Swix Sonic Wanderstöcke

Test Swix Sonic Aluminium-Wanderstöcke

Wanderstöcke gehören zur Grundausstattung beim Wandern. Beim Bergabgehen helfen sie nicht nur beim Balancehalten und zum Abstützen, sie sind auch eine echte Erleichtung für die Kniegelenke. Beim Bergaufgehen und bei Querungen helfen sie über anspruchsvollere Passagen hinweg. Seit einigen Wochen bin ich mit neuen Wanderstöcken in den Bergen unterwegs. Über das Outdoor Blogger Network OBN habe ich die Swix Sonic Mountain Wanderstöcke zum Testen erhalten, die ich in den Alpen und im Urlaub auf Korsika getestet habe.

Ich habe die Swix Sonic Aluminium-Wanderstöcke getestet

Ich habe die Swix Sonic Aluminium-Wanderstöcke getestet

Seit Beginn meiner alpinen Wanderzeit bin ich mit Stöcken unterwegs. Alle meine Wanderstöcke waren bisher längenverstellbare dreiteilige Aluminumstöcke mit Schraub- oder Klemmverschluss.

Angefangen habe ich mit den Modellen eines bekannten Outdooranbieters, der nebenher auch Kaffee verkauft (Ihr wisst, wen ich meine?). Mit diesen Billigmodellen bin ich einige Jahre wirklich gut durch die Berge gekommen, bis sich dann die Gummigriffe gelöst haben und am Griff runtergerutscht sind.

Danach habe ich auf die Modelle des Marktführers LEKI gesetzt. Erst Alustöcke mit Korkgriff, von denen mir gleich bei der ersten Tour einer umgeknickt und gebrochen ist. Was für eine Ironie, da läufst Du jahrelang problemlos mit den Kaffeeröstermodellen durch die Berge und bei der ersten Tour mit richtigen Stöcken zerhaut es einen. Aber der Stock wurde problemlos auf Garantie repariert und ist mittlerweile seit Jahren bei uns im Gebrauch.

Für meinen Sohn habe ich dann Stöcke mit einem Klemmverschluss gekauft, weil ich den für Kinder leichter zu bedienen finde als die Drehverschlüsse. Mittlerweile nutze ich diese Stöcke aber häufig selbst, weil ich den Klemm-Mechanismus auch ganz praktisch finde. Leider haben diese Stöcke Gummigriffe statt Kork.

Aluminium oder Karbon?

Jetzt also die Swix Sonic Mountain Stöcke. Wieder sind es Stöcke aus Aluminium. Warum nehme ich wieder Aluminium und nicht das deutlich leichtere Karbon? Das kommt möglicherweise von dem zuvor erwähnten Stockbruch. Der Stock hat sich damals relativ langsam verbogen, so dass ich nicht gestürzt bin, sondern noch eine Reaktionszeit hatte. Ein Karbonstab wäre mit einem schnellen Ruck zerbrochen und ich wäre wahrscheinlich gestürzt.

Die Swix Sonic fast in ganzer Pracht

Die Swix Sonic fast in ganzer Pracht

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Karbonstöcke sind empfindlicher gegen Stöße, bei denen sich Mikrorisse bilden können, die dann letztlich irgendwann zum Stockbruch führen. Daher greife ich lieber auf die etwa 200 Gramm schwereren Alustöcke zurück. Das ist meine ganz subjektive Sicht, andere Wanderer schwören auf Karbonstöcke.

Wer ist Swix?

Bevor ich die Stöcke zum Test angeboten bekam, war mir der Hersteller Swix völlig unbekannt. Mittlerweile weiß ich natürlich, dass Swix schon 1946 in Norwegen gegründet wurde, also eine echte Traditionsfirma ist. Swix ist im norwegischem Familienbesitz der FERD AS, zu der auch die Marken TOKO und Lundhags gehören.

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Wanderglück: Auf einer Tour in den Berchtesgadener Alpen habe ich dieses einzelne Edelweiß gefunden

Wanderglück: Auf einer Tour in den Berchtesgadener Alpen habe ich dieses einzelne Edelweiß gefunden

Und Swix ist sogar Weltmarktführer bei Stöcken. Allerdings nicht bei Wanderstöcken, sondern im Skibereich. Dort bieten die Norweger Stöcke für Alpinski und Nordischen Skisport an. Da wundert es dann auch nicht mehr, dass ich sie bisher nicht kannte, weil ich kein Skifahrer bin. Weiter bietet Swix spezielle Stöcke für Nordic Walking und für Rollski an. Und nun auch Wander- bzw. Trekkingstöcke.

Die Swix Sonic Mountain Wanderstöcke

Der erste Eindruck der Stöcke: Gut sehen sie aus. Sofort fallen die großen Korkgriffe auf, die insgesamt 27 Zentimeter lang sind. Oben gebogen mit einem kleinen Griffkopf, dazu leicht ergonomisch ausgeformten Handgriffen. An manchen Wegstücken muss man den Stock auch mal kürzer nehmen, zum Beispiel beim Queren von Berghängen oder an Steilstufen. Dafür greift man den Stock dann etwas tiefer, wofür manche Stöcke extra tief herunter gezogene Griffe haben. So auch die Swix Stöcke, bei denen der Korkgriff weit nach unten gezogen ist.

Die langen Korkgriffe liegen sehr angenehm in der Hand

Die langen Korkgriffe liegen sehr angenehm in der Hand

Der Kork stammt übrigens zu 100% von Korkeichen aus Portugal und wird in Österreich zu Griffen verarbeitet. Das ist natürlich deutlich teurer als Grffe aus Kunststoff. Ich finde aber Griffe aus Kork sehr viel angenehmer zu greifen.

Ich glaube auch, dass die Hände weniger schwitzen als bei Kunststoffgriffen. Dass es ein nachwachsender Rohstoff ist und man bäuerliche Strukturen im relativ armen Portugal unterstützt, ist ebenfalls ein Punkt, den ich sehr positiv finde.

Silbernes Aluminium und rote Dreiecke: Sieht gut aus, oder?

Silbernes Aluminium und rote Dreiecke: Sieht gut aus, oder?

Unterhalb der Korkgriffe sind die dreiteiligen, silbernen Aluminiumstangen sichtbar. Die obere Stange ist mit einem Muster aus Dreiecken in verschiedenen Rottönen und hellblau verziert, was sehr modern aussieht, wie ich finde. Dazwischen steht der Schriftzug “Swix Sonic”.

Längenverstellung mit dem Swix-Sonic System

Der weist gleich auf die metallisch rot leuchtenden Sonic-Verschlüsse hin, die mit schwarzem Gummi überzogen sind. Der Verschluss sieht auf den ersten Blick ähnlich aus wie die bekannten Drehverschlüsse anderer Hersteller. Beim Swix Sonic System lassen sich aber die drei Stockelemente sehr leicht komplett auseinandernehmen und wieder zusammensetzen. Gegen ungewolltes komplettes Auseinandernehmen hilft eine Anschlaghülse, die Widerstand leistet.

Der Schraubverschluss der Swix Sonic aus der Nähe betrachtet

Der Schraubverschluss der Swix Sonic aus der Nähe betrachtet

Der Drehmechanismus ist intuitiv zu bedienen und lässt sich sehr fest schließen. Bisher ist es mir noch nicht passiert, dass sich mir ein Stock ungewollt zusammenschiebt.

Auch ein ungewolltes Öffnen wie ich es bei dem Schnallensystem, allerdings selten, festgestellt habe, hatte ich hier noch nicht. Das sollte auch eigentlich kaum möglich sein, da der Verschluss keine Möglichkeiten des Verhakens bietet.

Die Stockspitzen mit dem kleinen Teller

Die Stockspitzen mit dem kleinen Teller

Etwas ungewohnt finde ich die Längeneinstellung der Stöcke. Von meinen anderen Stöcken bin ich es gewohnt, auf dem mittleren und dem unteren Segment eine Zentimenterskala zu finden. Damit stelle ich beide Segmente auf 130 cm ein und habe entsprechend lange Stöcke.

Bei den Swix-Stöcken hat nur das untere Segment eine Skala. Das mittlere Segment zieht man heraus, bis der Schriftzug “Mountain” sichtbar wird. Die individuelle Längenverstellung erfolgt dann hauptsächlich über das untere Segment. Das geht auch, aber mir gefällt die andere Methode besser.

Im eingezogenen Zustand hatten bei meinen Stöcken sie unteren Segmente ein paar Zentimeter Spiel. Das ist nicht wirklich störend, aber ich fand es etwas irritierend.

Griffschlaufen

In den Griff integriert sind Griffschlaufen, die mit einem Klettverschluss in der Länge variiert werden können. Da ich die Schlaufen meistens nicht nutze oder die Schlaufe nur über die Finger, aber nicht bis zum Handgelenk ziehe, ist mir die Verstellmöglichkeit nicht so wichtig. Wer sie nutzen möchte, kann die Schlaufen einige Zentimeter in der Länge verstellen.

Vor der korsischen Badegumpe: Die Korkgriffe der Swix Stöcke mit der Handschlaufe

Vor der korsischen Badegumpe: Die Korkgriffe der Swix Stöcke mit der Handschlaufe

Spitze und Teller

Die Swix Sonic Mountain Wanderstöcke haben einen kleinen Kunststoffteller, der fest sitzt, aber leicht über das Drehgewinde abgeschraubt werden kann. Das Gewinde ist dabei so lang, dass der Teller sicht nicht selbst lösen sollte. Große Schneeteller werden nicht mitgeliefert, das wäre noch ein schöner Rundumservice. Allerdings muss man diese auch bei anderen Herstellern extra kaufen.

Die Metallspitzen der Swix Sonic

Die Metallspitzen der Swix Sonic

Dafür gibt es große abgerundete Gumminoppen, die man über die Spitze ziehen kann. So kann man die Stöcke auch auf Asphalt nutzen oder die Gumminoppen als Schutz aufziehen, um in der Bahn nicht versehentlich den Nebenmann zu stechen.

In der Praxis

Ich habe die Swix Sonic Wanderstöcke in den bayerischen Alpen und auf Korsika getestet. Der lange und zum Teil steile Abstieg vom Heimgarten nach Ohlstadt mit wechselnden Untergründen von Beton und Aphalt über harten und auch matschigen Boden war hier eine sehr gute Teststrecke. Die Stöcke haben sich dort tadellos geschlagen, sie waren jederzeit fest und sicher zu handhaben und haben eine gute Stabilität. Auf dem Betonplattenboden im oberen Teil der Strecke und zum Schluss auf Asphalt hätte ich mir eine leichte Dämpfung der Stockspitzen gewünscht.

Auf diesen korsischen Felsplattenwegen könnte man schon die Gummipuffer über die Spitzen ziehen

Auf diesen korsischen Felsplattenwegen könnte man schon die Gummipuffer über die Spitzen ziehen

In den ziemlich extremen Temperaturen auf Korsika konnten die Korkgriffe ihre Stärken ausspielen. Die Stöcke blieben jederzeit griffig und auch das Griffgefühl fand ich sehr angenehm, selbst bei längerem Tragen. Ich glaube, dass ich mit Kunststoffgriffen ein deutlich schwitzigeres Gefühl in den Händen gehabt hätte.

Technisch und von der Verarbeitung sind die Stöcke erstklassig, vor allem das Schraubsystem zur Längenverstellung ist einfach zu bedienen und sitzt sehr fest, so dass ich den Stöcken jederzeit vertrauen konnte, auch wenn ich mich auf sie gestützt habe. Falls es einmal zu einem Stockbruch kommen sollte, kann man die einzelnen Stocksegmente nachbestellen, muss also keine neuen Stöcke kaufen.

Preislich liegen die Swix Sonic mit etrwa 120 Euro eher im oberen Segment, dafür bekommt man aber auch sehr hochwertige Stöcke, die ich Euch durchaus sehr empfehlen kann. Für mich sind die sehr langen Korkgriffe das Highlight der Swix-Stöcke. Schaut sie Euch auf jeden Fall an, wenn Ihr neue Stöcke aussucht. Ich gebe meine auf jeden Fall nicht wieder her!

Positiv:

  • Korkgriffe mit langem Griff
  • Angenehmes Handgefühl
  • Sehr gute Fixierung der Segmente
  • stabil auch unter Belastung
  • Einzelteile austauschbar
  • Hergestellt in Europa

Negativ:

  • Zentimeterskala ist gewöhnungsbedürftig
  • Unteres Stockglied hat eingeschoben etwas Spiel
  • Keine Schneeteller mitgeliefert

Ausstattung: AT302-00 SWIX SONIC MOUNTAIN Wanderstock

  • Dreiteiliger Aluminiumm Wanderstock
  • Schraubverstellung mit SWIX Sonic-Verschlusssystem
  • Griffe aus Naturkork
  • Gewicht: 531 Gramm (gewogen)
  • Minimale Länge: 62 cm (gemessen)
  • Maximale Länge laut Skala: 140 Zentimeter
  • Preis: ca. 120 Euro

Swix Sonic Wanderstöcke kaufen
Die von mir getesteten Swix Sonic Wanderstöcke, aber auch andere Modelle, könnt Ihr im Sport-Fachhandel oder bei Online-Outdoorshops wie Bergfreunde.de (Affiliate-Link) kaufen.

Kann ich empfehlen: Die Swix Sonic Aluminium-Wanderstöcke

Kann ich empfehlen: Die Swix Sonic Aluminium-Wanderstöcke

Sponsorenhinweis zum Artikel: Durch eine Kooperation mit dem Outdoor Blogger Network OBN und dem Hersteller Swix wurden mir die Swix Sonic Wanderstöcke für den Test zur Verfügung gestellt und ich erhalte eine Aufwandsentschädigung für den Artikel. Der Artikel gibt meine persönlichen Testeindrücke wieder.

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1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Wenn ich diese schönen Bilder sehe bekomme ich wieder große Lust auf das Bergsteigen. Die Wanderstöcke sehen auch sehr hochwertig aus, ich habe bei meinen Touren auch gelegentlich welche verwendet.
    Wo wurden denn die Fotos gemacht?

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