Winterwanderung zum Rotwandhaus

Winterwanderung: Haus Spitzingsee – Spitzingsee – Rotwandhaus und zurück

Eine Winterwanderung vom Spitzingsee zum Rotwandhaus, in diesem Jahr das war das an einem Wochenende Mitte November möglich. Wie der Zufall es wollte, war genau an dem Wochenende, an dem wir unser #wirsinddraussen-Bloggertreffen am Spitzingsee gemacht haben, die Region komplett verschneit.

Das Rotwandhaus, Ziel unserer Winterwanderung im Herbst

Das Rotwandhaus, Ziel unserer Winterwanderung im Herbst

Nach der Wanderung auf den Stümpfling wollten wir nun auf die Rotwand, in leicht veränderter Besetzung. Diesmal waren Outdoormädchen Corinna und Nico sowie Kathrin von Fräulein Draussen dabei.

Ein kalter Morgen am Spitzingsee

Ein kalter Morgen am Spitzingsee

Vom Haus Spitzingsee, unserem Basislager, ging es zunächst durch die weite Landschaft runter zum See, dann über den Uferweg an der Nordspitze vorbei in Richtung Spitzingsee Ort. Noch waren nicht viele andere Besucher auf dem Weg, durch die tief hängenden Wolken war der See in ein fahles Licht getaucht.

Blick zurück über den Spitzingsee auf den Brecherspitz

Blick zurück über den Spitzingsee auf den Brecherspitz

Bis auf ein leichtes Hellblau bestand die Umgebung fast nur aus Weiß und verschiedenen Grautönen. Eine ganz besondere Lichtstimmung, die sich über den Tag immer wieder leicht änderte, aber sehr interessant war.

In Spitzingsee biegt die Straße an der alten Wurzhütte nach rechts ab zum Stümpfling-Lift. Wir gehen geradeaus, an der Schranke vorbei auf die Straße in die Valepp, die für den allgemeinen Verkehr gesperrt ist. Am Haus links neben der Schranke zeigen Tafeln an, welche der Hütten geöffnet sind. Eine wichtige Information, gerade bei Winterwanderungen.

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Der Abzweig zur Rotwand an der Bergwachthütte

Der Abzweig zur Rotwand an der Bergwachthütte

Durch den Wald wandern wir bergauf bis zum Abzweig an der Bergwachthütte. Hier führt die breite Forststraße nach links weiter zur Schönfeldhütte und zum Taubensteinhaus, nach rechts führt ein schmalerer Forstweg bergauf zum Rotwandhaus. Und ab hier liegt dann auch Schnee auf dem Weg, die geteerte Straße zuvor war schneefrei.

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Auf dem Winterwanderweg zum Rotwandhaus hinauf

Auf dem Winterwanderweg zum Rotwandhaus hinauf

Kalt ist es, auf den Tannen liegen dicke Schneedecken und manchmal können wir die Berge auf der anderen Talseite sehen, allen voran den Schinder. Wie ein Aquarellbild sieht es aus, der Himmel und die verschneiten Berghänge in den gleichen Farbtönen. Nur die Felsen sind deutlich dunkler, aber auch sie liegen im Dunst.

Manchmal erlaubt der Wald einen Blick auf den Schinder

Manchmal erlaubt der Wald einen Blick auf den Schinder

Wir gehen weiter bergauf und passieren mitten im Wald ein erstes Lawinenwarnschild. Kurz darauf öffnet sich der Wald und wir haben zum ersten Mal einen Panoramablick über die Berge im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tirol.

Bergblick im Aufstieg Richtung Rotwandhaus

Bergblick im Aufstieg Richtung Rotwandhaus

Kurz vor den Hütten der Wildfeldalm und dem anschließenden Stück zum Rotwandhaus treffen wir auf das zweite Lawinenwarnschild. Das sieht schon bedrohlicher aus. Hier ist die mögliche Lawinengefahr auch eindeutig.

Achtung, Lawinengefahr

Achtung, Lawinengefahr

Denn der weitere Weg zum Rotwandhaus führt ansteigend parallel zum Hang, an dem hier kein schützender Wald mehr steht. Wir laufen nun durch tiefen Schnee durch eine komplett weiße Landschaft.

An der Wildfeldalm

An der Wildfeldalm

Der Himmel ist komplett bedeckt, nur ein heller Wolkenfleck zeigt die Position der Sonne an. Obwohl ich das Gefühl habe, dass der Weg fast keine Steigung hat, ist es doch recht anstrengend, durch den tiefen Schnee zum Haus zu wandern. Zudem bläst der Wind hier oben unangenehm.

Auf den letzten Metern zum Rotwandhaus

Auf den letzten Metern zum Rotwandhaus

Wir haben uns eine Stärkung verdient. Die Küche auf dem Rotwandhaus ist bekanntermassen gut, aber zunächst gilt es, einen Platz zu finden. Wir sind am letzten Tag vor der Herbstpause hochgewandert und das Haus ist sehr gut gefüllt.

Suppe und Hauptspeise wärmen uns wieder auf. Dass wir uns zum Nachtisch den Kaiserschmarrn teilen ist eine gute Idee. Er schmeckt extrem gut und ist wirklich mächtig, man sollte sich ihm nicht alleine stellen.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Mittagessen

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Mittagessen

Knapp anderthalb Stunden später stehen wir voller Tatendrang wieder vor der Tür des Hauses. Jetzt soll es auf den Gipfel der Rotwand gehen. Aber vorher genießen wir noch das Bergpanorama, einen fantastischen Blick auf die verschneiten Berge.

Tief unter uns hängen Wolken in den Tälern, oben sehen wir aber mehrere Bergketten. Darüber ein bedrohlich wolkenverhangener Himmel.

Der Bergblick vom Rotwandhaus aus

Der Bergblick vom Rotwandhaus aus

Bei unseren letzten #wirsinddraussen Schneeschuhwanderungen hatten wir strahlenden Sonnenschein und eine Traum-Winterlandschaft auf dem Wertacher Hörnle. Auf dem Schönkahler sind wir durch eine fast komplett schwarz-weiße Welt gewandert. Jetzt sorgt das Zwielicht für eine mystische, leicht bedrohlich wirkende Stimmung.

Mitten im Schnee: Das Rotwandhaus-Windrad

Mitten im Schnee: Das Rotwandhaus-Windrad

Nach wenigen Minuten auf der verschneiten Terrasse des Rotwandhauses sind wir gut ausgekühlt. Wir gehen ums Haus und sehen uns den Aufstiegsweg zum Rotwand-Gipfel an. Vor allem sehen wir die Wanderer oben, wie sie im tiefen Schnee extrem langsam aufsteigen.

Ganz nah: Die Ruchenköpfe

Ganz nah: Die Ruchenköpfe

Es ist mittlerweile halb vier Uhr nachmittags, uns ist kalt und in die Dunkelheit wollen wir nicht kommen. So fällt die Entscheidung nicht besonders schwer. Den Gipfel heben wir uns für das kommende Jahr auf. Schade, aber die richtige Entscheidung.

Manchmal wird der Himmel sogar richtig schön blau

Manchmal wird der Himmel sogar richtig schön blau

Beim Abstieg merken wir dann erst, dass das letzte Wegstück zum Haus doch steiler als gedacht war. Und je tiefer wir steigen, desto dichter wird die Wolkendecke.

Im Wald haben wir noch einmal einen schön Blick auf den Schinder. Kurz ist er komplett wolkenfrei, wenige Augenblicke später ist er wieder nur schmenhaft zu sehen.

Berge, schon fast vom Nebel verschluckt

Berge, schon fast vom Nebel verschluckt

Auch über den Spitzingsee ziehen Wolkenschleier, mittlerweile dämmert es auch deutlich. Zu den vielen Grautönen und dem leichten Hellblau kommen nun noch rosa Wolkenschlieren, die sich im See spiegeln.

Nebelschwaden ziehen über den Spitzingsee

Nebelschwaden ziehen über den Spitzingsee

Sehr kitschig, aber auch ein schönes Bild. Lange dauert das Schauspiel aber nicht, als wir am Haus Spitzingsee ankommen, sind der See und die Umgebung schon nachtschwarz.

Abendrot am Spitzingsee

Abendrot am Spitzingsee

Dauer und Schwierigkeit:
Von der Nordspitze des Spitzingsees bis zur Schranke am Südende des Sees haben wir etwa 20 Minuten gebraucht. Weiter zum Abzweig Richtung Schönfeldhütte 25 Minuten. Von dort ziemlich genau zwei Stunden bis zum Rotwandhaus. Das passt zu den Angaben auf den Wanderwegweisern, die zweieinhalb Stunden vom See aus rechnen. Bergab haben wir nach gut eineinhalb Stunden vom Rotwandhaus den See wieder erreicht.
Die Wanderung ist normalerweise eher leicht (allerdings rot gekennzeichnet), war aber durch den tiefen Schnee im oberen Teil etwas anstrengender. Grundsätzlich aber ist es eine familiengerechte Wandertour. Bei passenden Bedingungen wird der Wanderweg auch als Rodelbahn genutzt.

Höhenangaben:
Spitzingsattel: 1127 Meter
Haus Spitzingsee: 1124 Meter
Spitzingsee: 1084 Meter
Rotwandhaus: 1737 Meter
(Gipfel Rotwand): 1884 Meter

Essen und Trinken:
Auf dem Rotwandhaus bekommt man gutes, hüttentypisches Essen und einen hervorragenden Kaiserschmarrn. Ansonsten kann man auf dieser Wanderung nur im Ort Spitzingsee einkehren.

Die alte Wurzhütte am Südende des Spitzingsees

Die alte Wurzhütte am Südende des Spitzingsees

Wo muss ich besonders aufpassen:
Die Lawinenwarnschilder haben ihren Sinn. Im oberen Bereich besteht eine gewisse Lawinengefahr. Ansonsten ist es eine einfache Wanderung.

Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Mit der Bayerischen Regiobahn von München aus Richtung Bayrischzell bis Schliersee fahren. Von dort mit dem Bus bis Spitzingsee-Kirche.
Mit dem Auto: Mit dem Auto fahrt man über die A8 bis zur Ausfahrt Weyarn, dann auf der Bundesstraße über Miesbach und Hausham nach Schliersee, von dort weiter Richtung Bayrischzell und hinter Neuhaus über die Spitzingstraße hoch zum Spitzingsee. Durchfahren bis zum Ort Spitzingsee und an der Kirche parken.

Im winterlichen Wald

Im winterlichen Wald

Links:
DAV Haus Spitzingsee
Rotwandhaus
Alte Wurzhütte
Fotos dieser Wanderung und der Wanderung auf den Stümpfling bei Flickr

Buchtipps und Wanderkarte:

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Eine sehr schöne Route, auch für “Wanderanfänger” wie mich. Das Schöne ist in München, das man relativ schnell in die Natur kommt. Ideal für einen Tagesausflug!

    Einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    Jasmin

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