Über den Pfanngraben zum Rotwandhaus

Wanderung: Waitzingeralm – Pfanngraben – Kümpflalm – Rotwandhaus – (Rotwand) – Spitzingsee

Es gibt ja eine ganze Anzahl von Wegen vom Spitzingsee auf die Rotwand. Man kann mit der Taubensteinbahn fahren und vom Taubenstein zur Rotwand wandern. Oder die Fahrstraße zum Rotwandhaus hochwandern. Aber der schönste Weg, den ich bisher gegangen bin, führt über den Pfanngraben und die Kümpflalm.

Da geht's heute hin: Das Rotwandhaus, zu dem wir vom Spitzingsee aus wandern

Da geht’s heute hin: Das Rotwandhaus, zu dem wir vom Spitzingsee aus wandern

Wir starten am Parkplatz an der Kirche im Ort Spitzingsee. Wer mit der Bayerischen Regiobahn bis Neuhaus gefahren ist und dann in den Bus zum Spitzingsee umgestiegen ist, steigt hier nochmal um. Wir könnten jetzt der Straße in die Valepp folgen, an der Albert-Link-Hütte und dem Abzweig zum Blecksteinhaus vorbei. Aber am Anfang der Wanderung gleich über die Teerstraße laufen? Da nehmen wir lieber den Bus bis zur Waitzingeralm.


Gleich zu Beginn der Wanderung treffen wir auf eine Kuhherde

Gleich zu Beginn der Wanderung treffen wir auf eine Kuhherde

Hier geht es aber auch gleich bergauf. Der schöne Weg 646 führt an Wiesen entlang durch den Pfanngraben. Der Bach ist Anfangs noch fast auf gleicher Höhe wie der Weg. Schnell aber führt der Weg bergauf und der Bach liegt immer tiefer unter uns.

Kleine Wasserfälle und Gumpen im Pfanngraben

Kleine Wasserfälle und Gumpen im Pfanngraben

In vielen Stufen fällt das Wasser in tiefgrüne Gumpen. Eigentlich mag man gleich reinspringen, aber wir wollen ja weiter hoch. Eine ganze Zeit lang ist der Weg noch recht breit, dann wird er aber doch schmaler. Und der Bach liegt immer tiefer.

Hier ist der Weg durch den Pfanngraben noch recht breit

Hier ist der Weg durch den Pfanngraben noch recht breit

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Jetzt heißt es aufpassen, vor allem, wenn man mit kleinen Kindern wandert. Tief unter uns windet sich der Bach und die Wasserfälle sehen toll aus. Aber direkt neben dem Weg fällt der Fels steil ab. Es sind vielleicht 20 oder 30 Meter, der Blick von oben in die enge Schlucht ist schon sehr beeindruckend. Runterfallen sollte man hier aber nicht.

Dann wird der Weg plötzlich richtig schmal. Weiter geht es, mit einer ganz leichten Steigung, am Wald entlang. Und plötzlich ist der Bach wieder auf gleicher Höhe mit dem Weg. Eine letzte Möglichkeit, die Füße in den Bach zu halten oder einen Staudamm zu bauen, bevor wir tiefer in den Wald gehen. Jetzt wird der Weg zum Bergpfad.

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Ein steiler, steiniger Pfad

Ein steiler, steiniger Pfad

Sofort geht es über ein paar Felsbrocken steil bergauf. Der Weg führt jetzt teilweise über große Wurzeln, ist mal richtig steil, dann wieder flacher. Mehrmals überqueren wir kleine Bäche. Mal mit, mal ohne Brücke. Aber wo die Brücke fehlt, liegen genug große Felsen herum, auf denen wir die Bäche überqueren.

Bachquerung mit Brücke …

Bachquerung mit Brücke …

Mit der Zeit spüren wir schon, dass der Weg nun deutlich steiler ist als zu Beginn der Wanderung, obwohl wir nicht besonders schnell gehen. Aber der Weg ist toll, es gab bisher viel zu sehen, auch hier im Wald.

… Bachquerung ohne Brücke

… Bachquerung ohne Brücke

Plötzlich haben wir auch einen Ausblick auf die Berge rund um den Spitzingsee. Jetzt sind wir nahe am Waldrand, kurz vor der Kümpflalm. Auf einer großen Lichtung liegen einige große Baumstämme herum, die sich als Sitzbank eignen. Ein sehr guter Platz für eine Brotzeit!

Kurz vor der Kümpflalm gibt's erstmal eine Brotzeit

Kurz vor der Kümpflalm gibt’s erstmal eine Brotzeit

Denn wir haben jetzt noch den Aufstieg über die Kümpflalm und Kümpflscharte vor uns, bevor wir am Rotwandhaus sind. In der Sonne wird das nochmal recht anstrengend, da tut eine Pause gut. Und das Rotwandhaus, das wir hier zum ersten Mal sehen können, sieht noch sehr klein und sehr weit weg aus.

Weiter Blick über die Kümpflalm hinweg auf die Berge

Weiter Blick über die Kümpflalm hinweg auf die Berge

Über die weite Almfläche der Kümpflalm geht es dann weiter, erst wieder leicht bergauf, dann zieht es mächtig an. Durch die Kümpflscharte führt der schmale Steig steil bergauf. Es lohnt sich allerdings, ab und zu anzuhalten. Die Aussicht von hier ist großartig. Unten die Almwiesen der Kümpflalm, im Hintergrund die Schlierseer Berge. In einem großen Bogen gehen wir dann von Südosten auf das Rotwandhaus zu.

Von der Kümpflalm aus sehen wir das Rotwandhaus

Von der Kümpflalm aus sehen wir das Rotwandhaus

Muss man viel zum Rotwandhaus sagen? Es ist wohl eine der bekanntesten Berghütten der Münchner Hausberge. Gerade frisch renoviert bietet es nun etwas mehr Platz. Ob drinnen oder draußen, gut sitzen, essen und trinken kann man überall. Entsprechend gut besucht ist es an Wochenenden. Für die Essensbestellung sollte man lieber etwas Zeit einplanen. Dafür schmeckt es dann auch richtig gut!

Wie bei schönem Wetter üblich ist das Rotwandhaus gut besucht

Wie bei schönem Wetter üblich ist das Rotwandhaus gut besucht

Dann folgt das gemütliche Abhängen auf den Wiesen vor dem Haus. Wieder mit Panoramablick auf die Berge. Hier könnte man stundenlang liegen. Den etwa zwanzig Minuten kurzen Aufstieg zum Gipfel der Rotwand sparen wir uns heute.

Der Gipfel der Rotwand. Könnt man auch noch schnell machen …

Der Gipfel der Rotwand. Könnt man auch noch schnell machen …

Wir waren alle schon mehrfach oben und können schon vom Haus aus das Gedränge auf dem Gipfelplateau sehen. Da liegen wir lieber noch länger im Gras.

Wir liegen in der Wiese und genießen das Alpenpanorama

Wir liegen in der Wiese und genießen das Alpenpanorama

Bergab nehmen wir dann den Fahrweg. Eigentlich wäre der Weg über Kümpflscharte und Pfanngraben viel schöner, aber jetzt wandern wir auf dem kürzeren Weg hinunter zum Spitzingsee. An einer Stelle können wir auf einem schmalen Steig durch den Wald eine Serpentine auslassen, aber sonst führt der Weg auf dem Versorgungsweg des Rotwandhauses bergab.

Ein kleiner Wasserfall am Wegesrand

Ein kleiner Wasserfall am Wegesrand

Am Schluss der Wanderung kommen wir an der alten Wurzhütte vorbei, hier kann man noch einmal gut im Gastgarten einkehren. Jetzt sind wir wieder im Ort Spitzingsee. Direkt hinter der Brücke mit dem Sperrwerk liegt ein kleiner Grasstrand. Ideal, um nochmal die Füße ins kalte Wasser des Sees zu halten, bevor es wieder nach Hause geht.

Dauer und Schwierigkeit:
Der Weg von der Waitzingeralm zum Rotwandhaus über den Weg 646 ist mit drei Stunden angegeben. Das ist recht großzügig gerechnet. Obwohl wir eher gemütlich gegangen sind, haben wir mit Pause etwa drei Stunden gebraucht. Bergab über den Weg 645 kann man mit etwa eineinhalb Stunden rechnen.

Höhenangaben:
Waitzinger-Alm: ca. 1000 Meter
Rotwandhaus: 1737 Meter
Gipfel Rotwand: 1884 Meter
Spitzingsee: 1090 Meter

Essen und Trinken:
In Spitzingsee gibt es mehrere Möglichkeiten. Wer zu Fuß Richtung Waitzingeralm geht, kann auch an der Albert-Link-Hütte einkehren. Danach gibt’s erst am Rotwandhaus wieder etwas. Hier kann man aber sehr gut Essen. Auf dem Weg bergab gibt es wieder keine Einkehrmöglichkeit vor der alten Wurzhütte. Hier gibt’s aber auch einen Gastgarten, in dem man die Wanderung ausklingen lassen kann.

Das frisch renovierte Rotwandhaus

Das frisch renovierte Rotwandhaus

Wo muss ich besonders aufpassen?
Im Bereich des hinteren Pfanngrabens bricht der Weg steil ab. Tief unten lockt der Bach. Besonders mit Kindern ist hier Vorsicht geboten.
Zu Beginn der Wandersaison muss man im oberen Bereich der Tour mit Schnee rechnen. Bei unserer Tour Mitte Juni gab es um das Rotwandhaus noch ein paar kleinere Schneeflecken, der Weg war aber komplett schneefrei.

Wie komme ich hin?
Mit dem Zug: Von München Hauptbahnhof mit der Bayerischen Regiobahn Richtung Bayrischzell bis Schliersee fahren. Dort kann man direkt in den Bus Richtung Spitzingsee umsteigen. In Spitzingsee dann in den Bus durch die Valepp bis zur Waitzingeralm. die Verbindung ist sehr gut, so dass es sich bei dieser Wanderung sehr lohnt, öffentlich anzureisen.

Mit dem Auto: Von München aus auf der A8 bis Weyarn. Über Miesbach und Schliersee nach Neuhaus. Hinter Neuhaus rechts ab und hinauf zum Spitzingsee. Am See entlang durchfahren bis zum Parkplatz an der Kirche. Dort kann man loswandern oder den Bus zur Waitzingeralm nehmen. Die Straße Richtung Valepp ist für den allgemeinen PKW-Verkehr gesperrt.

Links:
Homepage Rotwandhaus
Homepage der Albert-Link-Hütte

Buchtipps und Wanderkarte:

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6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Nanu, wo ist denn der GPX Track? 😉

    Morgen wollen wir auf den Gipfel aufsteigen. Runter geht´s dann mit Stirn- und Taschenlampe. Ein schöner Feierabendgipfel bei sicherem Wetter.

  2. Aufgrund der Beschreibung und Bilder haben wir uns für diese Route zum Rotwandhaus entschieden. Vielen, vielen Dank dafür. Es war einfach traumhaft. Das wird nicht das letzte mal gewesen sein, dass wir diesen Weg genommen haben.

  3. Hallo Silke,

    klasse, das freut mich, dass Euch die Tour auch so gut gefallen hat. Für mich ist es der schönste Aufstieg zum Rotwandhaus, den ich bisher kenne.

    Viele Grüße,
    Uli

  4. Hallo zusammen,

    noch etwas ist an diesem Weg praktisch. Die Viehzäune halten womöglich (nicht alle) aber einige Mountainbiker ab. Aber dennoch gibt es sie auf diesem schmalen Weg. Den beiden Kindern habe ich beim Aufstieg eine Sammelaufgabe für Müll gegeben. Jedes Papierle oder Abfall gibt 20ct. …;-))
    Eine absolute Empfehlung, Zähne zusammen beissen und zur Abkühlung in die Gumpen hupfen.

    Danke sehr!

  5. Hallo Eva,
    für den Aufstieg bei normalen sommerlichen Verhältnissen kann man mit etwa drei Stunden rechnen. Das ist die angegebene Zeit, wir waren damals etwas schneller.
    Viele Grüße
    Uli

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