Wanderung von Ceniga auf den Monte Colt bei Arco

Wanderung: Ceniga – Monte Colt – Monte Colodri – Kirche Santa Maria di Laghel – Ceniga

Der Name des Berges klingt wie direkt aus einem Western entsprungen. Dazu drückende Hitze, kein Wasser weit und breit, wilde Berge, kaum Menschen. Wo sind wir? Utah, Wyoming, Australiens Outback? Nein, nichts davon. Wir befinden uns immer noch im Trentino, nur wenige Kilometer nördlich vom Gardasee. Heute geht es auf den Monte Colt und bei dieser Wanderung ist man auf weiten Strecken recht allein unterwegs.

Am Beginn der Wanderung zum Monte Colt: Ceniga mit der Römerbrücke

Am Beginn der Wanderung zum Monte Colt: Ceniga mit der Römerbrücke

Drei Berge sind es, die hintereinander aufgereiht von Arco in Richtung Dro stehen und das Sarcatal nach Westen hin begrenzen. Der Burgberg mit der Ruine der Burg Arco, der Monte Colodri und dahinter dann der Monte Colt. Und genau auf den wollen wir. Los geht es mitten im kleinen Ort Ceniga, kurz vor Dro. Dorthin kommt man per Auto oder mit dem Bus. In beiden Fällen beginnt die Wanderung in der Ortsmitte, die Bushaltestelle steht direkt neben dem Parkplatz.

Auf dem Weg von Ceniga zur Römerbrücke

Auf dem Weg von Ceniga zur Römerbrücke

Dann führt der Weg über eine kleine Straße in Richtung der alten Römerbrücke. Die ist gar nicht so alt, mehrmals musste sie schon wieder aufgebaut werden, wie eine Tafel erläutert. Aber sie im Stil einer alten römischen Brücke errichtet worden. Direkt unter der Brücke ist ein Picknickbereich eingerichtet, daneben lockt ein kleiner Strand am Ufer der Sarca. Den merken wir uns für den Rückweg.

Die Römerbrücke führt bei Ceniga über die Sarca

Die Römerbrücke führt bei Ceniga über die Sarca

Am gegenüber liegenden Ufer gibt es gleich mehrere Wanderwege. Wir gehen halblinks in einem weiten Boden bergauf Richtung Wald. Kurz nachdem wir den Wald erreicht haben, kommt auch schon die erste Abzweigung. Gemeinerweise steht das Schild „Monte Colt Laghel 431“ für uns genau falsch herum. Wir müssen also scharf rechts abbiegen.

Hier geht's zum Monte Colt und nach Laghel

Hier geht’s zum Monte Colt und nach Laghel

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Weiter geht es bergauf, über einen Schotterweg. Ein paar Abzweigungen lassen wir links und rechts liegen. Bald kommt rechts auf einer Wiese ein gelbes Bauernhaus in Sicht.

Nicht weit nach dem Bauernhaus kommt die Abzweigung zum Gipfelkreuz

Nicht weit nach dem Bauernhaus kommt die Abzweigung zum Gipfelkreuz

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Kurz danach steht direkt links neben dem Weg ein Strommast, auf dessen Sockel „Croce Colt“ gesprüht ist. Den Weg nehmen wir nun. Und jetzt wird es schmal, steil, ein wenig ausgesetzt und, je nach Wetter zuvor, auch glitschig. In einigen Serpentinen zieht sich der Weg, der teilweise kaum mehr als fußbreit ist, über Wurzeln und Felsbrocken bergauf.

Auch ein Wegweiser: Croce Colt

Auch ein Wegweiser: Croce Colt

Wenn es in den Tagen zuvor ausgiebig geregnet hat, ist es sicher nicht sinnvoll, diesen Bergpfad zu gehen. An manchen Stellen geht es direkt neben dem Weg recht steil bergab. Aber solche schmalen Steige sind auch viel schöner als breite Wanderwege.

Schmal, steil und teilweise felsig und ausgesetzt ist der Weg auf den Monte Colt

Schmal, steil und teilweise felsig und ausgesetzt ist der Weg auf den Monte Colt

Schließlich hat man das Gefühl, oben zu sein, das Gipfelkreuz müsste doch jetzt ganz nah sein. Schnell über ein paar Felsen geklettert, jetzt sollte es zu sehen sein. Doch falsch, es geht erst noch ein Stück durch den Wald, jetzt allerdings eben. Dann nochmal ein paar große, schräge und von Gletschern glattgeschliffe Felsen hoch und da steht es dann wirklich. Ein großes Gipfelkreuz aus Eisen, zum Ort hin mit einem Lichtschlauch nachgezeichnet. „Croce di Ceniga, 390m“, immerhin.

Das Croce Colt, das Gipfelkreuz des Monte Colt

Das Croce Colt, das Gipfelkreuz des Monte Colt

Hier oben brennt nun die Mittagssonne, wir sehen auf das kleine Ceniga und auf das etwas größere Dro hinab und weit in das Sarcatal hinein.

Ein schöner Blick ins Sarcatal mit Ceniga im Vordergrund und Dro weiter hinten

Ein schöner Blick ins Sarcatal mit Ceniga im Vordergrund und Dro weiter hinten

Der weitere Weg führt nun eine Zeitlang durch den Wald, auf zunächst schmalen Pfaden nach Süden, Richtung Gardasee. Mal geht es ein paar Meter runter, dann wieder etwas bergauf. Aber eigentlich wandern wir mehr oder weniger auf gleicher Höhe über den breiten Bergrücken durch den Wald. An einigen Stellen kann man direkt bis an die Abbruchkante gehen, die nur wenige Meter vom Wanderweg entfernt ist.

Scharfe Abbruchkanten am Monte Colt

Scharfe Abbruchkanten am Monte Colt

Auf großen Felsplatten wie auf einem Balkon stehend, kann man direkt am Wandabbruch in das Tal sehen. Der Ausblick ist großartig, aber der Abgrund droht direkt am Ende der glatten Felsen. Und ein Balkongeländer gibt es hier natürlich nicht, nur eine scharfe Abbruchkante.

An der einzigen größeren Abzweigung im Wald kann man den rechten Weg nehmen. Damit gelangt man schnell auf die Straße Richtung Laghel. Wir gehen links und wandern noch ein wenig weiter Richtung Monte Colodri, später folgen wir dem Wegweiser zur Kirche Santa Maria di Laghel. Den Colodri besteigen wir aber nicht, sondern gehen auf der Westseite auf halber Höhe entlang, weiter auf dem Weg Nr. 431.

Nicht überall ist der Weg so gut markiert

Nicht überall ist der Weg so gut markiert

An einer Stelle beginnt ein Klettersteig. Den lassen wir aber im wahrsten Sinne des Wortes links liegen, und gehen weiter nach rechts. Ein paar Meter geht es steil bergab, dann wandern wir auf dem normalen Weg weiter. Über uns rufen sich die Kletterer in der Wand hängend Kommandos zu. Und schließlich erreichen wir den Weg, den wir auf der Wanderung auf den Monte Colodri als Aufstiegsweg benutzt haben.

Noch ein schöner Ausblick: Der Gardasee mit dem Monte Brione

Noch ein schöner Ausblick: Der Gardasee mit dem Monte Brione

Am Steineichenweg stehen einige Hinweistafeln, die dreisprachig die Bäume vorstellen, und plötzlich haben wir einen beeindruckenden Blick auf den Gardasee mit dem Monte Brione im Vordergrund. In einigen Serpentinen geht es nun rechts steil auf dem etwas gerölligen Weg bergab.

Die Kirche Santa Maria di Laghel

Die Kirche Santa Maria di Laghel

An drei Kreuzen vorbei, ebenfalls durch Lichtschläuche beleuchtbar, gelangen wir dann schnell zur Kirche Santa Maria di Laghel. Hier lohnt es sich, eine Pause zu machen. Es gibt ein paar Bänke und einen Brunnen, an dem man sich das verschwitzte Gesicht waschen kann. Die kleine Kirche ist auch zu besichtigen.

Zurück kann man nun in einem Bogen auf dem Weg “Laghel – Ceniga” gehen oder einfach geradeaus in Richtung Norden. Dieser Weg ist kürzer, allerdings führt er auch mäßig spannend an der Straße entlang. Später werden beide Wege wieder zusammentreffen. Dann geht es wieder durch den Wald. Vorsicht vor Mountainbikern, die, von hinten kommend, hier richtig Geschwindigkeit bekommen und um die Kurven rasen.

Abzweig nach Ceniga

Abzweig nach Ceniga

Der Weg wechselt sich nun etwas ab, mal ist es typischer Waldwegbelag, dann geht es in ein paar Serpentinen bergab über Betonplatten, schließlich wieder über den Schotterweg, den wir im Aufstieg gekommen sind.

Hier trifft man garantiert Mountainbiker: In Serpentinen bergab, allerdings auf Beton

Hier trifft man garantiert Mountainbiker: In Serpentinen bergab, allerdings auf Beton

Wir passieren den Abzweig am “Croce Colt”-Strommast und gehen auf dem Aufstiegsweg wieder hinunter zur Brücke. Jetzt sollte man auf jeden Fall noch einmal den kleinen Strand am Sarca-Ufer genießen, bevor es zurück in den Ort geht.

Am Ufer der Sarca

Am Ufer der Sarca

Dauer und Schwierigkeit:
Der Weg ist größtenteils völlig unschwierig zu gehen, lediglich der Teil zwischen dem Abzweig am Strommast und dem Gipfelkreuz ist steil, schmal und teilweise ausgesetzt. Etwa drei bis vier Stunden Gehzeit sollte man für die Rundwanderung einplanen.

Höhenangaben:
Ceniga: 120 Meter
Gipfel Monte Colt: 390 Meter
Santa Maria di Laghel: ca. 220 Meter

Essen und Trinken:
Auf dieser Wanderung gibt es keine Einkehrmöglichkeiten oder Einkaufsmöglichkeiten. Der in Ceniga ausgeschilderte Supermarkt war geschlossen es sah auch nicht nach Mittagspause aus. Auch in Laghel gibt es wohl keine Verpflegungsmöglichkeit.

Wo muss ich besonders aufpassen?
Der beschriebene steile Aufstiegsweg ist eigentlich die einzige problematische Stelle direkt am Weg. Vorsicht ist geboten auf den großen Felsplatten auf dem Berg, an deren Kanten es senkrecht ins Tal abbricht. Zudem haben sich durch die Verwitterung Spalten gebildet, in die man besser nicht treten sollte.

Wie komme ich hin?
Mit dem Auto: Von Riva aus über Arco in Richtung Dro fahren. Ein Stück hinter Arco biegt links die Straße nach Ceniga ab. In der Ortsmitte befindet sich ein Parkplatz.
Mit dem Bus: Von Arco aus kann man auch mit dem Linienbus nach Ceniga fahren. Die Haltestelle befindet sich direkt am Parkplatz in der Ortsmitte.

Blick vom Wanderweg auf Ceniga

Blick vom Wanderweg auf Ceniga

Buchtipps und Wanderkarte:

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1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Faszinierende Beschreibung und Fotos ! Dro ist ein Besuch wert: ein Wechselspiel von wüstenartigen Landschaften und üppiger Vegetation. Die “Marocche”, Felsblöcke die aus der Eiszeit stammen, heute als Biotop ausgewiesen, gehören zu den größten Formationen diesere Art in Europa. Auf der anderen Seite Obst und Weinplantagen mit den berühmten Pflaumen und dem typischen Vin Santo…..
    Ausserdem ist Dro ein toller Ausgangspunkt für Free Climber !

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