Wanderung: Rottau – Vordere Rottauer Alm – Moieralm – Hefteralm – Rottau
Eine leichte und über weite Strecken schattige Wanderung mit gerade einmal 450 Höhenmetern. Das ist doch genau die richtige Tour für den Beginn der Wandersaison, eine richtige Eingehtour. Ein Gipfelkreuz gibt es heute nicht, dafür ein bis zwei bewirtschaftete Almen auf dem Rundweg. Ausblicke auf die größeren Berge Kamnpenwand und Gedererwand weiter oben und den Chiemsee weiter unten haben wir auf dieser Wanderung auch.
Wir starten am Wanderparkplatz in Rottau, der direkt am Ortseingang rechts am Beginn der Adersbergstraße liegt, wenn man von Bernau am Chiemsee kommt. Wir folgen immer den Wegweisern zur „Rottauer Moier-Alm“. Zunächst die Adersbergstraße entlang, an einem kleinen Baustofflager vorbei, in den Wald hinein.
Hier kommen wir an einem zweiten, kleineren, Wanderparkplatz vorbei. Direkt hinter dem Waldparkplatz biegen wir links ab, den beeindruckend vielen Wanderwegweisern folgend.
Wir wandern auf dem breiten Fahrweg, der zu den Almen hinaufführt. Immer durch den Wald, immer mit einer leichten bis mittleren Steigung bergauf. Nach etwa 15 Minuten teilt sich der Weg. Wir nehmen den linken, etwas flacheren Weg an der Schranke vorbei.
Während wir weiter bergauf wandern, hören wir immer den Rottauer Bach, der links des Weges fließt, allerdings weit unterhalb. Erst langsam kommen wir dem Bach, der wild in vielen Stufen durch den Wald fließt, näher.
Gut zwanzig Minuten nach der Weggabelung erreichen wir dann eine Stelle, an der der Bach direkt neben dem Weg fließt. Und wie es der Zufall will, gibt es hier auch eine schöne Rastmöglichkeit an einem kleinen Becken im Bach.
Auf dem Weg überholen uns immer wieder mal Gruppen von Mountainbikern, viele davon inzwischen auf E-Bikes. Einige von ihnen werden uns kurz darauf wieder entgegenkommen, deutlich schneller als im Aufstieg. Der breite Fahrweg bietet sich für schnelle Abfahrten an und Überholen oder Entgegenkommen ist hier auch kein Problem.
Wenige Minuten später erreichen wir die Vordere Rottauer Alm und damit sehen wir auch zum ersten Mal auf der Wanderung Almwiesen und Kühe. Wir bleiben aber auf dem breiten Weg, bis wir an einen weitläufigen Holzplatz kommen.
Hier führen die Wege hinauf zu Hochplatte, Kampenwand, Steinlingalm und Gedererwand ab. Hach, das wären jetzt auch schöne Ziele, es juckt im Wanderfuß, das Tagesziel zu ändern. Aber es ist früh im Jahr, da sollte man es erstmal langsamer und mit weniger Höhenmetern angehen lassen.
Deshalb machen wir eine scharfe Linkskehre und folgen weiter den Wegweisern zur Rottauer Moier-Alm. Der Weg steigt weiter an, das Gelände wird aber etwas offener, da links unterhalb nun die Almfläche liegt.
Auf dem folgenden Wegstück solltet Ihr ab und zu nach hinten schauen, denn dort zeigt sich sehr imposant die Nordwand der Gedererwand, die nahezu senkrecht abbricht.
Das Waldwandergefühl weicht mehr und mehr dem Almwandergefühl, denn statt zwischen Bäumen wandern wir nun zumindest linksseitig an weiß, gelb und blau blühenden Almwiesen entlang. Wieder kommen wir an eine Weggabelung, wieder nehmen wir den etwas flacheren, linken Weg.
Kurz darauf haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht, an dem ein Weiderost anzeigt, dass wir nun über Almweiden weiterwandern. Die Moier-Alm ist schon zu sehen, direkt dahinter stehen die Weidekühe. Wir wandern, immer noch auf breitem Weg, mitten durch die bunt blühende Bergwiesen.
Ein Stichweg führt zur Moier-Alm, die im Sommer bewirtschaftet ist. Wir waren aber noch etwas zu früh da, ab Juni wird sie wohl wieder öffnen. Hinter der Moier-Alm sehen wir den Gipfel des Breitenbergs, der mit 1047 Metern höher nur 27 Meter höher ist als die Alm. Den könnten wir jetzt noch in wenigen Minuten erwandern, um einen Gipfel mitzunehmen. Aber so richtig lockt der Grasbuckel dann doch nicht.
Deshalb folgen wir weiter den Serpentinen bergab, mal mit Blick auf die östlichen Chiemgauer Alpen, mal haben wir sogar einen Blick auf den Chiemsee.
Irgendwo hier soll auch noch ein Weg zum Fahrnpoint ausgeschildert sein, sagt unsere Wanderbuch. Der Fahrnpoint könnte dann als echte Gipfelbesteigung gelten. Aber entweder gibt es das Schild nicht mehr oder wir haben es übersehen. Macht nichts, wir folgen weiter dem Weg bergab.
Und dann ist auch schon, in einer Senke liegend, das rote Dach der Hefter-Alm zu sehen, die wir zwei Kurven später erreicht haben. Die Hefter-Alm ist bewirtschaftet, hier sitzt man unter hohen Bäumen im Garten verteilt.
Die Kinder freuen sich über die Ziegen, Mikki freut sich auch über eine weitere Pause und rollt sich unter dem Tisch zusammen, während wir Suppe und Getränke genießen.
Die letzte Etappe der Wanderung bringt uns nun zurück nach Rottau. Hinter der Hefter-Alm gehen wir bergab am Gemüsegarten der Alm vorbei. Der Weg führt nun kurz sehr steil in den Wald hinein, wo wir den Gießenbach kreuzen.
Hier kann sich Mikki noch einmal in den Bach stellen und die Pfoten kühlen, zum letzten Mal auf dieser Wanderung. Denn nun wird der Bach zwar neben dem Weg verlaufen, aber viele Meter tiefer.
Wir wandern stetig bergab durch den Wald, direkt auf eine leicht erhöht stehende Bank zu. Hier teilt sich der Weg. Rechts führt der Hauptweg weiter nach Grassau. Wir folgen der Spitzkehre nach links in Richtung Rottau. Es geht weiter bergab, wobei der Weg nun etwas felsdurchsetzter und mit feuchtem Laub bedeckt ist. Nicht schön zu gehen, aber trotzdem gut machbar.
Neben dem Weg fließt nun der Gießenbach über viele Felsstufen und große Felsplatten, die der Bach in vielen Jahren glattgewaschen hat. Das sind wohl die Wasserfälle, die uns der Wanderwegweiser versprochen hat. Wir kreuzen den Gießenbach noch einmal und dann wird der Weg deutlich flacher und entspannter zu gehen. Immer leicht abfallend gehen wir Rottau entgegen.
An einer Wiese führen nun zwei Wege nach Rottau: Rechts ab sind es 20 Minuten in die Ortsmitte, geradeaus 15 Minuten zum westlichen Ortseingang, also zum Wanderparkplatz. Diesen Weg nehmen wir. Fünf Minuten später kommen wir an einem kleinen Stauwehr vorbei und danach an den ersten Häusern von Rottau.
Wenige Meter später, nachdem wir eine alte Lore passiert haben, zweigt links ein kleinerer Weg ab. Dieser führt über das Baustofflager, dass wir auf dem Hinweg passiert haben. Wir gehen zwischen Dämmplattenstapeln und Pflastersteinpaletten vorbei und biegen rechts auf den Hinweg ab. Wenige Schritte später stehen wir wieder am Wanderparkplatz.
Das war eine schöne, gemütliche Wanderrunde. Nicht zu voll, nur die Hefter-Alm ist gut besucht und auf dem ersten Teil des Abstiegswegs durch den Wald haben wir recht viele andere Wanderer getroffen. Genau passend für eine Wanderung zu Beginn der Bergsaison.
Dauer und Schwierigkeit:
Angegeben ist die Wanderung mit etwa drei Stunden Gehzeit, zwei Stunden bis zur Hefter-Alm, eine Stunde Rückweg nach Rottau. Das passt auch ganz gut, finde ich. Die gesamte Tour ist mit einem blauen Punkt, also als leichte Bergwanderung, gekennzeichnet. Passt auch. Nur nach der Hefter-Alm gibt es ein paar Stellen, wo es steiler bergab geht, teils über leicht felsige und etwas feuchte Wege. Aber es bleibt eine leichte Bergtour.
Höhenangaben:
Rottau: ca. 540 Meter
Moier-Alm: 1020 Meter
(Breitenberg): 1047 Meter
Hefter-Alm: 880 Meter
Essen und Trinken:
Die Moier-Alm ist etwa von Juni bis September bewirtschaftet, die Hefter-Alm etwas länger.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Im Abstieg von der Hefter-Alm wird es etwas steiler und steiniger. Im ersten Teil der Wanderung sollte man mit entgegenkommenden Mountainbikern rechnen. Im Mittelteil führt die Wanderung über Almgebiet.
Wandern mit Hund:
Bis zur Vorderen Rottauer Alm finden Hunde immer wieder kleinere Bäche zu Trinken. Ebenso kurz nach der Hefteralm am Gießenbach. Im oberen Bereich der Wanderung und im weiteren Abstieg gibt es keine Trinkmöglichkeiten mehr, daher sollte man Wasser für den Hund dabei haben. Vorsicht vor Weidevieh im Bereich der Almen und vor Mountainbikern im Aufstieg. In einigen Bereichen fällt das Gelände zu einer Seite neben dem Weg steil ab. Für Wanderer kein Problem, da die Wege breit sind, aber auf seinen Hund sollte man aufpassen. Vorsicht im Almgebiet, wenn Kühe auf oder am Weg stehen. Entlang der Almen müssen Hunde angeleint sein.
Wie komme ich hin?
Mit Bus und Bahn: Mit dem Zug faährt man von München Hbf nach Prien am Chiemsee, weiter geht es mit dem Bus 9505 nach Rottau. Insgesamt 1:20h kann mit dem Auto zeitlich gut konkurrieren. Allerdings ist besonders am Wochenende gute Planung notwendig, da die Busse nur wenige Male pro Tag fahren.
Mit dem Auto: Von München aus auf der A8 bis Bernau, dann in Richtung Grassau fahren. Direkt nach dem Ortsschild von Rottau biegt rechts die Adersbergstraße ab, wo sofort der Wanderparkplatz beginnt. Den kleineren Wanderparkplatz im Wald erreicht man ebenfalls über die Adersbergstraße.
Links:
Homepage der Hefteralm
Buchtipps und Wanderkarte: