eisernen Brücke über die Partnachklamm

Der Blick in die Klamm ist beeindruckend. So tief unter uns liegt der Weg, über den wir kurz zuvor gegangen sind. Auf dem Foto wirkt es leider gar nicht. Ein weiterer Grund, es sich live anzusehen!

Blick zurück auf die Eiserne Brücke

Blick zurück auf die Eiserne Brücke

Auf der anderen Seite der Brücke steigen wir durch den Wald in einigen Serpentinen hinauf zur Partnachalm. Auch die Partnachalm hat einen schöne Sonnenterrasse. Die Aussicht auf die Wettersteinwand ist nochmal besser als auf der Wettersteinalm.

Die letzten Meter auf dem Weg zur Partnachalm

Die letzten Meter auf dem Weg zur Partnachalm

Aber es ist schon später, so dass es doch merklich kälter wird, als die Sonne hinter den Bäumen steht. Umso besser ist es im Gastraum der Alm, hier ist gut eingeheizt.

Super Aussicht von der Terrasse der Partnachalm

Super Aussicht von der Terrasse der Partnachalm

Von der Partnachalm können wir zur Kochelbergalm wandern oder mit Leihschlitten hinunterrodeln, aber heute gehen wir zu Fuß hinab.

Was für ein großartiges Panorama an der Partnachalm

Was für ein großartiges Panorama an der Partnachalm

Der Weg, der gleichzeitig als Rodelbahn genutzt wird, führt uns in einer guten halben Stunde hinab zum Kraftwerk. Von dort sind es nur noch zehn Minuten zurück bis zum Olympia-Eisstadion. Auf dem Weg sehen wir noch die neue Sprungschanze, die jetzt genau von der Sonne angestrahlt wird.

Dauer und Schwierigkeit:
Vom Olympia-Eisstadion zur Klamm gehen wir etwa 20 Minuten auf der Teerstraße, dann etwa 30-45 Minuten durch die Klamm. 20 Minuten hinauf zum Vordergraseck. Von dort über die Eisenbrücke zur Partnachalm sind es etwa 45 Minuten. Ebenfalls 45 Minuten sollte man für den Rückweg zum Olympiastadion rechnen.

Höhenangaben:
Garmisch-Partenkirchen: ca. 700 m
Vordergraseck / Wettersteinalm: 900 Meter
Partnachalm: 1050 Meter

Essen und Trinken:
Kurz vor der Partnachklamm ist der Gasthof Partnachklamm. Auf dem Vordergraseck gibt es neben dem gleichnamigen Hotel die Wettersteinalm und den Hanneslabauern. Wir haben die Wettersteinalm besucht, auf der es Kuchen und kleinere Essen gibt. Die Partnachalm, auf der wir ebenfalls waren, ist schon ein Stück größer als die Wettersteinalm.

Wo muss ich besonders aufpassen?
In der Partnachklamm muss man auf jeden Fall aufpassen, vor allem mit Kindern. Erwachsene sollten vor allem in den Tunneln auf die niedrige Kopfhöhe achten. Die Wege hinauf zum Vordergraseck, hinab zur Eisenbrücke und hinauf zur Partnachalm sind steil und können glatt sein, auch wenn sie gut geräumt und mit Splitt gestreut sind. Für den Notfall kann man Grödel mitnehmen. Wanderstöcke sind ebenfalls empfehlenswert.

Ist der Weg für Kinderwagen geeignet?
Nein. Die Partnachklamm sowieso nicht. Auch den Weg zur Partnachalm sollte man sich im Winter mit Kinderwagen sparen. Im Sommer ist es möglich.

Wie komme ich hin?
Mit dem Zug: Von München aus in etwa anderthalb Stunden bis Garmisch-Partenkirchen. Weiter mit dem Ortsbus zum Olympiastadion. Oder entlang des Wanderweges entlang der Almwiesen zum Stadion laufen.

Mit dem Auto: Von München aus auf der Autobahn A95 und der Bundesstraße B2 nach Garmisch-Partenkirchen. Nach dem Farchanter Tunnel nach Partenkirchen fahren und der Ausschilderung zum Olympiastadion folgen. Für 2,50 Euro am Tag kann man dort parken.

Links:
Die Homepage der www.partnach-alm.de
Weitere Infos zur Partnachklamm bei Partnachklamm-Info
Homepage von Garmisch-Partenkirchen
Mehr Fotos der winterlichen Partnachklamm findet Ihr in den Artikeln auf Familienschnack und bei Gipfelglück.

Buchtipps und Wanderkarte:

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7 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Danke für die tolle Idee. Über Partnachklamm habe ich noch gar nicht nachgedacht und 3,50 EUR lohnen sich auf jeden Fall um solch tolle Bilder schießen zu können. Vielleicht werde ich gegen Jahresende mal hingehen um neue Fotos zu schießen. Vielen Dank für die Bilder und den ausführlichen Bericht!

  2. Das ist mal eine sehr schöne Information. Meist wir immer nur von der Patnachklamm im Sommer berichtet. Morgen will ich dann da mal hin.

  3. Hallo! kann mir jmd sagen, wie das mit den Leihschlitten funktioniert? Gibt es dazu einen Anbieter, den ich kontaktieren kann?

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