Leichte Wanderung, 500Hm: Rettenschöss-Ritzgraben – Wildbichl Alm – Karspitze und zurück
Eine kurze, leichte Wanderung zur beliebten Wildbichl Alm und der mit nur 1241 Metern Höhe recht niedrigen Karspitze, die aber eine tolle Aussicht bietet. Wenn das Wetter mitspielt! Die Wanderung unweit von Kufstein eignet sich als schnelle Halbtages-Tour oder auch als Eingehtour nach der Winterpause.
Wir starten am Parkplatz Ritzgraben in Rettenschöss im Kaiserwinkl. Wer sich noch 150 Höhenmeter sparen will, kann in Feistenau parken und von dort losgehen. Wir wollten aber zumindest 500 Meter rauflaufen, also Ritzgraben.
Direkt vor dem Parkplatz führt der Wanderweg bergauf, die Karspitze ist mit eindreiviertel Stunden, die Wildbichlalm mit einer Stunde Gehzeit angegeben. Die Zeiten passen auch für eine entspannte Wanderung.
Warum aber der Weg zur Wildbichlalm als rot, also mittelschwer, gekennzeichnet ist, bleibt rätselhaft. Denn bis dorthin werden wir ausschließlich auf dem breiten Fahrweg wandern.
Auf diesem gehen wir nun gemütlich bergauf. Erst am Bach entlang, dann erreichen wir die erste Weide. Auf der anderen Seite des Zaunes grasen Kühe, ohne uns weiter zu beachten.
Der Zahme Kaiser ist ganz nah, allerdings hängen die Wolken gerade so tief, dass wir die einzelnen Berggipfel nicht sehen können. Das wird sich im VErlauf der Wanderung auch nicht mehr ändern.
Kurz darauf erreichen wir ein stattliches, rosarot gestrichenes, Bauernhaus, die Gabnalm. Auf den Wiesen rund um das Haus und auch auf dem Weg stehen einige Pferde und stören sich nicht an den Wanderern. Hier an der Gabnalm beginnen auch die Serpentinen.
Wir wandern nun in weiten Schleifen mit gleichbleibender Steigung über die Almwiesen, wobei wir einenn stetig besser werdenden Ausblick haben.
Mal auf das Kaisergebirge und den Pendling, dann wieder auf die Bayerischen Berge wie Spitzstein und Brünnstein sowie auf das Kranzhorn, dessen bewaldete Ostseite mit Almwiesen ganz anders aussieht als die felsig-schroffe Westflanke ins Inntal.
An manchen Stellen sehen wir auch schon den Gipfel der Karspitze mit dem Gipfelkreuz und der daneben stehenden kleinen Kapelle.
Dieser Teil der Wanderung hinauf zur Alm verläuft südseitig ohne jeden Schatten. Schön im Frühjahr, da der Schnee recht schnell weg ist. Im Sommer kann es dafür richtig heiß werden.
Nach etwa neuen Serpentinen, je nachdem, wann man mit dem Zählen beginnt, sehen wir schon die Wildbichlalm. Kurz vor der Alm, an den zwei Bäumen und dem Wegkreuz, trifft der Aufstiegsweg von Sachrang auf unseren Weg.
Den Weg von Sachrang hatten wir bei unserer Winterwanderung genommen. Nach den langen Regenfällen wollten wir aber den erdigen Weg durch den Wald vermeiden. Also haben wir den Aufstieg von Rettenschöss genommen.
Eine erste kurze Pause gönnen wir uns auf der Alm. Auch wenn der Fernblick durch tiefhängede Wolken getrübt ist, schön ist es hier oben allemal. Eine Panoramatafel hilft beim Berge raten und erkennen. Das Kaisergebirge sieht man von hier sowieso, dazu die Zillertaler Alpen, das Rofan und viele der Bayerischen Berge. Mehr als 30 Gipfel sind namentlich auf der Karte markiert.
Nach der kurzen Pause wandern wir weiter zum Gipfel der Karspitze. Wer die Wanderung komplett leicht halten will, geht einfach auf dem breiten Fahrweg weiter. Dieser führt, allerdings länger und langweiliger, bis direkt neben den Gipfel zur Karalm.
Wir nehmen aber den Bergsteig, der am Wegweiser beginnt. Roter, also mittelschwerer Weg, 45 Minuten bis zum Gipfel, passt.
Der Weg führt über die Weide und schnell in den Wald hinein. Deutlich steiler als über die Straße geht es hinauf, der Weg ist ein schmaler, wurzeliger und teils etwas felsiger Waldpfad, der sich am steilen Hang emporzieht. Aber meistens gut zu gehen. Nur an einer Stelle ist wohl mal was vom Weg abgebrochen, da wird er leicht schmal und abfallend. Bleibt aber alles machbar.
An zwei Stellen treffen Pfad und Fahrweg wieder aufeinander. Wir bleiben auf dem Wanderpfad und folgen weiter den Schildern zur Karspitze. Wir kommen an einem Abhang entlang, an dem großflächig Bäume gefällt wurden.
Am oberen Ende dieses Abhangs erreichen wir dann auch schon die große Wiese, auf deren höchstem Buckel das Gipfelkreuz der Karspitze steht. Daneben, nur ein paar Meter unterhalb, steht die kleine Kapelle. Ein Stück entfernt das Haus der Karalm.
Von der Karspitze aus haben wir wieder einen schönen Blick auf das Kaisergebirge, genauer genommen auf den Zahmen Kaiser. Auf der anderen Seite des Inntals ragt der Pendling auf, dazwischen liegen Kufstein und das nördliche Kufsteiner Land. Bei den tiefhängenden Wolken sind die Zillertaler Alpen eher schemenhaft erkennbar, bei besserem Wetter geht da deutlich mehr!
Für den Rückweg haben wir uns dann für den ewas längeren Fahrweg entschieden. Er ist nicht besonders aufregend, in weiten Schleifen zieht er sich stetig und leicht bergab, zurück zur Wildbichlalm. Die Alternative wäre der Aufstiegsweg gewesen.
Auf der Alm kehren wir ein, da kann man wirklich gut essen. Harte Würste und Speck kann man auch gleich vakuumisiert auf der Alm kaufen. Nach dem Essen und einem ausgiebigen Blick auf die Berge geht es dann auf dem Abstiegsweg wieder runter zum Ritzgraben.
Insgesamt ist die Tour auf die Karspitze eine schöne, kleine und leichte Wanderung mit Einkehr und Ausblick, die sehr familiengeeignet ist.
Dauer und Schwierigkeit:
Wie auf den Wanderwegweisern angegeben: In einer Stunde kommt man gut vom Ritzgraben zur Wildbichl Alm, von dort in 45 Minuten weiter zum Gipfel der Karspitze. Schnelle Wanderer können die Zeiten leicht unterbieten. Zurück geht es noch etwas schneller. Der Weg ist breit und leicht zu gehen. Etwas anspruchsvoller ist der Bergsteig von der Alm zum Gipfel, den man aber auch auslassen kann, wenn man auf dem Fahrweg bleibt.
Höhenangaben:
Parkplatz Ritzgraben: 740 Meter
Wildbichl Alm: 1050 Meter
Gipfel Karspitze: 1241 Meter
Essen und Trinken:
DIe einzige, aber schöne und gute, Einkehr auf derm Weg ist die Wildbichl Alm, die etwa auf halber Strecke liegt.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Der Fahrweg ist sehr leicht zu gehen. Etwas mehr Vorsicht ist auf kurzen Abschnitten auf dem Bergpfad durch den Wald zum Gipfel notwendig. Auf weiten Strecken der Wanderung kann man auf Weidevieh treffen.
Wandern mit Hund:
Auch für Hunde gilt: Man kann auf Weidevieh und Pferde treffen, beide können auch auf dem Weg stehen. Ansonsten ist die Wanderung auch für Hunde einfach. An der Wildbichl Alm gibt es auch freilaufende Hühner.
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Per Bus und Bahn habe ich keine wirklich gute Verbindung gefunden. Der Bus 4036 nach Niederdorfernberg fährt nur Montag bis Freitag und ist eher auf den Schülerverkehr ausgerichtet.
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 und A93 in Richtung Kufstein fahren. An der Ausfahrt Oberaudorf nach Niederndorf und weiter auf der Bundesstraße 172 bis Sebi fahren. Dort nach links auf dei 175 Richtung Wildbichl abbiegen. In Niederndorferberg rechts abbiegen und bis zum Wanderparkplatz Ritzgraben fahren. Kosten: 2 Euro/Tag (2023).
Startpunkt:
Google Maps: 47.67027,12.25679
Openstreetmap: 47.67027,12.25679
What3Words: ///gewicht.leute.anmuten
Links:
Homepage der Wildbichl-Alm
GPX-Track:
Maximale Höhe: 1239 m
Minimale Höhe: 732 m
Gesamtanstieg: 551 m
Gesamtabstieg: -562 m
Buchtipps und Wanderkarte: