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Das erste Mal: Barcamp, Diemelsee, viele neue Bekanntschaften
Anfang April war es soweit: Das Erste Wanderblogger “Hiking-Barcamp 2019” fand mit gut 30 Teilnehmern und zwei Hunden am Diemelsee im Sauerland statt. Ein langes Wochenende gemeinsam Wandern, Sessions halten und mitmachen, voneinander Lernen, das Sauerland kennenlernen und zusammen Spaß standen auf dem Programm. Markus Balkow hatte eingeladen, organisiert und Sponsoren gefunden. Für mich war es das erste Barcamp, an dem ich teilgenommen habe. Entsprechend gespannt war ich im Vorfeld.
Die Location: Diemelsee und die Region Willingen/Upland
Das Sauerland, das Mittelgebirge, das meiner Heimatstadt am nächsten liegt, von dem ich aber nur einige Teile kenne. Die Region Upland und der Naturpark Diemelsee gehörten bisher noch nicht dazu. Der Diemelsee ist ein 1,65 km² großer Stausee, der zum großen Teil in Hessen liegt. Die Nordspitze mit der Staumauer liegt schon in Nordrhein-Westfalen.
Seit langem ist der westliche Teil des künstlichen Sees ein Naturschutzgebiet, der größere Teil des Diemelsees wird für Wassersport und Tourismus genutzt. So gibt es rund um den See verteilt mehrere Campingplätze. Schwimmen, Angeln, Tauchen, Segeln und Surfen sind die Sportarten, die man direkt am See ausüben kann.
Dazu ist die Region rund um den See eine beliebte Wanderregion. Mit dem Diemelsteig und dem Uplandsteig gibt es hier gleich zwei Fernwanderwege, über die man auf mehreren Etappen durch das Mittelgebirge wandern kann. Daneben zieht sich ein dichtes Geflecht kürzerer Wanderwege durch die Region.
Die Wanderungen und Aktivitäten
Wir hatten nur ein Wochenende, dass zeitlich vor allem dem Barcamp vorbehalten war. Die Outdoorblogger haben sich also vornehmlich Indoor aufgehalten, in den Seminarräumen an der Touristeninformation Diemelsee in Heringhausen. Nicht mal das Familien- und Erlebnisbad Diemelsee im selben Haus haben wir ausprobiert.
Aber natürlich geht es nicht, ein Wanderbloggerwochenende zu veranstalten, ohne rauszugehen. Unsere erste kurze Wanderung mit gerade einmal 100 Höhenmetern haben wir gleich vom Hotel aus gemacht. Aus der Puste gekommen ist da noch niemand, die kurze Tour war hervorragend geeignet für einen ersten Austausch.
Durch den nebelverhangenen Wald sind wir zur Diemelquelle gelaufen. Nur wenige Meter höher liegt die Graf-Stolberg-Hütte, von der aus man einen großartigen Panomarablick auf die sauerländische Umgebung hat. Also hätte. Eigentlich. Unsere Panorama endete nach etwa zehn Metern im sauerländischen April-Nebel. Aber sonst ist es sicher ganz toll.
Wirklich toll waren übrigens die gemütliche Hütte, das Essen, was ebenso gut wie reichlich war, das süffige regionale Bier und natürlich das freundliche Hüttenteam!
Unsere zweite Wanderung war für Samstagfrüh geplant. Da der Nebel immer noch über dem See hing, haben wir sie auf den Mittag verschoben. Goldrichtig, denn mittags sind wir im strahlenden Sonnenschein auf den Großen Dommel gewandert. Schnell durch den Wald hinauf und dann auf den Dommelturm, von dem aus man einen Rundumblick über die gesamte Umgebung hat.
Am Horizont lag der Langenberg, der sowohl der höchste Berg des Sauerlands, als auch von Nordrhein-Westfalen ist. Wie der zu seinem Namen gekommen ist, leuchtet unmittelbar ein: Es ist ein langgestreckter Höhenzug ohne wirklich sichtbaren Gipfel.
In alle vier Himmelsrichtungen sind auf dem Dommelturm Tafeln angebracht, welche Orte in dieser Richtung liegen. Auch München ist eingezeichnet, gerade einmal 412 Kilometer entfernt. Doch trotz genauem Hinsehen, die Türme der Frauenkirche konnte ich nicht erkennen.
Durch wilde Wälder und über weite Wiesenflächen sind wir dann zurück und dabei auch ein Stück über den Uplandsteig gewandert. Und wir waren uns einig. Das Sauerland ist eine wirklich schöne Wanderregion in der wir viel Landschaft und einfach zu gehende Genusswanderwege erwandert haben.
Die letzte kleine Runde führte dann noch zur “Liebesinsel” im Diemelsee. Eine kleine Halbinsel, die besonders im Abendlicht wirklich romantisch ist. Selbst wenn man dort als große Gruppe aufkreuzt.
Die große Gruppe hat dann auch die Diemelsteighütte, auf der wir danach eingekehrt sind, an ihre logistischen Grenzen gebracht. Das Abendessen zog sich etwas, aber da auch hier das lokale Bier ausgeschenkt wurde, hat es der Stimmung keinen Abbruch getan.
Der lokale Bäckermeister Wolfgang von der Heide hat dann noch seinen flamibierten Christinen-Stollen, der vier Wochen lang unter Tage im Stollen reift, präsentiert. Eine Spezialität, die nicht nur lokal angeboten wird, sondern auch im KaDeWe und im Käfer in München verkauft wird.
Das Barcamp: Sessions, Eindrücke, Lernen
Nicht nur die Region war neu für mich, es war auch das erste Barcamp, an dem ich teilgenommen habe. Und das, obwohl ich seit über zehn Jahren blogge. Aber wenn es schon das Erste Hiking-Barcamp ist, wollte ich schon dabei sein. Und es hat sich gelohnt.
Barcamps gibt es vor allem im Online-Bereich. Unter einem Oberthema, bei uns “Wanderblogger”, trifft man sich und organisiert die einzelnen Dikussionsrunden zu Beginn des Barcamps. Jeder kann ein Thema vorschlagen. Wenn es genügend Interessierte findet, wird es in die Tagesordnung aufgenommen. Die Diskussionsrunden, Sessions genannt, dauern jeweils etwa 45-60 Minuten.
Üblicherweise laufen mehrere Sessions parallel. Das hat den Vorteil, das man viele Themen im vorgegebenen Zeitrahmen behandeln kann, dass man sich aber auch mal zwischen zwei interessanten Themen für eines entscheiden muss. So habe ich beispielsweise Biancas Session zu Packrafting, die von Sandra zu Social Media mit Flipboard oder die Nachhaltigkeits-Session von Claudia und Anita verpasst.
Diese Session hat übrigens unter dem Hashtag #WITO (Walk In, Trash Out) schon zu einer Blogparade und einigen Social Media Beiträgen geführt.
Zum Aufwärmen gab es, wie üblich, eine Vorstellungsrunde. Jeder sollte sich und sein Blog mit drei Hashtags vorstellen. Gar nicht so einfach. Was sind die drei passenden, prägnanten Schlagworte des eigenen Blogs? Und wer schafft es, sich wirklich ganz kurz zu fassen?
Klaus und Andrew haben von ihrer Arbeit im Marketing einer Tourismusregion berichtet und auch von ihren bisherigen Erfahrungen und ihren Wünschen in der Zusammenarbeit mit Bloggern.
Frank Hamm berichtete über die Erstellung eines Media Kits für das Blog und welche Informationen für mögliche Partner im Tourismus oder von Firmen besonders wichtig sind.
Ich selbst habe eine Session zu den Verdienstmöglichkeiten für Blogger über die VG Wort gehalten.
Max Poodt, SEO und Blogger bei Hostelmax, hielt eine unterhaltsame und lehrreiche SEO-Session, die wir auch gleich beim abendlichen Bier in der Hotelbar fortgesetzt haben.
Carina Ott, Director E-Commerce bei H-Hotels.com, hat eine Session gehalten, in der sie erklärt hat, worauf sie bei der Auswahl von Partnern für Blog-Kooperationen achtet.
Eine sehr interessante Session gab Karin Hünerfauth-Brixius, die nicht nur als Hike-Karin selber bloggt, sondern auch das Marketing der Rheinland-Pfalz Tourismus betreut. Sie hat die Personas vorgestellt, die für Rheinland-Pfalz Tourismus erstellt wurden und die Grundlage des Zielgruppenmarketings für alle Touristiker dort sind.
Uli Pramann ist Herausgeber der Zeitschrift Wanderbares Deutschland. Ein Journalist, der die goldenen Zeiten des Print-Journalismus noch persönlich kennt und ein sehr anekdotenreiches Referat über den Aufbau von guten journalistischen Geschichten gehalten hat. Gleichzeitig hat er, der für große deutsche Zeitungen und Zeitschriften geschrieben und mehrere Bücher veröffentlicht hat, einiges über Online erfahren, einen Bereich, in dem er nach eigener Aussage noch nicht besonders bewandert ist. So soll es sein, jeder kann vom anderen lernen.
Die Teilnehmer
Sehr passend fand ich die Auswahl der Teilnehmer. Etwa 30 Outdoor- und Wanderblogger aus ganz Deutschland haben am Wandernlogger Barcamp teilgenommen. So viele hatte ich nicht erwartet. Und für mich war es eine schöne Mischung: Alte Bekannte, die ich teils seit zehn Jahren kenne und immer wieder mal bei gemeinsamen Veranstaltungen und Wanderungen treffe. Blogger, die ich bisher nur online von ihren Blogs kannte und die ich nun zum ersten Mal “in echt” kennenlernen konnte. Und auch Blogger, zu denen ich bisher gar keinen Kontakt hatte.
Hier die Übersicht aller Teilnehmer:
Alex Willig – Luftschubser
Anita Becker und Claudia Herr – Aktiv durch das Leben
Bianca Gade – Lebedraußen
Biggi und Florian Westermann – Phototravellers
Björn Ahrndt – Allgäupix
Carsten Jost – Fastpacking / OBN
Dennis Eipel – Ultraleicht Trekking
Frank Hamm – Der Entspannde
Gitta und Helmut Eder – Hurra Draußen
Hubert Mayer – Travellerblog
Jens Nordmann – Hiking Blog
Jörg Thamer – Outdoorsüchtig
Karin Hünerfauth-Brixius – Hike Karin
Kathrin und Kristin Haase – Travelinspired
Markus Balkow – Schöne Aussicht
Markus Gründel und Nicole Wunram – NordKappProjekt
Mario Hübner – Schöne Bergtouren
Matthias Berns – Reiseblog NRW
Matthias Friedrichs – Fernwehbus
Max Poodt – Hostelmax
Sandra Wickert – Tracks and the City
Ulrich Pramann – Nature Fitness / Wanderbares Deutschland Magazin
Ulrich Strelzing – auf-den-berg.de
Gastgeber und Sponsoren
Unsere Gastgeber an diesem langen Wochenende waren Klaus Hamel und Claudia Stekelenburg von der Touristinformation Diemelsee und Andrew Kesper vom Marketing Willingen. Sie veranstalten auch die 48h Extrem-Extrem Wanderung, die in der Region Willingen/DiemelseeEdersee stattfindet.
Die H-Hotels haben uns auch die Übernachtung im H+ Hotel Willingen gesponsert. Nur die ganz Harten haben das bequeme Hoelbett ausgeschlagen. Markus, der sein Dachzelt vorzog und Helmut und Gitta, die bei frischen Apriltemperaturen auf dem Campingplatz am Diemelsee im Zelt geschlafen haben.
Weitere Sponsoren waren die Bergfreunde, die ich für ihre langjährige Zusammenarbeit mit vielen Bloggern sehr schätze und Ortlieb, die die neuen wasserdichte Rucksäcke der Atrack-Serie vorgestellt haben.
Beiträge der anderen Blogger
Einige andere Teilnehmer haben schon vor mir über das 1. Hiking Barcamp gebloggt. Hier könnt Ihr die Beiträge lesen:
Aktiv durch das Leben – Das Wanderblogger-Barcamp am Diemelsee #hike2019
Der Entspannen.de – Hiking-Barcamp im Sauerland – was ist ein Barcamp?
Hurra Draußen – Wegsuche am Diemelsee: Draußen Blogger auf der Ad-hoc-Nicht-Konferenz
Outdoorsüchtig – Auch wir Wanderblogger können #Barcamp!
Hiking-Blog – Hiking Barcamp 2019 am Diemelsee und in Willingen in drei Hashtags
Bergtouren im Allgäu – Wenn sich der Nebel lichtet
Reiseblog NRW – Hüttenzauber in Hessen und Frühlingsgefühle auf der Liebesinsel
Nicole Wunram – Das #Hikerbarcamp am Diemelsee
Fazit
Das erste Hiking Barcamp war für mich eine rundum gelungene Veranstaltung, von der sicher alle Beteiligten profitiert haben. Besonders interessant war der Austausch nicht nur untrer Bloggern, sondern auch mit den anderen Partnern aus Marketing und Tourismus.
Dazu habe ich eine sehr wanderbare Region kennengelernt. Ein großes Dankeschön an alle, die an der Organisation mitgewirkt haben. Allen voran Markus Balkow, der die Idee zu diesem Barcamp hatte und sich in das auch für ihn neue Abenteuer Barcamp gestürzt hat.
Danke an die Region Diemelsee/Willingen für die Organisation vor Ort und die Räume, die wir nutzen konnten und an H+ Hotels, in deren Willinger Hotel wir übernachten konnten!
Dass es eine gelungene Veranstaltung war, war wohl allgemeiner Konsens bei allen Beteiligten, weshalb auch schon eine Fortsetzung im kommenden Jahr angedacht ist.
Huhu, das ist eine tolle Zusammenfassung des Wochenendes! Auch wir fanden das ein wirklich gelungenes und wiederholungsbedürftiges Barcamp. Der Austausch war klasse und das Kennenlernen derer, die wir sonst nur vom Schreiben her kannten längst überfällig.
Liebe Grüße aus dem Hunsrück
Anita und Claudia