E-Bike Gardasee: Riva del Garda – Ponalestraße – Ponale Alto Belvedere – Pregasina
Das hätte ich auch nicht gedacht, dass meine erste Testfahrt mit einem E-Bike gleich die letzte Gelegenheit sein sollte, die legendäre Ponalestraße in ihrem wilden Zustand zu erleben. Diese besondere Straße sollte meine Teststrecke für den ersten E-Bike-Ausflug werden und bei der Gelegenheit wollte ich auch das wiedereröffnete Ponale Alto Belvedere besuchen.
Die Ponalestraße, die alte Verbindung zwischen dem Ledrotal und dem Gardasee, ist seit dem Bau der langen Tunnel von Riva inns Ledrotal für den Autoverkehr gesperrt. Schon vor vielen Jahren wurde sie als Wander- und Radweg wiedereröffnet.
Vom Beginn in Riva del Garda führt sie mit relativ gleichbleibender Steigung hinauf ins Ledrotal und überwindet dabei etwa 200 Höhenmeter. Der Weg führt immer am Fels entlang und fällt zum Gardasee hin steil ab.
Mehrere unbeleuchtete Tunnel sorgen zusätzlich für Abwechslung. Mit Ausnahme der Tunnelabschnitte wurde die Asphaltdecke von der Straße entfernt, so dass man auf befestigtem Sanduntergrund wandert oder fährt.
Auf der Ponalestraße gewandert bin ich schon, jetzt will ich sie mit dem Rad befahren. Und dabei gleich ausprobieren, wie sich E-Bikes fahren. Zunächst muss ich mich zwischen den Dutzenden von Verleihern in Riva del Garda und Torbole entscheiden. Alleine an der Gardesana gibt es alle paar Meter einen kleinen oder großen Verleih.
Ein kurzer Preisvergleich lohnt sich, die Preise sind überwiegend ähnlich, aber unterscheiden sich doch. Vor allem, wenn man das Rad für weniger als einen ganzen Tag mieten will. Die Räder machen übrigens bei allen Vermeitern, die ich besuche, einen sehr guten Eindruck. Neu, stabil, gut gepflegt.

Eines der E-Bikes, die ich mir ausgeliehen habe
Schließlich habe ich einmal ein Rad in Torbole bei einem größeren und einmal in Riva bei einem etwas kleineren Laden ausgeliehen, jeweils für ein paar Stunden. Mit beiden Vermieter war ich zufrieden, andere sind sicher ebenfalls gut, so dass ich jetzt keine spezielle Empfehlung gebe.
Jetzt aber Helm auf und los. Es ist tatsächlich das erste Mal, dass ich mit einem E-Bike fahre. Zwischen leichter Tretunterstützung und mächtigem Bergauf-Extraschub lässt sich die vierstufige Schaltung einstellen. Nur selber treten muss ich natürlich, bei Faulheit des Fahrers stellt auch der Extramotor seine Mitarbeit ein.
Es ist schon wirklich beeindruckend, wie leicht es sich mit dem E-Bike auf der Ponalestraße fährt. Bergauf ziehe ich zügig und ohne große Anstrengung an deutlich sportlicher aussehenden Fahrern ohne “E” vorbei. Bergab fährt sich das E-Bike, jetzt ohne Extraschub, trotz des höheren Gewichts sehr angenehm.
Der Vermieter sagte, dass ich locker zum Ledrosee und, wenn ich nicht mit voller Extrakraft fahre, bis zum Tremalzo-Pass kommen könnte. So weit will ich auf der ersten Runde aber gar nicht fahren.

Das Ponale Alto Belvedere, Treffpunkt für Wanderer und Mountainbiker
Nachdem ich die Ponalestraße in wenigen Minuten bis zum Ponale Alto Belvedere hochgefahren bin, schließe ich gleich noch die serpentinenreiche Straße an, die nach Pregasina hinauf führt. Jetzt auf Asphalt statt Sand- und Schotterboden.
Auch diese Straße ist für den Autoverkehr gesperrt. Zudem ist hier deutlich weniger Rad- und Fußgängerbetrieb als auf der Ponalestraße. Es lohnt sich, diese zusätzliche Strecke zu fahren. Wer mag, kann gleich bis zur Punta Larici weiterfahren.
Und weil es so viel Spaß macht, fahre ich nach der Abfahrt in Riva schnell zum Eismann. Jetzt kommt mein Geheimtipp für Euch: Das beste Eis am Gardasee gibt es bei “Peccati Di Gola” in der Via Florida in der Altstadt von Riva. Gestärkt vom Eis fahre dann noch einmal die Ponalestraße rauf und runter. Und gleich noch ein drittes Mal.
- Radfahrer auf der Ponalestraße
- Straße am Fels
- Immer hart am Fels entlang: Die Ponalestraße
- Eine der Rampen, die es nun wohl nicht mehr gibt
- Auch hier sind die kleinen Hügel wiedr gut zu sehen
- E-Bike und Ponalestraße
- Ein sehr sprechendes Warnschild
- Ein Tunnelportal mit Jesusbild
- In einem der Ponale-Tunnel
- Ein Blick aus dem Tunnel auf die Ponale
- Fangnetze gegen Steinschlag und vielleicht auch, um zu ungestüme Radler vor dem Absturz zu bewahren
- Ein weiteres Fangnetz an der Ponalestraße
- Mountainbiker auf der Ponalestraße
- Am Ponale Alto Belvedere
- Treffpunkt für Mountainbiker und Wanderer – Das Ponale Alto Belvedere
- Blick auf das Ponale Alto Belvedere
- Der Berg und die Ponalestraße
- Eine der Kehren auf der Straße nach Pregasina
- Auf der Straße nach Pregasina
- Die Regina Mundi Statue kurz vor Pregasina. Von hier aus hat man einen großartigen Ausblick auf den Gardasee
- Pregasina, hoch über dem Gardasee
Jedes Mal etwas schneller hoch und runter. Und natürlich uner Nutzung von immer mehr der kleinen Rampen und Buckelpisten, die sich am linken und rechten Rand des Weges gebildet haben. Sehr toll. Hier sollte man wissen, wie viel man sich da zutrauen kann. Vor allem an den Buckeln, die auf der Seeseite liegen. Aber einen Riesenspaß macht es auf jeden Fall.
Und genau deshalb bin ich ganz froh, dass ich dort im letzten Jahr noch einmal gefahren bin. Denn mittlerweile wurde die Ponalestraße stark verändert, so dass de Fahrten für mich gleich eine ARt Abschiedsfahrt über die “wilde” Ponalestraße geworden sind.
Nach einem Steinschlag, bei dem ein Kind durch einen herabfallenden Stein verletzt wurde, wurden nicht nur weitere Steinschlag-Fangnetzte am Fels angebracht. Auch an der Straße wurden umfangreiche Arbeiten vorgenommen, für die die Ponale zwischenzeitlich gesperrt war.
Die Rampen, Hügel und Buckel wurden entfernt, seeseitig weitere Geländer angebracht und es sollen auch getrennte Spuren für Radler und Wanderer eingerichtet, was sicher ganz sinnvoll ist. So habe ich es gelesen und auf Fotos gesehen. Wie sich die Ponalestraße nun genau verändert hat, werde ich mir sicher noch ansehen.
Ciclopista del Garda
Und es gibt noch ein weiteres Projekt am westlichen Gardasee, die “Ciclopista del Garda”, die einmal ein Radweg um den gesamten Gardasee herum werden soll.
Bei Limone wird das Teilstück vom Capo Reamol in Richtung Riva bis zur Grenze zum Trentino gebaut. Der Rad- und Fußweg wird auf dem Niveau der Gardesana-Straße über den See hängend an den Fels montiert. Modelle, Zeichnungen und Fotos von den Arbeiten findet Ihr auf www.fll.tn.it. Ein außergewöhnliches Projekt, das ich mir sicher auch einmal näher ansehen werde.
Höhenangaben:
Riva del Garda: ca. 75 Meter
Ponale Alto Belvedere: 350 Meter
Pregasina: 530 Meter
(Bocca Larici / Punta Larici: ca. 905 Meter)
Essen und Trinken:
An der Stelle, wo die Ponalestraße zum Gardaseeufer abbiegt, befindet sich das Selbstbedienungsrestaurant “Ponale Alto Belvedere”. In Pregasina und Riva del Garda Restaurants.
Links:
Artikel im Bike-Magazin zur Wiedereröffnung der Ponalestraße 2018
Restaurant Ponale Alto Belvedere
Wanderkarte: