Auf die Berge will ich steigen

Zum 225. Geburtstag von Heinrich Heine

Vor 225 Jahren, am 13. Dezember 1797, wurde Heinrich Heine in Düsseldorf geboren, Der Stadt, die auch meine Heimatstadt ist. Gesichert ist dieses Geburtsdatum nicht, wird aber heute allgemein angenommen. Seine Kindheit und frühe Jugend verbrachte Heinrich Heine in Düsseldorf.

Das Heine-Monument am Düsseldorfer Schwanenmarkt

Das Heine-Monument am Düsseldorfer Schwanenmarkt

Später lebte er in Frankfurt und Hamburg, studierte in Bonn, Göttingen und Berlin. Als politischer Schriftsteller wurde Heine von der Zensur verfolgt und einige seiner Werke wurden verboten. Von Nationalisten und Antisemiten angefeindet verließ er im Jahr 1831 Deutschland und ging ins Exil nach Paris, wo er bis zu seinem Tod 1856 lebte und als Schriftsteller arbeitete. Das Grab Heinrich Heines befindet sich auf dem Pariser Friedhof Montmartre.

Das bekannte Bergzitat „Auf die Berge will ich steigen“ stammt aus dem Prolog der „Harzreise“. Dieser Reisebericht über die Wanderung des Heines in seiner kurzen Zeit als Student in Göttingen beinhaltet viele Naturschilderungen, wie sie für die Romantik typisch sind.

Sie ist aber auch voll von ironischen und sarkastischen Anspielungen und Beschreibungen der zeitgenössischen Politik und Gesellschaft. Unter anderem auch mit einer sehr unschmeichelhaften Beschreibung der Stadt Göttingen und ihrer Bewohner.

Auch der Prolog verbindet Naturschilderungen und die Kritik an den glatten Herren und Frauen der Gesellschaft, auf die man vom Berg herabschauen kann.

Schwarze Röcke, seidne Strümpfe,
Weiße höfliche Manschetten,
Sanfte Reden, Embrassieren –
Ach, wenn sie nur Herzen hätten!

Herzen in der Brust, und Liebe,
Warme Liebe in dem Herzen –
Ach, mich tötet ihr Gesinge
Von erlognen Liebesschmerzen.

Auf die Berge will ich steigen,
Wo die frommen Hütten stehen,
Wo die Brust sich frei erschließet,
Und die freien Lüfte wehen.

Auf die Berge will ich steigen,
Wo die dunkeln Tannen ragen,
Bäche rauschen, Vögel singen,
Und die stolzen Wolken jagen.

Lebet wohl, ihr glatten Säle!
Glatte Herren! glatte Frauen!
Auf die Berge will ich steigen,
Lachend auf euch niederschauen.

Ebensfalls von Heinrich Heine ist das bekannte Gedicht der Lorelei (oder Loreley). Die Lorelei, auf einem Berg am Rhein sitzend, betörte die Schiffer durch ihr goldenes Haar und ihren Gesang. So sehr, dass sie nur in die Höhe schauten und nicht auf die Felsenriffe, bis sie mit ihrem Kahn von den Wellen des Rheins verschlungen wurden. Und das hat mit ihrem Singen die Lorelei getan.

Seit dem Jahr 1988 trägt die Universität Düsseldorf den Namen Heinrich-Heine Universität. Heines Geburtshaus in der Bolkerstraße 53 wurde 1991 von der Stadt Düsseldorf gekauft. Dort befindet sich eine Buchhandlung mit Literaturtreff, in der kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Zu Heines 125. Todestag im Jahr 1981 wurde das Heine-Monument des Bildhauers Bert Gerresheim auf dem Schwanenmarkt am südlichen Ende der Carlstadt aufgestellt. Das Denkmal, dessen Grundlage Heines Totenmaske war, war aufgrund seiner Gestaltung in der Stadt sehr umstritten. Es gibt noch weitere Heine-Denkmäler in Düsseldorf, aber das von Bert Gerresheim ist sicher das bekannteste.

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Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zumute. Ich bin dort geboren, und es ist mir, als müßte ich gleich nach Hause gehn. Und wenn ich sage nach Hause gehn, so meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worin ich geboren bin.

Weitere Informationen zu Heinrich Heine findet Ihr auf der Website der Stadt Düsseldorf und auf dem Portal Rheinische Geschichte.

Einen Überblick über Heine im heutigen Düsseldorf bietet ebenfalls duesseldorf.de: Auf den Spuren von Heinrich Heine. Werke von Heinrich Heine könnt Ihr auf projekt-gutenberg.org lesen.

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1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Heine zählt zweifellos zu meinen Lieblingsschriftstellern, und euer Artikel hat seine inspirierende Energie und Liebe zur Natur wunderbar eingefangen. “Auf die Berge will ich steigen” ist nicht nur ein Zitat, sondern auch ein Aufruf, die majestätische Schönheit der Natur zu erkunden. Vielen Dank für diese erhebende Lektüre!

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