Buch: Stefan Herbke – Himmlische Hütten in Nord-, Ost- und Südtirol
„Hütten sind weit mehr als nur alpine Refugien, die ein Dach über dem Kopf bieten. Sie erzählen Geschichten und Geschichte, sind Wirkungsorte echter Typen und Ausgangsorte für Bergabenteuer“. So schreibt es der bekannte Bergautor Stefan Herbke. Und wer schon einmal auf einer Berghütte übernachtet hat, wird sicher zustimmen. 30 Berghütten in Tirol stellt Stefan Herbke in seinem Buch vor.
Wer in den bayerischen und tiroler Alpen wandert und sich ab und zu ein Tourenbuch kauft, hat oft auch ein oder mehrere Bücher von Stefan Herbke im Regal stehen. In seinem neuesten Buch „Himmlische Hütten in Nord-, Ost- und Südtirol“* stehen aber nicht die Wanderungen im Vordergrund, sondern Berghütten.
In dem Buch im mittelgroßen Format stellt er 30 tiroler Berghütten vor, von der kleinen Grohmannhütte mit gerade einmal acht Schlafplätzen bis zur großen Nürnberger Hütte mit 130 Schlafplätzen.
Die altehrwürdige Berliner Hütte, ein stattliches Berghotel mit Kronleuchtern im Speisesaal, die für das betuchte Publikum der Kaiserzeit erbeut wurde, ist ebenso vertreten wie moderne Hütten, die erst vor wenigen Jahren ihren Vorgängerbau ersetzt haben. Zum Beispiel das Brunnenkogelhaus, die moderne Edelrauthütte oder die sowohl vom Standort als auch architektonisch speaktakuläre Santnerpasshütte im Rosengarten.
Über 150 Hütten hat Stefan Herbke schon besucht, wie er schreibt. Daraus hat er, ganz subjektiv, 30 Hütten ausgesucht, die ihm besonders gefallen. Man merkt beim Lesen schnell, dass die Hütten eine Geschichte erzählen müssen. Oder der Wirt. Oder die Umgebung. Etwas besonderes haben alle im Buch vorgestellten Hütten.
Das Meissner Haus unserer Nachbarsektion Ebersberg-Grafing bietet als Besonderheit Umfangreiche Angeboet für Bergferien für Familien an. In der Zwickauer Hütte ist, neben den Ausblicken auf 3000 Metern Höhe, der Wirt das Ziel. Und eine bewegte Geschichte hat sie auch noch.
Jede Hütte wird auf drei bis vier Doppelseiten vorgestellt. Die erste Seite zeigt immer die Hütte in der Landschaft. Mal vor allem das Gebäude, wie bei der Nürnberger Hütte, mal vor allem die Landschaft, in der man die Hütte fast suchen muss, wie bei der Coburger Hütte. Eine tolle Perspektive übrigens, aus der ich diese Hütte noch nicht kannte!
Der Textteil zur Hütte ist ebenfalls gut und reich bebildert, so dass die Texte nicht zu lang werden, aber dennoch ihre Geschichte erzählen und Hütte und Wirtsleute vorstellen können.
Jede Hüttenvorstellung endet mit dem „Facts“-Kasten. Hier stehen alle wichtigen Daten wie Kontaktmöglichkeiten, Öffnungszeiten und die Anzahl der Schlafplätze.
Dazu die Hüttenschmankerl und Angaben zum Komfort, den die Hütte bietet. Der Komfort fällt bekanntlich sehr unterschiedlich aus. Und manchmal fällt er ganz aus.
Informationen zur Anreise, den Hüttenzustiegen und Tourenmöglichkeiten mit einer kleinen Übersichtskarte runden den Facts-Teil ab. Diese können einen Tourenführer und die Wanderkarte nicht ersetzen, sondern geben nur erste Hinweise darauf, welche Touren von der Hütte aus möglich sind.
Das Buch ist, wie ich es vom Tyrolia-Verlag kenne, sehr schön gestaltet, hat tolle Fotos und Texte, die gut zu lesen sind und Spaß auf die Hütten machen. Ein Buch, um Anregungen für die nächste Hüttenwanderung zu bekommen, aber auch eines, das man gut an Wanderfreunde verschenken kann.
Ihr könnt Euch auch selbst einen Eindruck vom Buch machen. In einer Leseprobe könnt Ihr die Beiträge zum Wildseeloderhaus, zur Dalfazalm und zur Badener Hütte lesen. Und natürlich das Inhaltsverzeichenis mit allen 30 Hütten.
Dass das Wildseeloderhaus im Buch vorgestellt wird, freut mich, weil ich diese Hütte in diesem Jahr zum ersten Mal besuchen will. Da ist das eine passende Einstimmung!
Himmlische Hütten in Nord-, Ost- und Südtirol
Stefan Herbke
208 Seiten
Tyrolia Verlag
ISBN: 978-3-7633-3419-3
35,00 €
Bei amazon.de*: Himmlische Hütten in Nord-, Ost- und Südtirol
Ich habe das Buch vom Verlag als Rezensions- und Belegexemplar erhalten.